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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm ausweichen, aber der Techno kam geradewegs auf ihn zu, als hätte er nur auf ihn gelauert.
    Er bestand aus einem fünf Meter langen, querliegenden Ei, dessen Hülle spiegelblank war. Als der Anin An Dove überholte, tat sich an seiner Seite eine ovale Öffnung auf, aus der ein bläuliches Energiefeld herausgriff. Dove glaubte sich schon verloren, er spürte seine rechte Seite gefühllos werden, als die blaue Energie darüberstrich. Aber dann schlug irgend etwas in den Techno ein. Es gab eine Stichflamme und einen ohrenbetäubenden Knall. Der Koloß von einem Anin An blieb auf der Strecke.
    Vor Dove tauchte ein fliegender Teppich auf, der auf einer Unzahl von fingerlangen Pseudopodien dahergelaufen kam. Ein Sprechorgan von der Form eines Megaphons rief ihm zu: „Aufsitzen, Dove. Ich bringe dich in Sicherheit."
    „Exer?" erkundigte sich Dove noch, während sich der gedehnte Körper des Mattenwillys um ihn schloß.
    „Klar", sagte Exer. „Ich will mir doch nicht nachsagen lassen, daß ich feige bin. Wieviel Zeit bleibt uns noch?"
    „Fünf Minuten."
    „Dann schaffen wir es."
    Sie schafften es nicht, das heißt, sie schafften es nicht alle beide.
    Dove wußte nicht, wie lange sie schon unterwegs waren und welche Strecke sie zurückgelegt hatten, als Exer erschüttert wurde. Der Körper des Matten-Willys zuckte einige Male, dann wurde er schlaff, lastete mit seinem ganze Gewicht auf Dove. Die Atemöffnung schloß sich, so daß Dove keine Luft bekam.
    Er spannte seinen Körper an und schnellte sich dann mit aller Kraft nach hinten - und dann war er frei. Weit hinter sich sah er das blau leuchtende Kristallrad. Vor ihm war ein Schacht in die subplanetaren Anlagen. Unter ihm sah er die halb verkohlten Überreste des Matten-Willys.
    „Vielleicht hättest du besser daran getan, feige zu bleiben, Exer", sagte Dove, dann kletterte er in den Schacht.
    Im nächsten Augenblick fand eine gewaltige Explosion statt, deren Druckwelle wie ein Orkan über das Land fegte. Als die Druckwelle abgeebbt war, streckte Dove den Kopf aus dem Schacht.
    Das Riesenrad stand noch immer da. Aber es wirkte nicht mehr kristallen und erstrahlte auch nicht mehr in blauem Schein. Die acht Speichen strebten scheinbar unversehrt dem Mittelpunkt zu, aber sie trafen nicht zusammen. Es fehlte die verbindende Nabe, sie war durch die gewaltige Explosion herausgerissen worden.
    Der Sperrfeldgenerator war zerstört.
    Dove machte sich erleichtert auf den Rückweg in die Schaltzentrale.
     
    7.
     
    Der Sperrfeldgenerator war zerstört, und somit hatte Kazzenkatt sein Ziel erreicht. Er war mit diesem Teilerfolg halbwegs zufrieden.
    Aber der Erfolg war auch vorprogrammiert gewesen, er hatte sich einfach einstellen müssen.
    Stalion Dove hatte gar keine andere Wahl gehabt, als so zu handeln, selbst wenn er noch so mißtrauisch gewesen wäre und geahnt hätte, daß er manipuliert wurde.
    Der Sperrfeldgenerator war doch ein zu schmackhafter Köder gewesen. Und die Mär von den sich selbst regenerierenden Posbis war auch glaubhaft. Kazzenkatt mußte zugeben, daß die Geschichte gar nicht so unwahr war. In der Tat, das Haßplasma zeigte schwache Degenerierungserscheinungen, die abgestorbenen Teile würden durch neues Haßplasma von BRÜTER ersetzt werden müssen. Aber so drastisch, wie dargestellt, war die Entwicklung nicht.
    „Als ihr noch auf Terra lebtet, da wußtet ihr Menschen wenigstens, wohin ihr gehört", sagte Kazzenkatt wie im Gespräch mit dem umweltangepaßten Stalion Dove. „Aber jetzt seid ihr Zerrissene, wißt nicht, wohin ihr gehört. Von ,kosmischem Denken' keine Spur."
    Es gab nur einige wenige Menschen, die den Sprung vom Planetenbürger zum echten Kosmopoliten geschafft hatten, und die fanden sich alle in den Reihen der Träger der Unsterblichkeit.
    Stalion Dove gehörte gewiß nicht dazu.
    Als der Oxtorner mit seinen Gefährten in die Zentrale des Sperrfeldgenerators gestürmt war, da hatte Kazzenkatt ihnen ein Hologramm geschickt. Er wollte ihnen die kommende Entwicklung zeigen, um sie vor ein echtes Dilemma zu stellen. Aber sie hatten diesen Fingerzeig nicht einmal beachtet, sondern einfach ihre Bombe geworfen. Das zeigte, wie unzivilisiert sie waren, es lohnte nicht, die feine Klinge gegen sie zu führen.
    Im Zerotraum konnte Kazzenkatt dennoch nachvollziehen, was gewesen wäre, wenn...
     
    *
     
    Dove betrachtet das schwarze Hologramm mit analytischem Blick und sagt: „Hier haben wir den Schlüssel für das zukünftige Geschehen. Der

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