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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausweichen, geraten so aber in die Feuerlinie der Posbis."
    „Russelwussel wird schon wissen, was zu tun ist", versuchte Dove den Willy zu beruhigen. Er fürchtete, daß er ihn einfach aus seinem Körper werfen würde, um rascher fliehen zu können. Dann wäre ihr ganzer schöner Plan beim Teufel.
    Dove wurde auf einmal nach hinten gedrückt.
    „Russelwussel ist von Sinnen", erklärte Exer dazu mit sich überschlagender Stimme. „Er rast geradewegs auf den Sperrfeldgenerator zu."
    „Wie weit haben wir es noch?"
    „Vielleicht dreihundert Meter. Wenn das nur gut geht. Achtung, Ausweichmanöver!"
    Dove wurde wieder von einer Seite auf die andere gedrückt.
    Plötzlich vernahm er das gedämpfte Geräusch einer Energieentladung, dem in rascher Folge weitere folgten.
    „Herrjeh! Wir sind mitten in der Feuerlinie. Und vor uns tauchen Technos auf. Sie kommen aus der Basiszentrale des Riesenrads."
    Dove hatte keine Ahnung, wie die Situation einzuschätzen war. Er hätte sehen müssen, um die Lage beurteilen zu können. Exer schien einem Nervenzusammenbruch nahe und war keine große Hilfe.
    „Laß mich raus!" befahl Dove. Er wollte nicht, hilflos in einen Matten-Willy eingeschlossen, den die Angst lahmte, von den Energiestrahlen der Technos geröstet werden. „Laß mich frei!"
    „Nein!" widersprach Exer, er schien sich wieder gefangen zu haben. „Wir haben es gleich geschafft. Die Technos schenken uns keine Beachtung. Sie verstärken ihre Artgenossen im Kampf beim Andromeda-Wald."
    Dove atmete erleichtert auf.
    „Gütiges Zentralplasma!" rief Exer wieder aus.
    „Was ist denn jetzt schon wieder?" fragte Dove erschrocken.
    „Wir schaffen es!" rief Exer. „Ich kann es noch immer nicht glauben. Aber wir sind da. Keine Wachen an der Basisstation."
    Ein gedämpfter Befehl erklang. Exer öffnete seinen Körpermantel und schubste Dove ins Freie. Als er auf die Beine kam, sah er die breite Gestalt des Überschweren schon vor sich. Davor war der schaukelnde Linsenkopf des Blues zu sehen. Beide liefen auf den halbbogenförmigen Eingang des Sperrfeldgenerators zu.
    Russelwussel stand etwas abseits im Schutz von einem halben Dutzend Posbis, die mit ihren Körpern eine Mauer bildeten.
    „Ihr verkriecht euch, bis wir zurückkommen", befahl Russelwussel den anderen Willys. „Daß sich ja keiner von euch blicken läßt. Dove, mach schneller!"
    Stalion Dove war überrascht, daß Russelwussel solche Entschlußkraft entwickeln konnte. Wenn es unter den Matten-Willys je eine Führungspersönlichkeit gegeben hatte, dann ihn.
    G'irp und Morkenschrot verschwanden im Torbogen. Sie stellten sich links und rechts auf, abwechselnd die Halle hinter ihnen und das Gelände vor ihnen im Auge behaltend.
    „Hast du die Bombe, Russelwussel?" erkundigte sich Dove im Vorbeilaufen.
    „Tut mir leid, ich habe sie unabsichtlich verdaut", antwortete der Willy, Dove erkannte ihn nicht wieder. Aber war es verwunderlich, daß Russelwussel auf einmal schnoddrigen Humor zeigte, wo er doch durch seine Schule gegangen war?
    Dove erreichte G'irp und Morkenschrot, eilte an ihnen vorbei. Die beiden sicherten immer noch den Eingang, während Dove mit Russelwussel in die Halle vordrang. Von den Anin An war nichts zu sehen.
    „Die Technos sind alle ausgeflogen", sagte Russelwussel, „um die Truppe beim Andromeda-Wald im Kampf zu stärken."
    „Hoffentlich kann Karawankel sie lange genug binden", meinte Dove mit leichtem Unbehagen. Trotz der einleuchtenden Erklärung für den Abzug der Anin An aus der Basisstation erschien ihm die Sache als doch zu einfach.
    „Wir sind genau unter der senkrechten Speiche", stellte Russelwussel fest. „Es muß doch so etwas wie einen Antigravlift geben, um in eine Höhe von siebenhundertundfünfzig Metern zu gelangen."
    G'irp und Morkenschrot hatten ihre Posten am Eingang verlassen und stießen zu ihnen. Als Morkenschrot einer gewölbten Wand zu nahe kam, schob sich ein rechteckiger Teil zur Seite. Der Überschwere, der instinktiv seine Waffen in Anschlag gebracht hatte, blickte in einen leeren Schacht.
    „Das muß der Weg nach oben sein", sagte er und trat vorsichtig näher. „Leer", konstatierte er. Als er über die Schwelle trat, um einen Blick nach oben zu riskieren, verlor er plötzlich den Boden unter den Beinen und schwebte in die Höhe.
    „Ihm nach", befahl Dove und folgte dem Überschweren in den Schacht. G'irp kam hinter ihm, und Russelwussel bildete den Abschluß.
    Der Schacht über ihnen schien sich endlos nach

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