Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gedacht", mußte Russelwussel eingestehen. „Aber es lohnt sich, der Sache auf den Grund zu gehen."
    „ „In Ordnung", stimmte Dove zu. „Ich meine auch, daß ihr euch diesen Posbi genauer ansehen solltet. Wer weiß..."
    Dove wurde durch wüstes Geschrei unterbrochen.
    „Gefahr! Sie sind hinter mir her. Sie machen Jagd auf die Willys!"
     
    *
     
    Exer, der in plötzlicher Panikreaktion davongelaufen war, tauchte in dem weitläufigen Fördertunnel auf. Hinter ihm tat sich ein Schacht auf, und der monströse Posbi, der ihnen zuvor den Weg verstellt hatte, kam herabgeschwebt.
    Stalion Dove holte seine Waffe hervor und suchte Deckung in einer Wandnische.
    Eine Falle! durchzuckte es ihn. Er hatte eigentlich seit ihrer Befreiung stündlich damit gerechnet, daß Kazzenkatt ihre Flucht entdeckte. Sie hatten zwar nachträglich einige Sicherheitsmaßnahmen getroffen, aber es war nicht ausgeschlossen, daß die Tarnung lückenhaft war.
    „Posbis jagen mich!" erklärte Exer, als er Russelwussel und Erewan erreichte. „Wir müssen fliehen."
    „Er hätte nicht für möglich gehalten, daß das eine Falle ist", meinte Russelwussel irritiert. Er baute sich vor Dove auf und bildete einen lebenden Sichtschutz, hinter dem Dove sich bis zum nächsten Seitengang zurückziehen konnte.
    Bevor er um die Ecke bog, blickte er an Russelwussel vorbei und sah den monströsen Posbi rasch näher kommen. Aber er war nicht allein. Vor ihm, gerade so als treibe er sie vor sich her, schwebten zehn weitere Posbis auf ihren Prallfeldern durch den Tunnel. Sie waren nur zwei Meter groß und mit einer Reihe von Waffensystemen bestückt. Posbis, die nur auf Kampf ausgerichtet waren.
    Sie strebten so zielsicher vorwärts, daß es eigentlich keinen Zweifel an ihren Absichten geben konnte. Dove fragte sich, ob sie ihn bereits geortet hatten, oder ob sie es bloß auf die Willys abgesehen hatten.
    „Da hinein!" Erewan stieß Dove in einen Antigravschacht, und sie glitten darin in die Tiefe. Zwei Etagen tiefer sprangen sie aus dem Schacht und fanden sich in einem Quertunnel.
    „Wir müssen uns vom Stützpunkt fernhalten", erklärte Dove.
    „Wenn es uns schon an den Kragen geht, müssen wir wenigstens die anderen schützen."
    Sie rannten den Tunnel hinunter. Exer eilte ihnen weit voraus, Russelwussel und Erewan hielten mit Dove Schritt.
    „Ihr seid schneller, bringt euch in Sicherheit", erklärte Dove. Er hatte schon seinen Mikrogravitator ausgeschaltet, um nicht den 4,8 gausgesetzt zu sein und rascher vorwärts zu kommen. Aber mit den quirligen Matten-Willys konnte er nicht mithalten.
    „Wir bleiben bei dir", entschied Russelwussel. Er richtete im Laufen seine Stielaugen nach hinten und meinte überrascht: „Die Kampftruppen folgen uns nicht durch den Schacht. Vielleicht hatten sie es gar nicht auf uns abgesehen ..."
    Ein Aufschrei von Exer ließ ihn verstummen. Der völlig verstörte Willy, der bereits an einer Kreuzung abgebogen war, kam aus dem Seitentunnel zurück.
    „Sie haben uns den Weg abgeschnitten!" rief er aufgeregt. „Eine Rampe ist heruntergeklappt, und über diese kommen sie."
    Sie trafen an der Kreuzung mit Exer zusammen. Für einen Moment bildeten die drei Willys ein unentwirrbares Knäuel, bevor sie sich aufrafften und mit ihren Körpern einen Sichtschutz vor Dove errichteten.
    Aber da war es bereits zu spät. Für einige Sekunden hatte Stalion Dove völlig frei dagestanden, so daß ihn die Posbis einfach nicht übersehen konnten.
    „Jetzt müssen wir kämpfen!" entschied Dove. Seine einzige Hoffnung war, daß die Posbis ihre Entdeckung nicht sofort weitergegeben hatten.
    „Uns rettet nur die Flucht!" jammerte Exer.
    „Hiergeblieben", Dove zog ihn an einem Stielauge zurück.
    „Russelwussel! Erewan! Ihr müßt jetzt die Waffen gebrauchen, die ihr aus Soltown mitgebracht habt." Er wußte, welche Hemmschwelle es für die friedfertigen Willys beim Waffengebrauch gab, überhaupt bei Anwendung von Gewalt. Darum sagte er: „Ihr seid nicht Säuglingsschwestern dieser Posbis. Das sind eure Feinde!"
    Sein Appell fruchtete nichts. Russelwussel und Erewan entleerten die Ausrüstungsgegenstände, die sie in sich getragen hatten, einfach zu Boden. Sie standen wie gelähmt da.
    Und die Posbis kamen drohend näher, gefolgt von dem monströsen Gebilde des Mehrzweck-Posbis. Dove erschien er wie eine graue Eminenz, die die Kampftruppen steuerte. Er hob die Waffe und nahm Ziel.
    Aber bevor er abdrücken konnte, geschah etwas ganz und gar

Weitere Kostenlose Bücher