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1194 - Hundertsonnendämmerung

Titel: 1194 - Hundertsonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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innerhalb der Bioponblocks zu tun. Die funktioniert, ebenso wie die semiorganischen Nervenleiter. Die Veränderung hat am Plasmazusatz selbst stattgefunden. Es baut den Haß in einem progressiven Wandlungsprozeß ab und normalisiert sich. Die negative Komponente ist, zumindest bei Goliath, nur vorübergehend gewesen."
    „Wir werden Goliath noch einigen Tests unterziehen", sagte Dove.
    „Aber wenn du recht hast, dann liegt es nahe, daß noch weitere Posbis zu Überläufern werden. Es wird deine Aufgabe sein, nach solchen Ausschau zu halten."
    „Das wird er machen."
    Russelwussel hatte sich kaum zurückgezogen, als eine Schar Willys in die Zentrale platzte.
    „Was ist das? Ein Überfall?" herrschte Morkenschrot den Willy an der Spitze der Horde an. „Ihr solltet inzwischen etwas Disziplin gelernt haben."
    „Aber ich bin's doch, Bammel, der Willywerber", sagte der Matten-Willy und nahm humanoide Gestalt an. „Ich bringe über ein Dutzend Neulinge. Alles Willys, die sich in den Dienst der guten Sache stellen wollen."
    Bevor sich Morkenschrot oder Dove dazu äußern konnten, wurden sie von G'irp gerufen, dessen Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, die Willys in ihre Aufgaben einzuschulen. Aber der Blue, der verbissen um eine Führungsposition kämpfte, tat nie das, für das er eingesetzt wurde. Als die beiden seinem Ruf folgten, fanden sie ihn an der Galerie der Monitore.
    „Da, seht!" rief er und deutete auf einen Bildschirm. „Was haltet ihr davon?"
    Auf dem Monitor war der Sakoder zu sehen, der erst kürzlich von MASCHINE ACHT zur Hundertsonnenwelt zurückgebracht worden war. Bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, daß Anin An sich daran zu schaffen machten. Posbis von ähnlicher Bauart wie Goliath nahmen Bauteile entgegen und brachten sie in Richtung einer der Kuppeln fort.
    „Das ist ein Ding!" entfuhr es Dove. „Kazzenkatt muß sich sehr sicher fühlen, wenn er den Sakoder demontieren läßt. Es sieht ganz so aus, als würde er ihn in dieser Kuppel einmotten."
    „Besser könnte es für uns gar nicht laufen", meinte Morkenschrot.
    „Wenn nun auch noch das Haßplasma kollabiert, dann ist unsere Stunde gekommen."
    „Zuvor haben wir noch eine Menge zu tun", sagte Dove. „Wir müssen vor allem die Vorbereitungen für die Befreiung der Gefangenen abschließen. G'irp, du wirst dich um deine Aufgaben kümmern und die neuen Willys instruieren."
    Ohne die Antwort des Blue abzuwarten, die sowieso nur aus einem schrillen Protest bestand, wandte er sich um. Dabei stolperte er über einen unansehnlichen Matten-Willy mit Fladenform, der in seinem Rücken aufgetaucht war.
    „Geh mir aus dem Weg, Mattenburger!" schimpfte er.
    „Mattenburger ist ein schöner Name", sagte der offenbar psychisch gestörte Willy, „möchte Mattenburger heißen."
    „Das kannst du haben - Mattenburger!" grollte Dove und nahm sich vor, Bammel dahingehend zu instruieren, daß er bei der Auswahl der Mitarbeiter künftig strengere Maßstäbe anlegen sollte.
    Aber kurz darauf war sein Ärger verflogen, der Zwischenfall vergessen. In Gedanken war er schon bei der Verwirklichung ihres ersten größeren Coups: der Befreiung der Gefangenen, ohne daß die Bewacher dies rechtzeitig merkten.
    Wie die Dinge lagen, konnte das durchaus klappen.
    Dove ging sogar soweit, Goliath und künftige Überläufer aus den Reihen der Posbis in seine Pläne mit einzubeziehen.
     
    3.
     
    „Unser Sieg im Verth-System hat gezeigt, daß der Dekalog der Elemente nicht unschlagbar ist", sagte Kent Lofter, Kommandant der XANADU, eines der dreitausend Kugelraumer der STAR-Klasse, die zur RAKAL-WOOLVER-Flotte gehörten.
    „Gegen greifbare Gegner wie die Elemente des Raumes zu kämpfen, ist eine Sache, es mit elementarer Kälte zu tun zu haben, eine andere", hielt sein Stellvertreter Art Rundorff entgegen.
    „Unsere Flugroute ist durch Ortungssonden vormarkiert", erwiderte Lofter. „Wir brauchen nur den Peilsignalen zu folgen, dann kann nichts schiefgehen."
    „Glücklich, wer sich solch kindlicher Einfalt rühmen kann", rief Rundorff theatralisch aus. „Aus den Berichten wissen wir, wie unberechenbar das Element der Kälte ist. Es beherrscht den Leerraum und kann sich jederzeit überall manifestieren."
    „Wir haben bereits die dritte Linearetappe hinter uns", sagte Lofter.
    Sie steuerten bereits die vierte Sonde an, die die Route zur Hundertsonnenwelt markierte. „Der Ausfall einer Sonde würde uns rechtzeitig vorwarnen. Wir brauchten dann nur die eine Etappe zu

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