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1195 - Krisenherd Andro-Beta

Titel: 1195 - Krisenherd Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Teil seiner selbst verloren - Chthon, den Schatten. Das war der Grund dafür, daß er sich „der Einäugige" genannt hatte. Er war nicht mehr vollkommen gewesen und hatte einen Teil seiner Aufgabe und seines Wissens vergessen. Doch das war nun alles wieder in Ordnung. Taurec und Vishna arbeiteten zusammen. Von ihrer Seite aus würde es keine Komplikationen mehr geben.
    „Was hast du gesagt?" fragte er, als die SYZZEL ihre Position wechselte, damit aus dem Verband der kleinen LFT-Flotte ausscherte und im gleichen Augenblick in der Randzone von Andro-Beta erschien.
    „Ich bin so glücklich, daß ich freiwillig dabei sein darf, wenn ein Unsterblicher in den Einsatz geht", erwiderte Kelly Bo ironisch.
    Bully lehnte sich in seinem Sessel zurück. Es schien, als sehe er den Wissenschaftler erst jetzt wirklich.
    „Erzähle mir von dir", forderte er ihn auf. „Wieso kann dir niemand böse sein?"
    „Wahrscheinlich ist es so, weil ich ein netter Junge bin."
    „Hör auf. mit dem Unsinn. Ich möchte die Wahrheit wissen. Du verfügst offenbar über eine recht ungewöhnliche Eigenschaft. Was hat es damit auf sich?"
    Forschend blickte er Kelly Bo an, der groß, blond und schlaksig vor ihm stand und abwehrend die Arme vor der Brust verschränkte.
    „Du hast es doch an dir selbst erlebt", erwiderte der Wissenschaftler. „Ich kann dir die größten Frechheiten ins Gesicht sagen, aber du wirst nie länger als ein paar Sekunden sauer auf mich sein."
    „Und das war schon immer so?"
    „Natürlich. Ich habe vor allem als Kind viel ausgefressen und meine Eltern dadurch manchmal schier bis zur Verzweiflung gebracht. Aber ich habe nie die Tracht Prügel bekommen, die ich sicherlich oft verdient hatte. Man kann mir eben nicht böse sein."
    „Ich überlege, ob wir diese Eigenschaft nicht irgendwie nutzen können."
    Erschrocken richtete Kelly Bo sich auf.
    „Hör mal zu, Bully", protestierte er. „Ich habe die Nase gestrichen voll von abenteuerlichen Geschichten. Ich will nach Hause. Und zwar mit heiler Haut."
    Reginald Bull strich sich tastend über den Oberarm. Die Wunden, die er auf Gatas im Rahmen der Zeitverschiebungen erlitten hatte, waren längst verheilt. Der Zellaktivator hatte sie verschwinden lassen.
    „Du wirst zur Erde zurückkommen, Kelly. Dennoch mußt du etwas tun. Wir müssen einen Krieg zwischen den Maahks und den Tefrodern verhindern. Mit allen Mitteln."
    „Ich bin kein Mittel."
    „Das sehe ich anders", erwiderte Bully kühl.
    „Was geschieht, hängt immer noch von mir ab."
    „Auch das sehe ich anders." Der Aktivatorträger grinste breit.
    „Was ist los?" fragte Bo unsicher.
    „Du hast recht. Man kann dir nichts übel nehmen. Selbst deine Weigerung nicht, obwohl sie dir überhaupt nichts nützt."
    „Du solltest bei der Wahrheit bleiben", empfahl Kelly Bo ihm. „Ich sehe dir an, daß ich dir auf die Nerven gehe."
    Bully erhob sich. Er spürte eine überraschende Unruhe in sich, aber er wußte auch, daß Kelly Bo nicht der Grund dafür war.
    Wir sind in Andro-Beta, überlegte er. Spüre ich die Panik-Strahlung ebenso wie die Maahks? Sollte tatsächlich die ganze Kleingalaxie von Aggressivität erfüllt sein?
    Er blieb vor Kelly Bo stehen.
    „Irgend etwas nervt mich, das ist richtig", bestätigte er. „Aber du bist es sicherlich nicht."
    Taurec und Vishna kamen aus der Steuerkanzel der SYZZEL herein. In den gelben Augen des Kosmokraten schimmerte ein eigenartiges Licht.
    „Mich auch", sagte er und gab damit zugleich zu erkennen, daß er die Worte Bullys gehört hatte. „Und ich frage mich, ob die Tefroder ebenfalls etwas spüren. Vermutlich ja."
    „Es wäre wahrhaftig kein Wunder, wenn sie unter diesen Umständen allmählich durchdrehen", fügte Vishna hinzu. „Wer so etwas ununterbrochen über Wochen und Monate hinweg erdulden muß, der wird zwangsläufig früher oder später so reagieren, wie der Dekalog es will."
    „Mir wäre wohler, wenn ich wußte, wo wir überhaupt ansetzen müssen", erklärte Bully.
    „Vorläufig können wir kaum mehr tun als beobachten. Oder?"
    „Das ist richtig", bestätigte Taurec. „Wir müssen die Funkgespräche der Tefroder abhören und dann vorsichtig versuchen, beruhigend auf sie einzuwirken."
    „Und gleichzeitig müssen wir die Strahlenquelle suchen, die auf der einen Seite den Panik-Effekt bei den Maahks und auf der anderen Seite die Aggressivität bei den Tefrodern auslöst", fügte Vishna hinzu. „Wobei noch nicht sicher ist, daß es sich dabei nur um eine

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