1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill
gelang es ihnen schließlich, den Schutzanzug des Methan-Atmers aufzuziehen.
„Ich gebe noch etwas betäubendes Gas hinzu", verkündete Vishna über Funk. „Alles deutet darauf hin, daß Grek 0 munter wird."
„Dann beeile dich", stöhnte Taurec. „Ich möchte nicht in der Nähe sein, wenn dieser Koloß aufwacht und zu toben beginnt."
„Es wirkt schon", beruhigte die Kosmokratin ihn. „Er schläft weiter."
„Warte mal. Hier ist etwas", sagte Bully, stellte dann jedoch fest, daß sich seine Finger lediglich unter eine Hautfalte des Maahks geschoben hatten.
„Wir schaffen es nicht", resignierte Taurec, nachdem sie einige Minuten lang vergeblich versucht hatten, den Schutzanzug Greks abzustreifen. „Dazu müßte er stehen und uns helfen."
„Nehmen wir einmal an, er hat eine Geheimwaffe bei sich", sagte Bully. „Das heißt doch nicht, daß er sie unter seinem Anzug verbirgt.
Wenn er sie auf einer Sauerstoffwelt benutzen will, muß sie an zugänglicher Stelle versteckt sein. Laß uns woanders suchen."
„Beispielsweise an den Stiefeln."
Taurec ließ sich auf die Knie sinken. Er stemmte sich gegen das linke Bein des Maahks, und es gelang ihm mit viel Mühe, es zu strecken, so daß sie den Stiefel untersuchen konnten. Sie fanden nichts, und auch der zweite Stiefel enttäuschte sie.
„Versuchen wir es noch einmal", schlug Bully vor, als Taurec bereits entschlossen war, die Kabine zu verlassen. Er faßte die Hacke des linken Stiefels und zerrte und drehte daran, bis sie sich plötzlich ablöste. Darunter wurde ein komplizierter Mechanismus sichtbar, der von positronischen Modulen umrahmt wurde.
„Also doch", rief Taurec erleichtert. „Da ist etwas."
Zusammen mit dem Terraner untersuchte er das versteckte Gerät und kam nach einiger Zeit zu der Überzeugung, daß es sich dabei um einen Hyperkom-Zünder handelte, der Funkimpulse über Lichtjahre hinweg ohne meßbaren Zeitverlust übermitteln konnte.
Taurec löste ein Modul ab und machte den Kleinstsender damit unbrauchbar. Dann drückte er die Hacke wieder gegen den Stiefel, bis etwas hörbar einrastete, und sie festsaß. Danach mühten sich die beiden Männer nahezu eine Stunde lang ab, bis sie den Raumanzug des Maahks wieder geschlossen hatten.
*
Als Ochlemech erneut in die Hauptleitzentrale von MASCHINE SECHS kam, waren sechs Tage seit seinem letzten Gespräch mit Mirona Thetin und Proht Meyhet vergangen. Er fand einen äußerst unruhigen 1-1-Barzen vor. Der Anin An winkte ihn zu sich heran.
„Die Maahks werden aktiv", berichtete er. „Sie verhalten sich so, wie ich bereits befürchtet habe."
„Sie schlagen also mit technischen Mitteln zurück", stellte der Anführer der Maskenelemente fest.
„Woher weißt du das?" fragte 1-1-Barzen verblüfft.
„Wenn dich etwas so erregt", erwiderte der Oberkommandierende von MASCHINE SECHS, „dann kann es nur um Technik gehen."
Der Anführer der Elemente der Technik lehnte sich zurück.
„Von Erregung zu sprechen, ist übertrieben", entgegnete er. „Du vergißt, daß ich die Schwächen des natürlichen Organismus bei mir durch den Einbau von technischen Geräten behoben habe. Ich kann also gar nicht in einen Zustand der Erregung verfallen, der meine kühle Überlegung beeinträchtigt."
„Verzeih. Ich wollte dich nicht beleidigen. Also - was ist geschehen?"
„Wie du weißt, sorgen insgesamt neunzig Satelliten in der Randzone von Andro-Beta durch das Panikfeld dafür, daß die Maahks nicht in die Zwerggalaxis eindringen können."
„Natürlich ist mir das bekannt. Das brauchst du nicht zu wiederholen."
„Die Maahks haben Roboter gebaut, die ungehindert bis zu den Satelliten vorstoßen und sie zerstören. Bis jetzt sind bereits acht Satelliten ausgefallen. Drei davon habe ich ersetzen können.
Außerdem habe ich den Ortungsschutz für die anderen verbessert, aber ich glaube nicht, daß wir das Panikfeld auf die Dauer erhalten können."
Auf einem der Bildschirme erschien das Bild einer langen Röhre, die an ihrem dünneren Ende sechs tentakelartige Metallgebilde hatte.
Aus diesen schössen blendend helle Energiestrahlen hervor, trafen einen kugelförmigen Satelliten und zerstörten ihn.
Doch dieser Demonstration hätte es nicht bedurft, Ochlemech zu erschüttern. Er ließ sich in einen der Sessel sinken. Jetzt glich er einem gedrungenen Menschen mit sehr kurzen Beinen. Doch er veränderte seine äußere Form und paßte sich dem Sessel so sehr an, als sei er ein Teil von ihm. Aus dem
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