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1198 - Varunas Hexenreich

1198 - Varunas Hexenreich

Titel: 1198 - Varunas Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Umgebung nahm.
    »Es wird etwas passieren, John«, flüsterte Suko mit leiser Stimme, »und Varuna wird darin die Hauptrolle spielen. Wir haben bisher nur einen Teil von ihr gesehen…«
    »Moment mal. Was meinst du damit?«
    Er zuckte die Achseln. »Sie ist nicht nur sie.«
    Ich musste nachdenken. »Dann meinst du, dass sie eine zweigeteilte Persönlichkeit ist.«
    »Ja, das nehme ich an.«
    Ich schaute zu Boden. Das Laub sah durch den Nebel aus, als hätte es eine Reifschicht bekommen.
    »Auf der einen Seite Varuna, auf der anderen - wer noch?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich kannte Suko. Er hatte nachgedacht. Wenn er das Ergebnis seiner Gedanken aussprach, dann stand es für ihn auch fest. Ich wusste nicht, wie er zu diesem Resultat gekommen war, dachte aber darüber nach und konnte mir dann vorstellen, dass Varuna eventuell mit einer anderen Person aus einer für uns nicht sichtbaren Welt oder weit zurückliegenden Zeit Kontakt aufgenommen hatte.
    Wir standen noch immer vor der Hütte und schauten zu, wie Varunas Reich allmählich einnebelte.
    Es war wie ein, geruchloser Dampf, der von überallher in die Höhe stieg und sich nur an einer bestimmten Stelle verteilte. Der andere Wald wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.
    Das Glühen oder Leuchten begann sehr bedächtig. Zuerst malte es sich nur schwach in der Dunstsuppe ab. Es war auch nicht klar zu sehen, sondern verwaschen. Man hätte auch an eine Einbildung glauben können, aber es veränderte seinen Farbton, denn es nahm an Intensität zu.
    Was wir jetzt zu sehen bekamen, hatten wir auch noch nicht erlebt. Das Glühen war über dem Boden zu sehen, aber es drang nicht aus dem Nebel.
    Andere gaben es ab.
    Die an den Zweigen und Ästen hängenden Runen waren es. Wir hatten sie als dunkles biegsames Material erlebt, was nun nicht mehr der Fall war.
    Durch den Nebel leuchteten die Zeichen in einem dunklen Rot. Nein, nicht wie Blut, sondern viel intensiver. Es war ein dunkles, aber sehr intensives Rot, das in den Dunst hinein leuchtete.
    Wir hatten beim Herkommen nicht alle Runen entdeckt. Jetzt sahen wir sie, und wir erkannten auch, dass sie kreisförmig aufgereiht worden waren.
    Der erste Kreis war der aus Stein mit dem Auge darin, der zweite aber bestand aus den hängenden Flechtrunen, die ihren alten Zauber abgaben und dafür sorgten, dass dieser Flecken Erde zu einer magischen Zone wurde.
    Für die alten Germanen und Wikinger wäre der Ort womöglich heilig gewesen. Suko und ich sahen das anders. Es musste ein magischer Gruß sein.
    »Irgendwann wird sie kommen«, flüsterte mir mein Freund zu. »Ich frage mich nur, in welcher Gestalt wir sie zu Gesicht bekommen werden.«
    »Du denkst noch immer an die doppelte Varuna?«
    »Ich kann nicht anders.«
    Überzeugt war ich davon noch nicht. Ich wollte Suko auch nicht widersprechen und war einfach nur gespannt, was man uns hier noch bieten würde.
    Es blieb nicht bei den Veränderungen der Runen, denn an einer anderen Stelle setzte sich die Magie fort. Es war der aus Steinen errichtete, runde Ritualplatz, auf dessen Boden etwas passierte. Bisher war er dunkel gewesen, nun aber strahlte auch von ihm etwas Farbiges ab.
    Ich konnte nicht mehr auf dem Fleck bleiben und lief hin. Ein Blick über die Steine reichte aus. Die Magie hatte von den Runen auf das Zentrum des Kreises übergegriffen, in dem wir schwach das Allsehende Auge entdeckt hatten.
    Es war noch da.
    Nur nicht mehr schwach.
    Auch Suko war gekommen, und so schaute er ebenfalls zu, wie das Zeichen aus dem alten Ägypten und der frühchristlichen Mystik zu leuchten begann.
    Nicht rot wie die Runen. Aus dem Allsehenden Auge strahlte eine andere Farbe ab. Dort mischten sich Grün und Blau miteinander, sodass sie ein dichtes Türkis bildeten.
    Es war auf dem dunklen Untergrund überaus deutlich zu sehen. Ich drehte mich etwas zur Seite, weil ich nicht geblendet werden wollte und fühlte nach meinem Kreuz.
    Ich hatte es noch vor der Brust hängen. Durch den Stoff wollte ich testen, ob es sich erwärmt hatte, und ich war enttäuscht, als ich nichts spürte.
    Warum das andere und nicht meins?
    Suko interessierte sich nur für den Mittelpunkt der Opferstätte. Ich aber streifte die Kette über den Kopf und steckte das Kreuz in meine Außentasche. So ganz hatte ich den Glauben, dass es reagieren würde, nicht verloren.
    Ich fragte mich, auf wie vielen Hochzeiten eine Frau wie Varuna tanzte. Wie verband sie die Runen-Magie mit der aus dem alten Ägypten? War sie tatsächlich

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