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1198 - Varunas Hexenreich

1198 - Varunas Hexenreich

Titel: 1198 - Varunas Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Lage gewesen, zwischen den beiden eine Verbindung zu schaffen, die sie für sich auskosten konnte? Und welche Rolle hatte Kelly O'Brian dabei gespielt?
    »Achtung, John, es passiert etwas!«
    Suko hatte leise gesprochen. Trotzdem hatte ich ihn gehört und trat ebenfalls an die runde Ritualstätte heran.
    Mein Freund hatte sich nicht geirrt, denn das Allsehende Auge erlebte eine Veränderung. Zwar blieb es wie gezeichnet auf dem dunklen Boden, doch an den Rändern baute sich etwas auf, strahlte in die Höhe, in den Nebel und verdichtete sich dabei.
    Es war Licht, und es hatte eine fächerförmige Form. Nur strahlte dieses Licht nicht von oben nach unten, sondern umgekehrt. Das Allsehende Auge zeigte in diesem Fall seine Kraft und drückte den Lichtschein hoch, um eine Verbindung zu schaffen.
    So war die Brücke zwischen zwei Welten aufgebaut, und es gab jetzt einen Weg.
    Suko und ich sprachen nicht. Was vor uns passiert war, faszinierte uns. Unsere Gesichter wurden ebenfalls angestrahlt und sahen bleich aus. Die Runenzeichen an den Bäumen schimmerten weiterhin in diesem geheimnisvollen Rot, als wären sie die unheimlichen Laternen bei einem dämonischen Tanzfest.
    Das Auge, der Strahl, die seltsame Luft. Gefüllt mit einer prickelnden Spannung. Ich ließ meine Hand in Richtung Kreuz gleiten, um jetzt eine Reaktion zu erleben, aber das Metall blieb nach wie vor normal kühl.
    In dieser Atmosphäre hatten wir die Umwelt vergessen. Die Normalität war zurückgedrückt worden.. Wir standen auf einem Flecken Erde, der ein Inseldasein bekommen hatte und für eine Person wie Varuna sicherlich ideal war.
    Hier konnte sie Kraft schöpfen oder neue Kräfte empfangen. Nur wunderten wir uns darüber, dass sie sich nicht zeigte. Jetzt war ihre Chance gekommen.
    Ich dachte an die tote Kelly O'Brian. Ihre Leiche war weg. Geholt von…
    Meine Gedanken brachen ab, als ich die Bewegung innerhalb des Lichts erkannte. Ob sie von unten oder aus der Höhe erfolgt war, das blieb mir ein Rätsel. Jedenfalls war sie da, und meine Augen weiteten sich, als sich die dünne Gestalt abzeichnete. Sie besaß zwar Formen, die allerdings hatten sich noch nicht verhärtet. Sie wirkten wie mit einem weichen Pinsel gemalt, und sie zitterten auch leicht. Noch ballte sich das Unbekannte in der Nähe des Bodens zusammen, aber es hatte sich die Mitte des Allsehenden Auges ausgesucht, und aus ihm drang die neue Kraft.
    Etwas stieg in die Höhe.
    Suko und ich hielten den Atem an. Wir schauten nur zu und waren fasziniert, denn was wir sahen, verlor allmählich seine abstrakte Form und sah plötzlich aus wie ein Mensch.
    Nein, es sah nicht nur so aus. Es war ein Mensch. Zumindest ein menschlicher Körper, der in den folgenden Sekunden immer mehr an Festigkeit erhielt.
    War es Varuna?
    Ja, durchaus.
    Andererseits auch nicht. Sie trug die gleiche Kleidung, und sie wurde auch nicht aus Rauch geboren, wie wir zuerst angenommen hatten, denn jetzt war deutlich zu sehen, wie sie sich innerhalb dieser Lichtbrücke materialisierte und ihr Körper eine feste Form bekam. Sie trat durch das Tor der anderen Welt zurück in die normale und wirkte dabei wie eine unberührbare Göttin.
    »Varuna?« flüsterte Suko.
    Ich hob die Schultern, weil ich es nicht so recht glauben wollte. Es bestand eine gewisse Ähnlichkeit mit der Heidin, die sich allerdings nicht auf das Gesicht bezog.
    Das gehörte einer anderen Person. Einer alten, fast schon mumifizierten Frau!
    ***
    Uns stockte der Atem. Damit hatten wir nicht rechnen können. Es war die Überraschung, und wir fragten uns, welches Spiel hier abgezogen wurde.
    Es war für mich nicht einfach, ruhig zu bleiben. Ich wollte nicht glauben, dass Varuna und die Alte ein- und dieselbe Person waren. Aber ich kam daran nicht vorbei. Ich musste es voll und ganz akzeptieren. Auch wenn die Lösung noch so unwahrscheinlich war. An dieser Opferstätte, war einiges durcheinander geraten.
    Ich dachte daran, was mein Freund Suko gesagt hatte. Er hatte von zwei Gestalten gesprochen, die sich auf Varuna bezogen. Möglicherweise lag er damit genau richtig.
    Einmal sie und dann…? Ja, wer noch?
    Wer immer die Gestalt auch sein mochte, für mich blieb sie Varuna, und ich konzentrierte mich auf ihr Gesicht. Das Haar war sehr grau geworden. Die Haut hatte dem Alter ebenfalls Tribut zollen müssen. Sie war eingefallen und von einem Muster aus tiefen Falten übersät, das sich in die bleiche Haut eingeschnitten hatte. Die Augen blickten müde, der

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