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1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transmittersystem", sagte Halmsew.
    „Es sieht so aus", bestätigte Parwondov. „Aber wer soll sie gelehrt haben, sich der Transmitter zu bedienen? Diesen hergelaufenen Terraner und den Armadaprinzen, der sich an nichts mehr erinnern kann?"
    „Es mag sein, daß wir einen Effekt übersehen haben", meldete sich Quartson zu Wort.
    „Wenn Nachors Anspruch auf Wahrheit beruht, dann muß ihm irgendwann in ferner Vergangenheit das Gelände, auf dem er sich bewegt, vertraut gewesen sein. Ist es denkbar, daß sein Gedächtnis wieder einsetzt, je länger er sich in bekanntem Terrain aufhält?"
    Parwondovs Gesicht verriet seine Bestürzung. Quartsons Theorie ließ sich nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Die Schmiede wußten seit langem, daß es ein komplexes Transmitternetz gab, das den Loolandre engmaschig durchsetzte. Viele der Ein- und Ausstiegpunkte waren ihnen bekannt. Sie hatten bis jetzt gezögert, sich der Transmitterverbindungen zu bedienen, weil sie fürchteten, sie könnten mit den eigenartig strukturierten Impulsfolgen, aus denen die energetische Streustrahlung der Transmitteraggregate bestand, Ordoban wiederaufwecken. Je länger das Steuermodul am Wirken war, desto geringer wurde diese Gefahr. Aber sie würden doch noch ein paar Tage verstreichen lassen, bevor sie sich dem zeitverlustfreien Transportnetz zum ersten Mal anvertrauten.
    Konnte es Zufall sein, daß Nachor und Rhodan einen der Transmitterzugänge entdeckt hatten? Oder war es wirklich so, daß der Armadaprinz sich zu erinnern begann? Zum ersten Mal an diesem Tag empfand Parwondov so etwas wie Sorge. Waren sie von ihrem Ziel doch noch weiter entfernt, als sie gedacht hatten?
    Nach dieser üblen Nachricht bedurfte er der Bestärkung seines Selbstvertrauens. Er rief Losridder-Orn an. Der Torkrote blickte noch finsterer drein als zuvor.
    „Was störst du mich?" herrschte er Parwondov an. „Weißt du nicht, daß ich in Vorbereitungen zum Kampf stehe?"
    Der Silberne zeigte keine Emotion. Seine Stimme klang gefährlich ruhig, als er antwortete: „Ich bin dein Herr, Barbar. Du wirst dir angewöhnen, nach den allgemeingültigen Regeln der Höflichkeit mit mir zu verkehren. Ich besitze die Macht, die gesamte Barbarenflotte zu vernichten. Von dieser Macht werde ich Gebrauch machen, falls sich dein Verhalten nicht ändert. Du kannst deinen Tod nicht damit verbrämen, daß du wie ein tapferer Krieger gestorben ist. Du wirst einfach ausgelöscht."
    Man sah dem Torkroten an, daß er erschrak. Ohne Kampf ausgelöscht zu werden, welch größere Schande konnte einem Armadabarbaren widerfahren?
    „Verzeih, Herr", bat er mit rauer Stimme. „Das lange, untätige Warten hat meinen Manieren geschadet. Ich kenne deine Macht. Weit sei es von mir entfernt, durch Unhöflichkeit deinen Zorn zu erregen."
    Parwondov hob die Hand und winkte versöhnlich.
    „So ist es besser. Wann greift ihr an?"
    „In ein paar Stunden, Herr. Es braucht seine Zeit, eine Flotte von neunhunderttausend Fahrzeugen zum Angriff zu formieren..."
    „Auch wenn der Gegner nur zwanzigtausend Einheiten zählt?" unterbrach Parwondov ihn ungläubig.
    „Auch dann, Herr. Wir wollen tapfer, aber nicht sinnlos kämpfen. Die Galaktiker werden sich ihrer Haut wehren. Sie sind erfahrene Krieger. Außerdem macht uns in diesem merkwürdigen Kontinuum die Kommunikation Schwierigkeiten. Du weißt davon."
    „Ja, ich weiß es", bestätigte Parwondov. „Ich werde dich noch des öfteren anrufen, um mich über den Stand der Vorbereitungen zu informieren."
    „Tu das, Herr. Ich stehe stets zu deiner Verfügung."
    Es tat gut, dem aufsässigen Barbaren Manieren beigebracht zu haben. Parwondov fühlte sich entspannt. Ein Teil des Unbehagens war von ihm gewichen. Das täuschte ihn nicht darüber hinweg, daß in der Sache selbst noch immer kein Fortschritt erzielt worden war.
    „Ich will...", begann Halmsew.
    „Wir haben sie!" fiel ihm die Stimme des Steuermoduls ins Wort. „Wir haben den Standort der Saboteure ermittelt. Sie befinden sich im Land ohne Schatten."
    „Wo ist das - im Vergleich zu ihrer letzten Position?" fragte Parwondov.
    „Drei Millionen Kilometer entfernt entlang eines Vektors..."
    „Spar dir den Vektor. Wann greifst du an?"
    „Sofort, Parwondov."
     
    *
     
    Perry Rhodan erwachte von einem schwer zu beschreibenden Geräusch. Es war ein Brechen und Knirschen, als würden Steine zermahlen. Er richtete sich auf. Zunächst nahm er nichts Ungewöhnliches wahr, aber dann wandte er sich um - und

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