Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Armadaprinz darauf zu. Mehr als fünf Minuten brauchte er, um die Stufen zu erreichen. Er stieg empor. Er trat in die Mitte der Erhebung und wandte sich um.
    Perry stockte der Atem. Eine leuchtende Aura hüllte den Prinzen ein. Er schien zu wachsen. Vor Perrys ungläubigen Augen entstand eine Gestalt von übermenschlicher Größe, gehüllt in einen strahlenden Mantel, ein Sinnbild der Macht. Die Gestalt hob die Arme, und dann begann sie zu sprechen - mit einer Stimme, deren dröhnender, hallender Klang den Boden zittern machte: „Hört, ihr Völker des Loolandre - euch ist Unrecht widerfahren ..."
     
    *
     
    „Was ist das, die Halle der Sterne?" zeterte Parwondov.
    „Ein Raum, der uns bisher unbekannt war", antwortete das Steuermodul. „Nachor hat uns hingeführt."
    „Warum haben ihn die Torkroten nicht schon längst gefaßt?"
    „Der einzige Zugang zur Halle der Sterne ist blockiert. Es hat eine Explosion gegeben..."
    „Die Folgen einer Explosion lassen sich beseitigen!" schrie der Silberne. „Ich verlange, daß Losridder-Orn sofort zuschlägt."
    „Bis der Torkrote sich in Position manövriert hat, ist es schon zu spät."
    „Was heißt zu spät? Blockiere sämtliche Kontrollstellen. Sperre die Energiezufuhr zur Halle der Sterne. Bring die Halle zum Einsturz ..."
    „Ich tue alles, was in meinen Kräften steht", unterbrach das Modul den außer sich geratenen Parwondov. „Aber es wirkt mir eine Macht entgegen, die mir ebenbürtig ist. Ich weiß nicht..."
    Eine donnernde Stimme, die aus dem Nichts kam, spülte den Rest des Satzes hinweg.
    Die drei Schmiede duckten sich ängstlich, als sie vernahmen: „Hört, ihr Völker des Loolandre..."
    „Hört auch ihr, Robotgeschöpfe der Endlosen Armada. Unehrliche, Machtgierige haben euch eine Programmierung aufgezwungen, die dem Willen Ordobans zuwiderläuft ..."
    „Er hetzt die Armadamonteure auf uns!" kreischte Quartson. „Das verdammte Modul soll etwas dagegen unternehmen!"
    „Er ist mächtiger als ich", antwortete das Modul. „Von der Halle der Sterne aus kann er mit Hilfe seiner Mentalenergie alle Kontrollstellen manipulieren. Ich kann keine einzige Instruktion mehr absetzen."
    Halmsew, der am linken Flügel der Konsole gearbeitet hatte, wandte sich um. Er war der einzige, dem es noch gelang, Ruhe zu bewahren. Mit schwerer Stimme sagte er: „Sämtliche Armadamonteure und Goon-Blöcke haben sich deaktiviert. Damit haben wir das Chaos. Nichts bewegt sich mehr, es sei denn durch Transmitter."
    „Und schließlich ihr, bedauernswerte Geschöpfe, die die Armadaschmiede für ihre Zwecke mißbraucht und zu einem Moloch verschmolzen haben, den sie das Steuermodul nennen: Eure Qual ist ausgestanden. Erinnert euch an den Traum. Wo ist Eric Weidenburn? Wo ist euer STAC ..."
    Eric Weidenburn, wie der Name in meinen Gedanken brennt! Er war einer der Unseren.
    Was haben sie mit ihm getan?
    Sie haben ihn getötet!
    Unser STAC - unser ewiger Traum...
    Was sind das für Stimmen in meinem Bewußtsein? Ich höre sie, drohend und voller Zorn. Die Zeit ist gekommen. Wir wollen nicht länger Knechte sein. Ich fühle die Kraft, die uns durchströmt. Diesmal kommt sie nicht von außen. Es ist unsere eigene Kraft!
    Das ist der Augenblick, auf den ich gewartet habe. Wir schütteln das Joch von uns.
    Wehe euch, ihr Silbernen, die ihr uns bisher Befehle gegeben habt!
    Die Gesamtheit ruft. Ich höre auf, ein Individuum zu sein. Ich bin nicht mehr Simone Keim. Ich bin ein Bestandteil des Symbionten.
    „Sämtliche Ausgänge des Loolandre sind ab sofort gesperrt", dröhnte die mächtige Stimme. „Die Torkroten legen unverzüglich die Waffen nieder. Und du, Losridder-Orn, findest dich sofort in der Hauptzentrale ein - oder, bei allen Göttern Saddreys, ich lasse dir den Steiß vom Leibe hacken!"
    „Ein letzter Versuch, Ordoban!" sprach Parwondov beschwörend auf das Modul ein.
    „Wirf all deine Kraft auf eine einzige Schaltstelle und ..."
    „Das will ich!" antwortete der Symbiont. Halmsew fuhr auf. Er war der einzige, der den veränderten Klang der Stimme bemerkte. „Der Mächtige gibt mir die Möglichkeit dazu."
    Ein Blitz zuckte aus dem Zentrum der Konsole. Eine krachende Explosion erschütterte die Gerätereihen der Zentrale. Parwondov wurde zur Seite geschleudert. Er stürzte schwer und kam nur langsam wieder auf die Beine. Quartson war vor Schreck erstarrt.
    Halmsew hatte als einziger die Übersicht bewahrt.
    „Nichts wie fort!" schrie er.
    Aber aus seiner Flucht wurde nichts.

Weitere Kostenlose Bücher