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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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einer. Aber im Augenblick war es der einzige Hinweis, den Lennet in der Hand hatte...
    Er mußte jetzt Montferrand erklären, welche Schlüsse er aus dem Anruf der Wissenschaftlergruppe II, dem Anruf Schmitskys und einer beiläufigen Bemerkung gemacht hatte, die Nicole Tresnel vier Tage zuvor - oder waren es vier Jahre hatte fallenlassen.
    »Herr Hauptmann", begann Lennet unsicher. »Ich habe gesagt, Sie sollen sich ausruhen", fiel Montferrand ihm streng ins Wort. »Sie haben gute Arbeit geleistet. Die jetzige Situation geht über Ihre Möglichkeiten hinaus. Gehen Sie schlafen. Ich will Sie nicht vor morgen früh wiedersehen!«
    Natürlich hätte Lennet hartnäckig sein können. Aber er hatte nicht den Mut dazu, und dies aus einer Unzahl von Gründen, von denen jeder einzelne ausgereicht hätte, eine Kehrtwendung zu machen.
    Montferrand hatte schlechte Laune. Er war der Meinung, daß die Situation die Zuständigkeit eines kleinen Leutnants überstieg. Der kleine Leutnant hatte die Angewohnheit, sich eher auf seine Einfälle als auf gesicherte Fakten zu verlassen.
    Wenn er nun seinen Einfall erläutern sollte, bestand dann nicht die Gefahr, daß es weitaus weniger überzeugend klang, als es ihm selbst erschien? Und außerdem fehlte es dem kleinen Leutnant durchaus nicht an Selbstbewußtsein. Es paßte ihm gar nicht, daß er in einer Sache, die er ganz allein angefangen hatte, nun auf einem Nebengleis landen sollte. Hätte Montferrand ihn nicht ins Bett geschickt, dann hätte er die Sache erklärt. So aber besaß er fast eine Entschuldigung, zu schweigen. Und er schwieg.
    In seinem Zimmer nahm er den Hörer des Telefons ab und wählte eine Nummer in Toulon.
    »Was für ein Idiot weckt mich denn jetzt. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen", erklang die gleichzeitig schläfrige und wütende Stimme von Leutnant Spinas.
    »Ich bin's, Lennet.«
    »Zum Teufel mit den Geheimen!«
    »Hast du nicht gesagt, du hättest heute frei?«
    »Und du hast gesagt, du könntest nicht zum Fischen kommen!«
    »Ich habe meine Ansicht geändert. Allerdings will ich keine Fische fangen. Man kann uns abhören, also nur Andeutungen.
    Ich habe Lust auf ein kleines privates Abenteuer, und dazu brauche ich einen Kumpel. Von meinen Kameraden hier kann ich keinen fragen, weil sie die Sache leicht als mangelnde Disziplin deuten könnten. Reizt dich die Sache?«
    »Was für eine Art von Abenteuer?«
    »Ein Abenteuer, das uns sechzig Jahre Knast einbringen, aber auch die Côte d'Azur vor der Vernichtung retten kann.«
    »Dann bin ich dabei.«
    »Kannst du über deinen Hubschrauber...?«
    »Den Hubschrauber? Tut mir leid, Geheimer. Da ist für private Dinge nichts zu machen.«
    »Und wie steht es mit dem Boot?«
    »Das geht, das kriege ich hin!«
    »Es ist jetzt ein Uhr. Kannst du eine Maschine bekommen, so daß du heute nachmittag hier in Paris sein könntest?«
    »Kein Problem. Ich habe da Kumpel genug!«
    »Wir treffen uns kurz nach vier bei Lipp.«
    »Ich bin da. Und was zieht man an?«
    »Zivil. Nichts, was auffallen könnte. Als Dekoration wäre eine kleine Pistole nicht schlecht.«
    »Du kannst mit mir rechnen!«
    Lennet ließ sogar seine Identifikationskarte vom Geheimdienst zu Hause. Er wollte nicht, daß seine Dienststelle in die Sache hineingezogen wurde, wenn etwas schiefging.
    Dann ging er ins Magazin und holte das notwendige Material.
    Beim Gehen mußte er nur noch aufpassen, nicht Montferrand über den Weg zu laufen.

Perfekter Einbruch
    Die beiden Freunde trafen sich bei Lipp. Lennet hatte wie üblich seine Wildlederweste an. Spinas hatte sich in einen marineblauen Regenmantel mit Kapuze geworfen und dazu eine Fliegerkappe aufgesetzt. Er sah militärischer aus als gewöhnlich.
    »Du siehst, ich habe mich verkleidet", sagte er zufrieden. »Ich habe zwar keinen Mantel mit Tarnfarben, aber ich habe mein möglichstes getan.«
    »Und was hast du unter dem Mantel?«
    »Einen alten Pullover.«
    »Prima. Dann läßt du den Mantel im Auto und die Mütze am besten auch. Ich habe was Besseres für deine Birne.«
    »Was?«
    »Einen schwarzen Strumpf.«
    »Wie ein Gangster?«
    »Wie ein Gangster!«
    »Hör, Lennet, du hast doch nicht etwa vor, mich zu einem kleinen Bankraub mitzunehmen? Denn dann würde ich eigentlich nicht so gern mitmachen.«
    »So eine Art Raub ist es schon, und zwar geht es um zehn Milliarden. Allerdings will ich sie nicht stehlen, sondern wiederbringen.«
    Lennet erzählte Spinas die ganze Geschichte und schloß mit den

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