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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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begegnet war und auf den Londonreisen mit seinem Vater. So sprach nur jemand, der auf einem Herrensitz geboren war oder plante, sich zur gegebenen Zeit einen solchen zu kaufen, und der zugleich genügend Pfund Sterling auf der hohen Kante hatte, um so tun zu können, als sei er ein Peer mit ererbtem Sitz im Oberhaus. Er besaß den Pfirsichteint eines Engländers, sprach mit dem Akzent eines Angehörigen der englischen Oberschicht…
    … und er hatte sich als Nigel Hawkins ins Gästebuch eingetragen.
    »Und ich habe eine deiner E-Mails gelesen, Freundchen«, flüsterte Jack vor sich hin. »Dreckskerl.«
    Sie brauchten fast eine Stunde, um sich durch die Straßen Roms zu kämpfen. Die Stadtväter hatten offensichtlich nicht die leiseste Ahnung von Städteplanung, dachte Brian, während er versuchte, seinen Bruder zur Via Vittorio Veneto zu lotsen.
    Endlich fuhren sie durch einen Durchgang, der aussah, als 579

    könne es sich um ein ehemaliges Tor der alten Stadtmauer handeln, mit der einst Hannibal abgewehrt worden war.
    Jetzt konnte es nicht mehr weit sein, dachte Brian. Doch als sie dann einmal links und gleich darauf wieder rechts abbiegen mussten, begriff er, dass die Straßen in Rom durchaus beliebig die Richtung ändern konnten, ohne dabei auch den Namen zu wechseln. Das führte dazu, dass die Zwillinge den Palazzo Margherita einmal ganz umrunden mussten, bis sie endlich ihr Hotel erreichten. Als Dominic schließlich aus dem Porsche stieg, hatte er fürs Erste genug vom Autofahren. Sie holten ihr Gepäck aus dem Kofferraum und standen drei Minuten später an der Rezeption.
    »Signor Ryan lässt ausrichten, Sie möchten ihn bitte gleich nach Ihrer Ankunft anrufen«, teilte ihnen der Portier mit.
    »Ihre Zimmer liegen direkt neben seinem.« Dann winkte er dem Hoteldiener, der die beiden zum Lift führte.
    »Mann, das war ’ne ganz schöne Tour«, seufzte Brian und lehnte sich mit dem Rücken gegen die holzvertäfelte Wand der Liftkabine.
    »Wem sagst du das?«, erwiderte Dominic.
    »Ich meine, ich weiß ja, dass du auf schnelle Autos und schnelle Frauen stehst, aber vielleicht sollten wir nächstes Mal doch lieber fliegen. Womöglich kannst du ja bei einer Stewardess landen.«
    »Red doch keinen Scheiß, Blödmann.« Dominic gähnte.
    »Hier entlang, Signori«, sagte der Hoteldiener mit einer schwungvollen Geste.
    »Der Herr, bei dem wir uns melden sollten – wo hat der sein Zimmer?«
    »Signor Ryan? Gleich hier.« Der Hoteldiener wies auf eine Tür.
    »Wie praktisch«, dachte Dominic laut, doch dann fiel ihm etwas ein. Er ließ den Hoteldiener die Verbindungstür zu Brians Zimmer aufschließen und gab dem Mann ein groß-
    zügiges Trinkgeld. Dann zog er den Zettel mit Jacks Nachricht aus der Tasche und rief ihn an.
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    »Hallo?«
    »Wir sind gleich nebenan. Wie steht’s?«, fragte Brain.
    »Zwei Zimmer?«
    »Klaro.«
    »Rate mal, wer ein Zimmer weiter wohnt.«
    »Erzähl.«
    »Ein Engländer, ein gewisser Nigel Hawkins«, verkündete Jack und wartete, bis sein Cousin den Schock verdaut hatte. »Wir sollten gleich mal reden.«
    »Komm einfach rüber, Junior.«
    Das dauerte nicht länger, als Jack brauchte, um in seine Schuhe zu schlüpfen.
    »Und? Wie war die Fahrt?«, erkundigte er sich.
    Dominic hatte sich aus der Minibar eine Flasche Wein genommen und sich ein Glas eingeschenkt. Viel war davon nicht mehr übrig. »Lang.«
    »Bist du die ganze Strecke gefahren?«
    »Logisch, ich wollte schließlich lebend hier ankommen.«
    »Idiot«, knurrte Brian. »Für ihn ist Porschefahren so was ähnliches wie Sex, nur besser.«
    »Ist es auch, wenn man die Technik raushat, aber irgendwann hat man eben sogar vom Sex mal genug.« Dominic stellte sein Glas ab. »Sagtest du gerade…?«
    »Ja, gleich nebenan.« Jack deutete erst auf die Wand und dann auf seine Augen. Ich habe den Kerl gesehen. Die Antwort war nur ein Nicken. »Ich würde vorschlagen, ihr legt euch erst mal schlafen. Ich rufe euch morgen an, und dann machen wir uns weitere Gedanken über unsere Verabredung.
    In Ordnung?«
    »Okay«, sagte Brian. »Ruf uns so gegen neun an, ja?«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Bis dann also.« Damit verließ Jack das Zimmer. Wenig später saß er wieder vor seinem Computer. Und dann kam ihm eine Idee. Er war hier nicht der Einzige mit so einem Ding. Das konnte sich vielleicht als nützlich erweisen…
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    Es wurde schneller acht Uhr, als ihm lieb war. Mohammed war schon auf, geschniegelt und gestriegelt, und

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