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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Schade, dachte er, während er einen Sattelschlepper überholte, dessen Fahrer bestimmt einen Tipp auf Lager gehabt hätte, wo man hier in der Gegend am besten essen konnte. So eine Scheiße aber auch.
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    Dominic hatte die Scheinwerfer eingeschaltet – das war in Italien Vorschrift und wurde von der Polizia Stradale streng überwacht. Er brauste mit konstanten 150 Stundenkilome-tern über die Autostrada – ein Tempo, bei dem sich der Porsche so richtig wohl zu fühlen schien. Der Benzinverbrauch lag wahrscheinlich bei etwas über 15 Liter pro hundert Kilometer – schätzte Dominic zumindest. Das Umrechnen von Kilometer und Liter in Meilen und Gallonen war ihm zu hoch, schließlich musste er sich aufs Fahren konzentrieren.
    In Bologna nahm er die Al in Richtung Florenz – die Stadt, aus der die Carusos ursprünglich stammten. Die Autostrada, die die Berge in südwestlicher Richtung durchschnitt, war tadellos in Schuss.
    Florenz links liegen zu lassen, fiel ihnen wirklich schwer.
    Brian kannte in der Näher der Ponte Vecchio ein hervorragendes Restaurant, das einem entfernten Verwandten ge-hörte und wo der Wein bellissimo, das Essen eines Königs würdig war. Aber vor ihnen lagen nur noch zwei Stunden Fahrt bis Rom. Brian erinnerte sich, wie er damals mit dem Zug nach Florenz gefahren war und dabei, um seine Trup-penzugehörigkeit zu demonstrieren, ganz bewusst den grünen Kampfanzug mit dem typischen Koppel getragen hatte. Die Italiener hegten – wie übrigens alle zivilisierten Menschen – größte Sympathie für das US Marine Corps, und diese Sympathie hatte er zu spüren bekommen. Nur äußerst ungern war er zurück nach Rom und von dort weiter nach Neapel gefahren, wo sein Schiff vor Anker lag, aber leider hatte er damals nicht frei über seine Zeit verfügen können.
    Auch jetzt konnte er das nicht. Die Fahrt nach Süden führ-te sie weiter durch bergiges Terrain, doch Brian stellte zufrieden fest, dass das Wort ROMA bereits hier und da auf Hinweistafeln auftauchte.
    Jack aß im Speisesaal des Excelsior, dessen Küche selbst seine kühnsten Erwartungen übertraf. Das Personal behan-575

    delte ihn wie einen verlorenen Sohn, der nach langer Ab-wesenheit nach Hause zurückkehrte. Der einzige Grund zur Beanstandung war, dass hier fast jeder rauchte. Na ja, vielleicht wusste man in Italien noch nichts von den Gefahren des Passivrauchens. Die diesbezüglichen Warnungen hatte Jack praktisch schon mit der Muttermilch aufgesogen –
    seine Mom hatte seinem Dad ständig damit in den Ohren gelegen, endlich das Rauchen aufzugeben, was dieser zwar immer wieder versucht, aber nie ganz geschafft hatte. Jack ließ sich beim Essen Zeit. Nur der Salat war nicht außergewöhnlich. Kopfsalat war nun einmal Kopfsalat, daran konnten selbst die Italiener nicht viel ändern, auch wenn das Dressing vorzüglich war. Um den Raum möglichst gut im Blick zu haben, hatte er an einem Ecktisch Platz genommen.
    Die anderen Gäste sahen so normal aus wie er. Alle waren gut gekleidet. In der Hotelbroschüre auf seinem Zimmer stand zwar nichts von Krawattenzwang, aber er war einfach davon ausgegangen, da man in Italien grundsätzlich großen Wert auf ein elegantes Äußeres legte. Er hoffte, im Zuge seines Romaufenthalts eine Gelegenheit zu finden, sich einen neuen Anzug zuzulegen. Im Speisesaal hielten sich etwa 30 bis 40 Gäste auf. Die Paare hakte Jack sofort ab.
    Er hielt nach einem Mann um die dreißig Ausschau, der allein zu Abend aß und sich als Nigel Hawkins ins Gästebuch eingetragen hatte. Nach diesen Kriterien blieben drei Kandidaten übrig. Jack überlegte weiter: Er suchte nach jemandem, der nicht arabisch aussah, womit ein weiterer Mann ausschied. Und nun? Sollte er überhaupt etwas unternehmen? Solange er sich nicht gerade als Geheimagent zu erkennen gab, konnte es doch nicht groß schaden…
    Andererseits… warum ein unnötiges Risiko eingehen?, sagte er sich. Warum nicht einfach in aller Ruhe abwarten?
    Damit pfiff er sich selbst wieder zurück, wenigstens mental. Es musste eine bessere Art geben, den Kerl zu identifizieren.
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    Rom war wirklich eine schöne Stadt, fand Mohammed Hassan al-Din. Er spielte gelegentlich mit dem Gedanken, sich hier eine Wohnung oder gleich ein ganzes Haus zu mieten.
    Vielleicht sogar im jüdischen Viertel, überlegte er – dort gab es einige hervorragende koschere Restaurants, wo man guten Gewissens alles auf der Speisekarte bestellen konnte.
    Einmal hatte er sich eine Wohnung an der

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