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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinter ihr. Es musste dieser Jeep gestartet worden sein. Es hatte jemand darin gesessen und abgewartet.
    Panik stieg in ihr hoch. Ihr Puls begann zu rasen.
    Sekunden später wurde sie vom Licht erfasst. Der kalte Glanz des Fernlichts umgab sie wie ein breiter Mantel, und sie befand sich in seinem Zentrum wie ein lebendiges Ziel.
    Der Jeep fuhr an. Sie hörte den Motor in der Stille überlaut.
    Ein Raubtier hatte sich gemeldet, das alles überrollen würde, was sich ihm in den Weg stellte. Ein Entkommen mit dem Rad war für Maxine so gut wie unmöglich.
    Es sprach für sie, dass sie trotzdem die Nerven behielt. Für sie galt es, überleben zu können. Sie wollte nicht gerammt und überfahren werden, und das konnte sie nur schaffen, wenn sie nicht kopflos wurde.
    Die Straße führte in mehreren Kurven hinunter in die Stadt hinein. Bis dahin würde sie nicht kommen. Sie hatte höchstens einige Sekunden Zeit, um zu verschwinden.
    Es war ihr Glück, dass sich Maxine in der Gegend auskannte.
    Da gab es nicht nur die eine Straße. Manchmal existierten auch schmale Fußwege, die zu den weiter hinten stehenden Häusern führten. Und diese Pfade waren so schmal, dass ihr der Jeep nicht würde folgen können.
    Sie drehte sich nicht um. Sie beugte sich weit nach vorn wie ein Rennfahrer. Das Fernlicht leuchtete vor ihr die Straße aus, es war ihr in diesem Moment eine Hilfe, und so sah sie die Einmündung an der linken Seite schon sehr früh.
    Genau richtig für sie.
    Kurz abbremsen. Den Lenker herumreißen. Acht geben, dass sie nicht schleuderte. Sie gab sich selbst die Befehle und konnte darauf vertrauen, dass sie eine gute Fahrerin war.
    Trotzdem hätte sie fast noch Pech gehabt, weil sie einfach ein zu hohes Tempo drauf hatte. Die Reifen schlitterten, das Rad wollte sich drehen, doch Maxine bekam es wieder in den Griff.
    Dann fuhr sie in den Weg hinein, der von beiden Seiten von einer Hecke gesäumt wurde. Sehr gerade schnitt er in die kultivierte Landschaft hinein, und der Boden war gut zu befahren, weil es keine Unebenheiten oder Buckel gab.
    Das Licht war hinter ihr verschwunden. Sie musste sich jetzt auf ihre Lampe am Lenker verlassen. Der bleiche Schein schien vor ihr fliehen zu wollen, und jetzt riskierte sie es auch, sich kurz im Sattel zu drehen.
    Nur ein Blick zurück. Nur ein, zwei Sekunden. Es reichte aus, um alles zu erkennen, weil ihr die Zeit plötzlich viel länger vorkam. Der Fahrer hatte seinen Wagen angehalten. Er stand jetzt quer vor dem schmalen Weg. Und der Mann war dabei auszusteigen. Das Innere der Wagenbeleuchtung riss ihn für einen Moment hervor, sodass sie seinen Umriss erkennen konnte.
    Ja, es war der Killer!
    Die Kinder hatten ihn beschrieben. Eine große, in dunkle Kleidung gehüllte Gestalt. Wie das Monster aus einem Gruselfilm. Er war bewaffnet, er hatte hinter den beiden hergeschossen, und genau diese Tatsache trieb Maxine an.
    Sie wollte keine Kugel in den Rücken bekommen, fuhr noch schneller und auch in Schlenkern. Dabei hatte sie Glück, nicht in die Büsche zu fahren. Sie erwartete den Knall, den Schuss, den Treffer, den Schmerz und danach die ewige Dunkelheit.
    Es passierte nichts. Dafür sah sie das Ende des Wegs, der in einen Spielplatz mündete. Maxine dachte nicht mehr an den Sand, mit dem das Areal gefüllt war. Sie fuhr hinein, sie wurde gestoppt, und jetzt konnte sie sich nicht mehr halten.
    Zusammen mit dem Rad kippte sie um, aber sie fiel weich und stand wenig später wieder auf den Füßen. Nicht einmal schaute sie zurück, sondern schob ihr Bike durch den feucht gewordenen Sand, um die andere Seite des Spielplatzes zu erreichen. Dort befand sich ein Gitter mit einem Durchgang in der Mitte. Danach begann ein Gehsteig, der zu einer schmalen, mit Kopfsteinen gepflasterten Straße gehörte.
    Maxine stieg wieder in den Sattel. Sie wusste nicht, ob sich ihr Verfolger in dieser Gegend auskannte. Bei ihr war das der Fall, und sie würde auch auf Schleichwegen ihr Haus erreichen.
    Würde der Killer dort warten?
    Es konnte, musste jedoch nicht sein. Wenn er tatsächlich dort hinfuhr, dann musste er auch wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    Genau das war die Frage. Bin ich erkannt worden?, dachte Maxine. Hat er mich schon vorher gesehen?
    Sie wusste es nicht. Deshalb musste sie es darauf ankommen lassen und vertraute auf ihr Glück. Außerdem wollte sie die Kinder nicht allein lassen. Wenn ihnen etwas passierte, würde sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr froh werden.
    In dieser

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