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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacht waren die Menschen froh, in den Häusern bleiben zu können, und so rollte sie durch die kalte Einsamkeit.
    Wenn sie das Scheinwerfer-Paar eines Autos sah, suchte sie nach Möglichkeit Schutz.
    Die Tierärztin hätte nie gedacht, dass sie sich in der eigenen Stadt mal wie eine Fremde fühlen würde oder wie eine Gejagte, aber so war es leider.
    Sie wurde sehr vorsichtig, als sie sich ihrem eigenen Haus näherte. Sie traute sich nicht, direkt bis an die Vorderseite zu fahren. Sie nahm einen schmalen Weg, der an der Rückseite entlangführte und dabei auch ihren Garten streifte.
    Es gab dort ein schmales Tor, das sie öffnen musste. Ein paar Nadelbäume schützten sie an dieser Stelle. Ihr Blick fiel auf die Rückseite des Hauses.
    Im Wohnzimmer brannte noch immer Licht. Maxine bekam Magenstiche, als sie sah. Durch das Licht lag das Zimmer wie auf dem Präsentierteller. Aber sie sah es auch als Vorteil an. So konnte sie von außen her hineinschauen.
    Das Rad stellte sie an der Wand des Anbaus ab. Über den Rasen ging sie direkt auf das Fenster an der Rückseite zu. Sie stellte sich nicht davor, sondern schaute von der Seite her hinein. Auch so hatte sie einen guten Überblick, der sie einigermaßen zufriedenstellte, denn im Wohnraum hatte sich bis auf eine Kleinigkeit nichts verändert. Und diese Kleinigkeit sah sie als positiv an.
    Beide Mädchen lagen da und schliefen…
    Zum ersten Mal seit langem konnte die Ärztin wieder lächelnd. Rosy und Carlotta hatten sich in die beiden Sessel gesetzt und waren dort eingeschlafen. Nichts wies darauf hin, dass sie Besuch von einem Killer erhalten hatte. Sie schliefen tatsächlich und waren nicht umgebracht worden.
    Maxine wurde jetzt mutiger und entschloss sich, ihr Haus ganz normal durch den Vordereingang zu betreten. Sie kannte sich auf dem Gelände aus und wusste, wie sie ungesehen bis an die Vorderseite gelangte. Dort war alles okay. Niemand wartete auf sie. Weder offen, noch versteckt. Sie betrat ihr Haus durch die Vordertür und hatte erst jetzt das Gefühl, dem Killer entkommen zu sein.
    Aber auch Maxine hatte Nerven. Sie musste sich gegen die Wand lehnen, weil sie plötzlich zitterte. Die Knie wollten ihr nachgeben. Erst jetzt kam ihr zu Bewusstsein, wie nahe sie die kalte Hand des Todes gespürt hatte.
    In der Tür zum Wohnzimmer blieb sie stehen. Die Mädchen schliefen tief und fest. Sie ging zu Carlotta und strich über das weiche Gefieder der Flügel. Ihre Lippen verzogen sich dabei zu einem Lächeln. Himmel, wie hatte ein Mensch nur zu dem werden können, was hier vor ihr halb sitzend und halb liegend im Sessel hockte.
    Sie wusste es nicht. Viele gefährliche Fragen standen offen.
    Antworten gab es. Sie würde auch versuchen, sie zu finden.
    Wohler wäre ihr gewesen, wenn schon jetzt John Sinclair bei ihr gewesen wäre. Aber sie konnte ihn nicht herbeizaubern.
    Vier Uhr morgens war es, als sie sich auf die Couch sinken ließ und endlich einschlief…
    ***
    Babur war frustriert!
    Es nagte in ihm wie eine Säure, dass es ihm nicht gelungen war, die Frau zu stellen und zu identifizieren. Sie hatte ihm tatsächlich ein Schnippchen geschlagen, und das war ihm selten passiert.
    Normalerweise war er der Sieger.
    Und noch ein wichtiger Punkt kam hinzu. Er wusste nicht mal, wie die Person hieß, die aus dem Haus gekommen war.
    Sein Riecher war schon richtig gewesen, in der Nähe des Hauses zu warten. Allerdings hatte er dabei auf die Rückkehr der Kinder gesetzt.
    Niederlagen konnten sie sich nicht erlauben. Die Operation Ikarus durfte nicht mehr gefährdet werden. So ungern er es zugab, aber auch er war in gewisse Regeln eingebunden.
    Er fuhr auf einen Parkplatz, der zu einem Shopping Center gehörte. Hier fand er die nötige Ruhe. Über sein Handy rief er eine bestimmte Nummer an, die dessen Besitzer nur wenigen Menschen weitergab. Nur an Vertraute. Der Mann war immer zu erreichen. Es spielte keine Rolle, wie spät es war. Auch um diese Zeit brauchte der Killer nicht lange zu warten. Eine fremde Stimme meldete sich mit einem Zischlaut. Zumindest glaubte Babur, einen Zischlaut gehört zu haben.
    »Ich bin es!«
    »Und?«
    Babur ließ sich Zeit. »Es ist nicht alles so glatt verlaufen, wie ich gedacht habe.«
    Stille. Vielleicht ein leichtes Rauschen im Hörer. Der Professor musste überrascht sein, was bei ihm selten vorkam.
    »Bist du dir nicht sicher gewesen, sie zu finden?«
    »Ich habe sie auch gefunden. Aber sie konnte entkommen.«
    »Wie genau?«
    Babur

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