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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verantwortlich für zwei Kinder.«
    »Verstehe. Ich nehme die erste Maschine. Und gib auf dich Acht, Frau Doktor.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Unser Gespräch war beendet. So war es oft. Da denkt man an nichts Böses und steckt prompt wieder in einem Fall. Fliegende Menschen, dachte ich.
    Engel?
    Nein, aber andere, gezüchtete, wenn ich die Tierärztin richtig verstanden hatte.
    Als ich aufstand, lag auf meinem Rücken eine Gänsehaut…
    ***
    Sie kannte die Nacht. Sie kannte die Umgebung, alles war so vertraut, auch in der Dunkelheit, trotzdem war in diesen Stunden alles anders geworden. Maxine Wells hatte sich nie davor gefürchtet, durch die Dunkelheit zu fahren, doch jetzt spürte sie das kalte Gefühl im Nacken. Dabei fühlte sie sich wie eine Fremde in der Fremde. Es war alles anders geworden.
    Die Stille empfand sie als bedrückend, die Schatten kamen ihr gefährlich vor. Aus Bäumen wurden Monstren, die sie beobachteten. Die wenigen Lichter, die noch brannten, glichen den geheimnisvollen Augen irgendwelcher Außerirdischer, die auf der Erde gelandet waren, um die Menschen zu beobachten.
    Es stimmte nicht. Es lag alles an ihrer Einbildung und an dem Wissen um einen geheimnisvollen Killer. Sie hatte den Mann nicht gesehen, aber sie glaubte, dass es ihn gab. So etwas bildete man sich nicht ein, und man floh auch nicht vor dem Nichts.
    Es gab ihn ebenso wie es ein Mädchen gab, das tatsächlich Flügel besaß und auch fliegen konnte. Ikarus, Dädalus, dachte sie. Der Traum der Menschen. Erste Versuche in der Antike, die fehlgeschlagen waren. Danach hatten die Menschen immer versucht, den Traum in die Tat umzusetzen. Es war ihnen schließlich gelungen, aber dazu hatten sie zuerst Ballons und später Flugzeuge einsetzen müssen.
    Und nun flog der Mensch selbst!
    Welch eine Revolution. Welch ein Fortschritt. Unglaublich, ein Traum war in Erfüllung gegangen. Doch unter der Kontrolle falscher Personen konnte er leicht zu einem Albtraum werden. Vielleicht war er das schon geworden.
    Möglicherweise waren die Forschungen und Arbeiten schon viel weiter fortgeschritten. Da hatte es keine Kontrolleure gegeben. Oder sie hatten geschlafen, möglicherweise waren sie auch bestochen worden. Jedenfalls arbeitete die andere Seite mit brutalen und menschenfeindlichen Bandagen. So hoffte die Ärztin nur, dass Carlottas Flucht noch rechtzeitig genug passiert war, um Schlimmeres zu verhindern.
    Maxine wusste zudem nicht, wie viele Menschen außer Carlotta noch in der Lage waren zu fliegen. Das hatte sie nicht gewusst. Und sie hatte auch nichts Falsches sagen wollen und sich dabei als einen Prototypen angesehen.
    Sehr froh war sie über die Reaktion des Geisterjägers gewesen. Wenn John versprach, dass er sich in Bewegung setzen würde, dann zog er das auch durch. Sie hatte zwar nur einmal mit ihm zusammengearbeitet, aber das hatte ausgereicht, um Vertrauen bilden zu können.
    Allmählich näherte sie sich dem Ziel und fuhr langsamer.
    Zwar befand sie sich auf einer gewissen Höhe, aber zum Haus der Mills führte ein Fußweg hoch, weil das Gebäude in den Hang hineingebaut worden war, um einen wunderbaren Blick zu ermöglichen.
    Sie stellte das Rad ab und ging die paar Schritte bis zur Haustür. Dort blieb sie stehen und spürte die unsichtbare kalte Hand im Nacken.
    Es war alles normal. Nichts hatte sich verändert, bis auf die eine Tatsache, dass die Haustür zerstört worden war. Die Tatsache ließ sie leise aufstöhnen. Bisher war der gefährliche Killer noch ein Fantasieprodukt gewesen. Das traf nun nicht mehr zu. Sie wusste jetzt, dass es ihn gab, denn er hatte die Tür zerstört, um ins Haus zu gelangen, was ihm schließlich auch gelungen war.
    Auch jetzt wurde Maxine den Eindruck nicht los, beobachtet zu werden. Um das Haus herum war ein Garten angelegt worden. In der Dunkelheit erschienen die Gewächse konturenlos und schattenhaft. Als wollten sie in die Dunkelheit eintauchen und sich verstecken.
    Es war kein Problem, in das Haus zu gelangen, aber sie ging noch nicht. Zuerst schaute sie an der Fassade hoch und suchte nach irgendwelchen Spuren oder Hinweisen, die Rückschlüsse auf den Killer zuließen. Bis auf die eingeschlagene Tür war da nichts zu sehen, und sie schaffte es auch, sich von dem Gedanken zu befreien, dass er in der Nähe auf sie wartete.
    Sie betrat das Haus.
    Es war verlassen, aber irgendwie lebte es noch. In seinem Innern waren noch die Erinnerungen an die Menschen vorhanden, die hier in diesen

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