1200 - Ordoban
Fähigkeiten verfügte. Chmekyr war der einzige Vertreter seiner Art, der dem Lockruf der psionischen Sender gefolgt war.
Er kam an Bord eines kleinen Raumschiffs, das aus mehreren konzentrischen Energieschalen bestand, und war selbst ein Bündel aus reiner Energie. Chmekyr war in der Lage, pseudomaterielle Form anzunehmen.
Seine äußere Form vermochte er der Erscheinung eines beliebigen Lebewesens anzupassen. Er konnte jedoch auch Phantasiegestalten projizieren. Der Prozeß der Pseudomaterialisierung war auf ein Vorbild nicht angewiesen. Vor allen Dingen aber war Chmekyr in der Lage, von der Gestalt, die er annahm, beliebig viele Kopien zu produzieren, die allesamt selbständig zu agieren vermochten. Der Pförtner des Loolandre, wie er alsbald genannt wurde, war in der Tat ein einzigartiges Geschöpf.
So nahm alles seinen planmäßigen Verlauf. Der Loolandre war gesichert, die Flotte wuchs. TRIICLE-9 gab durch psionische Streusignale zu erkennen, daß in seinem Zustand keinerlei Änderung eingetreten war.
Die Mächte des Chaos schienen sich nicht für ihn zu interessieren. Eine, entmutigende Ahnung bildete sich in Ordobans Bewußtsein: Wenn die Wachflotte in vollem Umfang etabliert war, würde es hier genauso langweilig werden wie damals im Halo der Riesengalaxis Behaynien.
*
Eines Tages - man schrieb das Jahr 36512 Malkatu - betrat Hortevon die Halle der Sterne.
„Die Flotte ist vollständig", verkündete er.
„Woher weißt du das?" erkundigte sich Ordoban.
„Die psionischen Sender haben sich selbständig deaktiviert", antwortete der Robot. „Das war das Zeichen, auf das Tiryk uns zu warten gebot."
„Wo ist Tiryk? Wird er hierher kommen und sich ansehen, was wir geleistet haben?"
„Niemand kennt die Absichten und Pläne eines Kosmokraten", sagte Hortevon. „Ich bezweifle, daß wir Tiryk jemals wieder zu Gesicht bekommen werden. Was die Wachflotte anbelangt: Er braucht nicht hierher zu kommen, um sie zu sehen. Ihm stehen andere Wahrnehmungsmöglichkeiten zur Verfügung."
Ordoban dachte eine Zeitlang nach.
„Gut. Was wird jetzt?" fragte er schließlich.
„Wir verharren im Zustand höchster Wachsamkeit", erklärte Hortevon. „Die Mächte des Chaos haben sich bis jetzt noch nicht gerührt. Das ist unser Glück. Aber sie können in jeder Sekunde zuschlagen. Ihr Angriff wird ohne Warnung erfolgen. Nur durch ständige Bereitschaft können wir gewährleisten, daß TRIICLEneun kein Schaden widerfährt."
„Hm", brummte Ordoban. „Das hört sich nicht besonders interessant an."
Hortevon antwortete darauf nichts.
„Wie groß ist die Flotte?" wollte Ordoban wissen. Er hätte sich die Antwort von einem der Computer beschaffen können. Aber die Unterhaltung mit Hortevon bereitete ihm Vergnügen. Im Lauf der Jahrtausende hatte er den Robot als intelligenten, mit umfangreichem Wissen ausgestatteten Gesprächspartner zu schätzen gelernt.
„In der Flotte Sind mehr als fünfhunderttausend individuelle Zivilisationen vertreten. Diese Zahl wird sich verringern, während die Verschmelzung kompatibler Spezies ihren Fortgang nimmt. Im Durchschnitt hat jede Zivilisation knapp zweitausend Raumfahrzeuge in die Flotte eingebracht. Die Gesamtstärke der Flotte beträgt mithin rund eine Milliarde Schiffe. Das Volumen, über das die Einheiten der Flotte verteilt sind, umgibt TRIICLE-9 von allen Seiten und hat die Abmessungen zweiunddreißig mal elf mal vier Lichtjahre."
„Die Ausstattung mit Goon-Technik ist abgeschlossen?" fragte Ordoban.
„Das ist sie. Die Schmieden produzieren. Der Flottenslang wird von allen Mitgliedern der Flotte gesprochen. Spezies, die von Natur aus nicht mit der Gabe der akustischen Kommunikation ausgestattet sind, haben Spezialgeräte erhalten, die sie in die Lage versetzt, den Flottenslang zu verstehen und sich im Flottenslang zu äußern."
„Dann ist ja alles in bester Ordnung", sagte Ordoban. Der Spott, der in diesen Worten lag, entging Hortevon.
Noch einmal waren Ordoban Stunden der Begeisterung vergönnt. Das war im Jahr 37002 Malkatu, als Saddreyu sich bei ihm meldete und mit den Unterschwingungen höchster Erregung zu verstehen gab; „Es ist gelungen!"
Zuerst wußte Ordoban nicht, wovon die Rede war. Im Lauf der Jahrtausende hatte er die Experimente, an denen sein Schützling arbeitete, fast völlig vergessen. Aber dann dämmerte es ihm: Saddreyu beschäftigte sich mit der Züchtung synthetischer Geschöpfe.
„Du hast...", begann er zaghaft.
„Ich habe einen
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