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1200 - Ordoban

Titel: 1200 - Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgewachsenen Silbernen geschaffen!" barst Saddreyus frenetischer Aufschrei ihm ins Wort. „Er ist so groß, wie du zu deinen Lebzeiten warst. Er versteht, er spricht, er kann denken und lernen - er ist intelligent!"
    Ordoban antwortete nicht sofort. Zu mächtig war die Erregung, die in ihm auf wallte. Zwar bedurfte er der Silbernen nicht mehr, um sich die Langeweile zu vertreiben. Dazu hatte er Hortevon und seine Genossen.
    Aber die Erschaffung synthetischen intelligenten Lebens als der absolute Höhepunkt aller angewandten Forschung erschien als ein Triumph saddreykarischen Geistes über die Geheimniskrämerei der Natur.
    „Bring ihn zu mir", sagte er, als der erste Schwall unkontrollierbarer Emotionen zu verebben begann.
    Wenige Minuten später öffnete „sich das große Portal. Saddreyu schwebte herein, eine diffuse Leuchterscheinung, die nur noch vage die Umrisse seines verwachsenen, zwergenhaften Körpers reflektierte. Ihm folgte ein hochgewachsenes Wesen mit mattsilberner Haut. Das Wesen war nackt. Sein Körper wies keinerlei Behaarung auf und entbehrte der Geschlechtsmerkmale. Es gab Ordoban einen leisen Stich, als er sah, daß auch dieses Endprodukt jahrtausendelanger Forschung und Entwicklung noch mit dem Makel der Doppeläugigkeit versehen war. Aber seiner Begeisterung tat dies keinen spürbaren Abbruch.
    „Du bist mein Sohn", sprach er zu dem Silbernen. „Ich nenne dich Parwondov. Tritt näher."
    „Ich bin dein Sohn", antwortete das synthetische Geschöpf gehorsam. „Mein Nahie ist Parwondov." Und dann, nach einer kleinen Pause: „Was bedeutet das?"
    Ordoban frohlockte. Der Silberne besaß Wißbegierde und verstand zu denken! Das Gespräch wurde im Flottenslang geführt, dessen Ordoban sich schon seit langem .routinemäßig bediente - außer in Unterhaltungen mit Saddreyu.
    „Parwondov ist ein ehrwürdiger Name der saddreykarischen Sprache", beantwortete er die Frage. „Es heißt ‚Wonne der Erfüllung’."
    „Es ist ein stolzer Name", sagte Parwondov.
    „Saddreyu, ich bin mit dir in höchstem Maß zufrieden", sagte Ordoban. „Du hast Wunderbares geleistet.
    Geh hin und schaffe noch mehr solcher Wesen, aber nicht mehr als zweihundert. Wir werden sie trainieren und ausbilden. Sie sollen auf wichtigen Posten innerhalb der Flotte Verwendung finden. Wie hoch schätzt du ihre Lebensdauer?"
    „Sie sind nicht fortpflanzungsfähig, wie du siehst", antwortete Saddreyu. „Aber ihr Körper mit all seinen Organen besteht aus widerstandsfähigster synthetischer Organsubstanz. Es gibt keinen eigentlichen Alterungsprozeß. Sie sind potentiell unsterblich."
    „Das ist vorzüglich!" rief Ordoban begeistert aus. „Die unsterblichen Söhne eines unsterblichen Vaters!"
    Danach verfolgte er eine Zeitlang Saddreyus Arbeiten mit großem Interesse. Die Silbernen ließen sich nicht in Menge produzieren. Jedes .Exemplar erforderte die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Erschaffers.
    Saddreyu brauchte ein volles Jahr, um fünf weitere Exemplare zu züchten. Ordoban empfing sie alle und gab ihnen Namen. Inzwischen war Parwondovs Training abgeschlossen, und der Alte machte ihn zum Kommandanten der Schmiede HORTEVON. Das schien ihm ein angemessen verantwortungsvoller Posten für den ersten seiner Söhne zu sein.
    Allmählich jedoch setzte die Langeweile wieder ein. Saddreyu beherrschte sein Gewerbe mit einer Vollkommenheit, die keine Fehler zuließ. Ein Silberner entstand wie der andere. Es war nichts, worüber man sich erregen konnte.
    Draußen, im Vorfeld von TRIICLE-9, schritt die Konsolidierung der Wachflotte weiter fort. Völker verschmolzen miteinander. Die Zahl der Flotteneinheiten schrumpfte, während die Zahl der Schiffe pro Einheit wuchs. Die Mächte des Chaos hatten noch nicht von sich hören lassen. Es war eine ereignislose Zeit, aber Tiryks Auftrag .wurde erfüllt: An dieser Stelle entstand der Doppelhelix, dem Moralischen Kode des Universums, kein Schaden.
    Alles war, wenn auch langweilig, so doch in bester Ordnung. Da näherte sich das Unheil von gänzlich unerwarteter Seite. Eines Tages wurde Ordoban auf hektische Betriebsamkeit im Bereich der Computersteuerung des Ortersystems aufmerksam. Er erkundigte sich nach der Ursache der Unruhe und erfuhr, daß ein mächtiges Raumschiff geortet worden sei, das sich auf die Wachflotte zubewegte. Kurze Zeit später wurde der erste Funkkontakt, mit dem Fremden hergestellt.
    Die ersten Worte des unbekannten Raumfahrers trafen Ordoban mit der Wucht eines Schocks,

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