1201 - Kosmisches Mosaik
gerade so, als seist du der einzige Mensch, dem er sich verbunden fühlt."
„Sag nur, du bezeichnest dich neuerdings als Menschen?" hetzte Bully grinsend. „Ausgerechnet du, die personifizierte Biberratte!"
„Maus!" kreischte Gucky. „Nicht Ratte! Bibermaus ... ach, Unsinn, Mausbiber!"
Bully lachte herzhaft, Er trat auf den Ilt zu und kraulte ihn im, Nacken.
„Keine Sorge, ich hab’s nicht vergessen", meinte er versöhnlich. „Wie Könnte ich! Fühlst du dich wohl?"
Gucky schnurrte behaglich. Plötzlich jedoch rümpfte er die spitze Nase und entzog sich der Berührung, Unvermittelt wechselte er das Thema.
„Warum versteckt sich der Gesandte der Kosmokraten vor uns?" fragte er anzüglich. „Will Taurec nicht auch Guten Tag sagen?"
Bully wurde ernst.
„Taurec und Vishna sind erschöpft und hoffen auf Verständnis, wenn sie an Bord der SYZZEL bleiben..."
„Vishna?" gellte jemandes Stimme durch die Zentrale der BASIS.
Perry Rhodan hob die Arme.
„Ich bitte um Ruhe", rief er, obwohl er nicht weniger verunsichert war als alle anderen. Zu dem Freund gewandt, fuhr er fort: „Ich habe den Eindruck, es gibt einiges, was du uns erst begreiflich machen mußt..."
„Das mag wohl sein."
Bully suchte einen freien Platz und setzte sich. Dann begann er von den Entwicklungen zu berichten, die der Mannschaft der BASIS aufgrund der langen Abwesenheit noch unbekannt waren. Mehr als einmal erzeugte er dabei ungläubiges Staunen und erntete überraschte Rufe, Taurecs Anamnese, Vishnas Befriedung, die Übernahme des Virenimperiums, die Angriffe des Dekalogs der Elemente, der Überfall auf die Hundertsonnenwelt ... Alles kam zur Sprache. Während er zuhörte, wurde Perry Rhodans Miene immer nachdenklicher. Ein Hauch von Bitterkeit spielte um seine Mundwinkel.
„So reibungslos, wie wir uns das gedacht haben, wird der Treck durch die Galaxis also nicht vonstatten gehen", konstatierte er ernüchtert. „Die Mächte des Chaos haben vorgesorgt und mit der Hundertsonnenwelt bereits ein wichtiges Chronofossil ausgeschaltet."
Neue Probleme von kaum noch überschaubarer Tragweite taten sich damit auf. Wer sollte sie lösen?
Selbst Taurec und Vishna, die nach Bullys Aussagen als leibhaftige Kosmokraten angesehen werden mußten, konnten bislang keinen Ausweg anbieten.
Gucky verfolgte die Diskussion mit nur mäßigem Interesse. Solange die Endlose Armada das erste Chronofossil noch nicht erreicht hatte, blieben alle Lösungsvorschläge reine Makulatur. Erst in der Praxis würde sich erweisen, was man gegen die Bedrohung durch den Dekalog unternehmen konnte. Der Mausbiber hörte nicht länger zu. Seit Bully ihn gekrault hatte, plagten ihn Sorgen anderer Art. Er wandte sich ab, schritt an Nachor und Perry vorbei, zog angriffslustig die pelzigen Brauen in die Höhe, als Fellmer Lloyd ihn verwundert musterte, und wandte sich Icho Tolot zu. Der Haluter stand etwas abseits der gebannt lauschenden Besatzungsmitglieder und verkörperte allein schon dadurch das, was für sein Volk als hervorstechendes Charakteristikum galt: Neutralität.
Tolot kannte den Ilt lange genug, um zu erkennen, daß er etwas auf dem Herzen hatte. Er bückte sich und hob ihn auf das obere Armpaar. Seine drei Augen glühten in feurigem Rot. Er sagte kein Wort, weil er selbst mit einem verhaltenen. Flüstern Aufmerksamkeit erregt hätte. Der Blick jedoch, mit dem er den kleinen Freund bedachte, war ein einziges Fragezeichen.
„Bully stinkt", piepste Gucky. „Er stinkt ganz penetrant. Bringst du mich nach draußen?"
Icho Tolot bewegte den halbkugeligen Schädel - ein wortloses, verständnisvolles Nicken. Langsam, um niemanden aufzuschrecken, drehte er sich zur Seite und stapfte durch das geöffnete Zentraleschott.
Mehrere hundert Meter brachte er zwischen sich und das Nervenzentrum der BASIS, bevor er innehielt und den Mausbiber absetzte. Jetzt erst konnte er sich erlauben zu sprechen, ohne daß ihn in der Zentrale jemand hörte.
„Bully stinkt?" wiederholte er, aber es klang nicht danach, als nähme er diese Aussage sonderlich ernst.
„Was ist daran so verwunderlich? Jedes Lebewesen hat seinen spezifischen Körpergeruch."
„Das meine ich nicht!" entgegnete Gucky nervös. „Der Geruch, der ihm anhaftet, ist ganz einfach komisch.
Bully riecht... nun, wie soll ich es ausdrücken ... nach Zitronen!"
„Zitronen...?"
„Eine terranische Sauerfrucht", erklärte Gucky. „Vielleicht ein schlechter Vergleich, das gebe ich zu.
Normal riecht er
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