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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sah mehrmals schuldbewußt auf, während er mit Bradley redete.
    Immerhin besaß Bully noch so viel Beherrschung, daß er dem Kommandanten nicht ins Wort fiel. Er wartete auf eine Sprechpause, bevor er loslegte.
    „Hör mir gut zu!" machte er dann seinem Unmut Luft. „Ich weiß deine Unterstützung durchaus zu schätzen, aber das nächste Mal..."
    Weiter kam er nicht.
    Von neuem sprachen die Überwachungsinstrumente an.
    „Ortung!"
    Diesmal erfolgte kein Alarm. Das Geschehen spielte sich in genügend großer Entfernung zu den Flottenverbänden ab. Keine unmittelbare Gefahr.
    „Raumschiffe! Zehntausend, fünfzehntausend! Impulse brechen nicht ab! Dreißigtausend... vierzig..."
    Alles in Bully verkrampfte sich. Er ballte die Fäuste, biß die Zähne aufeinander. Es war soweit! Sie kamen!
    Draußen brach der Weltraum auf.
    Eine Flut von Schiffen ergoß sich aus dem übergeordneten Medium ins Normaluniversum. Immer neue Wellen strömten nach. Fünfzig-, hunderttausend Einheiten. Starke Strukturschwankungen erschütterten das Raum-Zeit-Gefüge.
    In der Zentrale der RAKAL WOOLVER war alles auf den Beinen. Der Eindruck von Hektik allerdings täuschte. Jeder wußte, was er zu tun hatte. Höchste Abwehrbereitschaft galt schon seit Stunden. Würde der Dekalog der Elemente zuschlagen? Wann und wie? Keine Sekunde lang wurden die Überwachungseinrichtungen aus den Augen gelassen, während draußen das grandiose Schauspiel seinen Fortgang nahm.
    Sechs-, sieben-, achthunderttausend Schiffe.
    Und mehr, immer mehr.
    Längst verschwammen die Perspektiven. Längst waren die einzelnen Ortungspunkte zu einer riesigen Masse verschmolzen. Längst weigerte sich der Verstand, die Zahlen in Vorstellungsbilder umzusetzen.
    Bully spürte den Druck von Taurecs Hand auf der Schulter.
    Die Flut fand kein Ende.
    „Die Armada", sagte er tonlos. „Mein Gott, sie ist da."
    Mitunter fragte sich der Mausbiber, ob er vielleicht tatsächlich nur Gespenster sah. Er hatte mit Fellmer Lloyd gesprochen und mit Ras Tschubai, mit Waylon Javier und der Hamiller-Tube. Überall jedoch erntete er nichts als gutmütigen Spott. Es war wie verhext. Einen greifbaren Beweis für seinen unterschwelligen Argwohn vermochte Gucky nicht zu liefern - und jenen seltsamen Zitronengeruch schien außer ihm niemand wahrzunehmen.
    Kein Wunder, dachte er verdrossen. Sein Geruchssinn war wesentlich sensibler als der von Menschen.
    Die BASIS befand sich weiterhin im Anflug auf Andro-Beta, und mit ihr rasten die vielen tausend Verbände der Endlosen Armada ihrem Ziel entgegen. Der Rücksturz würde in mehreren Staffeln erfolgen, in etlichen Wellen, die nacheinander in den Normalraum tauchten. Bis dahin blieb jedoch noch etwas Zeit.
    Eine seltsame Stimmung beherrschte die Atmosphäre in der Zentrale der BASIS. In gewisser Weise näherte man sich einem Scheitelpunkt. Eine Entwicklung wurde abgeschlossen, während zugleich eine neue begann. Heimkehr und Aufbruch, Zuversicht und Skepsis - gegensätzliche Regungen vermischten sich zu einer dumpfen Spannung.
    Gucky watschelte langsam am Kommandostand vorbei. Auch er konnte sich der Unruhe nicht verschließen - allerdings aus anderen Gründen. Er blieb vor Perry und Bully stehen und legte den Kopf in den Nacken. Der Geruch stieg ihm von neuem in die Nase. Fast schien es ihm, als sei er intensiver geworden.
    „Na, Kleiner?" sprach Bully ihn freundlich an. „Wie fühlt man sich so kurz vor der Heimat?"
    „Keine Ahnung", entgegnete der Ilt abweisend. „Ich frage mich, warum du uns entgegen gekommen bist?
    Du hättest uns ebenso gut bei Andro-Beta erwarten können."
    Gucky hatte einen triftigen Grund für seine Direktheit. Er lauerte auf eine verräterische Reaktion, die ihm Klarheit verschaffte: Ein Zucken der Lider, ein überraschter Blick, eine unsichere Geste beispielsweise.
    Der Hanse-Sprecher verhielt sich jedoch völlig normal. Sein Lächeln wurde breiter.
    „Du stellst schon komische Fragen! Hast du nicht gehört, wie ich vom Dekalog der Elemente berichtete und davon, daß diese Mächte eine enorme Gefahr auch für die Armada darstellen? Taurec und ich hielten es für geboten, euch davor zu warnen - bevor ihr Andro-Beta erreicht."
    „Und warum bleibt Taurec dann in seinem Schiff und läßt sich nicht blicken?"
    „Weil er erschöpft ist", stöhnte Bully. „Erschöpft von den langen Auseinandersetzungen, die in der Galaxis stattfanden. Auch das habe ich schon ein paar Mal erzählt."
    „Und Vishna?"
    „Ebenfalls."
    „Und

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