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1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht nutzen, ohne ein Zeitparadoxon auszulösen. Die Möglichkeit, die Doppelnasen zu retten, hast du bei der ersten Expedition nach Andro-Beta gehabt. Du hast sie nicht genutzt. Bei diesem zweiten Ausflug in diese schöne Gegend wirst du nur noch Zeuge deines eigenen Verbrechens sein."
    Rhodan antwortete nicht. Waylinkin war über das Ziel hinausgeschossen. Der Untergang der Twonoser wurde durch zahlreiche Faktoren eingeleitet und verursacht. Es war keineswegs so, dass er dafür die alleinige Schuld trug. Und ein Verbrechen hatte er schon gar nicht begangen. Ihn belastete einzig und allein, dass er von der tödlichen Attacke der Meister der Insel überrascht worden war, so dass er nichts für die Rettung der Twonoser hatte tun können.
    Abermals schien es so, als habe Waylinkin seine Gedanken gelesen. „Du kannst nicht sagen, dass die Strafaktion der Meister überraschend kommt", bemerkte er. „Rede dir das nicht ein. Du weißt seit Jahrhunderten davon - seit es das erstemal geschehen ist." Die Twonoser achteten nicht auf das, was sie sagten, und sie verboten ihnen auch nicht, miteinander zu reden. Sie gaben ihnen nur hin und wieder einen Stoß in den Rücken, um ihnen anzuzeigen, in welche Richtung sie gehen sollten. „Ich weiß nicht, was du mit diesem Gerede erreichen willst", entgegnete Rhodan. „Verzichte lieber darauf. Es ist nur einmal passiert. Vielleicht werde ich ein zweites Mal Zeuge sein, aber für die Twonoser ändert sich nichts."
    „Und das lässt dich kalt?"
    „Durchaus nicht. Aber mir sind die Hände gebunden."
    „Wie einfach du es dir machst. Ist dir das Schicksal von vielen Millionen so gleichgültig, solange es keine. Terraner sind? Solltest du die Aktion der Meister der Insel womöglich begrüßen, weil durch sie ein Volk vernichtet wird, das den Terranern den Platz im Universum streitig machen könnte? Denn das ist es doch, Rhodan. Die Terraner sollen die führende Macht im Universum werden, und wer sich ihnen in den Weg stellt..."
    „Albernes Geschwätz. Du bist jetzt besser still."
    „Ach, du willst mir drohen? Du müsstest doch wissen, wie unterlegen du bist."
    „Ich habe es nicht vergessen."
    „Terraner drehen immer nur dann auf, wenn sie wissen, dass sie ihren Gegnern klar überlegen sind und dass diese es sind, die untergehen, wenn die Entwicklung anders verlaufen sollte als geplant." Rhodan ging schweigend über die Vorwürfe hinweg. Sie waren ungerechtfertigt. Terra hatte niemals versucht, seinen Weg auf Kosten anderer zu machen. Dennoch waren Immer wieder Anschuldigungen dieser Art erhoben worden.
    Waylinkin schien es zu wissen, und er schien zumindest zu ahnen, dass sie nicht ganz spurlos an Rhodan vorbeigegangen waren.
    Ein Schott öffnete sich vor ihnen, und sie betraten einen kleinen Raum, in dem ein Rotrüssel in einem Sessel saß, der mitten zwischen Computern und Kommunikationsgeräten stand. „Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dem Rotrüssel nicht sagen werde, wer für den Untergang der Twonoser verantwortlich ist", erklärte Waylinkin. „Wir wollen schließlich nicht, dass es zu ungezügelten Wutausbrüchen gegen dich kommt."
    Er lachte leise. „Eine interessante Frage. Kann man sich eigentlich für eine Tat rächen, die jemand noch gar nicht begangen hat, die aber unabänderlich ist?" Rhodan blickte bestürzt auf den Rotrüssel, der zwischen den technischen Geräten saß, als habe er hier nur zufällig einen Platz gefunden, an dem er sich ausruhen konnte. Die Anlage war noch nicht fertig installiert. Blaurüssel und Roboter arbeiteten dar an, sie zu vollenden. .Sie ahnen nicht, was auf sie zukommt! dachte der Terraner. Will Kazzenkatt mir das vor Augen führen? Will er mich demoralisieren? Hofft der Dekalog, dadurch den Zweikampf für sich entscheiden zu können? Rhodan versuchte, sich gegen die aufkommenden Gefühle abzuschirmen und die alleinige Verantwortung für das Schicksal der Twonoser von sich zu schieben. Doch das gelang ihm nicht ganz. Das Bewusstsein, dass die Twonoser um ihn herum dem Tod geweiht waren und dass er nichts dagegen unternehmen konnte, demoralisierte ihn.
    Er vernahm die Stimme des Rotrüssels kaum, als dieser mit dem Verhör begann. Waylinkin antwortete. Er behauptete, dass ihr Raumschiff havariert wäre und dass sie herausgeschleudert worden seien. „Wir wollten zu einer der Randwelten. Und jetzt sind wir wirklich glücklich, dass ihr uns gefunden und gerettet habt", tönte seine Stimme aus dem Übersetzungsgerät. „Ohne

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