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1202 - Sturz durch die Zeit

Titel: 1202 - Sturz durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und stumpf aus.
    Stull dagegen setzte sich. Sein Körper kippte weit nach vorn, so dass es schien, als könne er sich nicht im Sessel halten. Sein Auge glühte in einem eigenartigen, mehrfach wechselnden Licht. Der Mund unter dem Auge stand weit offen. Seine Hände umklammerten die Waffe. Sie zitterten. „Was war das?" fragte der Kommandant. „Die Meister der Insel wollen unser Volk vernichten?"
    „Ich sehe, du hast mich verstanden", erwiderte der Androide der Dekalog-Basis BRÜTER. „Aber das kann nicht sein", rief Stull erregt. „Warum sollten die Meister das tun? Du lügst. Du willst uns gegen die Meister aufhetzen. Dafür sollte ich dich auf der Stelle töten."
    Er richtete seine Kombiwaffe auf Waylinkin, konnte diesen dadurch jedoch nicht beeindrucken. „Dir sind längst Gerüchte zu Ohren gekommen, aus denen hervorgeht, dass die Meister der Insel unzufrieden mit den Twonosern sind", erklärte das Kunstwesen. „Gib nun nicht vor, du wüsstest das nicht. Ursache für den Zorn der Meister ist das Erscheinen der Fremden in Andro-Beta. Und ihr Verhalten. Es sieht so aus, als wüssten sie genau, was sie tun müssen, um den Vernichtungswillen der Meister zu erwecken und gegen euch zu richten."
    „Du bist einer der Fremden", stellte Karsof fest. Er fuhr herum und stützte sich mit beiden Händen auf die Lehne eines Sessels. „Von mir ist nicht die Rede", behauptete Waylinkin- „Es geht um die Terraner. Ich habe mit denen nichts zu tun. Ich bin nur zufällig hier, und von meiner Anwesenheit wissen die Meister der Insel nichts. Die Meister der Insel dürften zudem nicht wissen, dass es sich bei den Eindringlingen um Terraner handelt. Das ist auch nicht wichtig für sie."
    „Nicht wichtig?" stammelte der Kommandant. „Wenn es das nicht ist, warum sollten sie uns dann alle töten wollen ?"
    „Ihr kennt die Meister der Insel schon lange. Euch muss doch klar sein, dass es für sie genügt, die Ereignisse nicht durchschauen zu können. Überlegt doch, was alles geschehen ist. Unbekannte Raumschiffe sind in Andro-Beta erschienen. Sie haben Unruhe hervorgerufen, und dann schien es so, als seien sie plötzlich wieder abgezogen - doch das erwies sich als Irrtum, als Ablenkungsmanöver."
    „Wir haben darüber nur unzureichende Informationen", gestand Karsof verlegen ein. „Dann wurde das Energiefeuer über Destroy geortet. Ich weiß nicht, welchen Namen ihr dafür gewählt habt, aber ich bin sicher, dass ihr mich versteht und wisst, wovon ich rede."
    „Ja, in diesem Fall weiß ich Bescheid", nickte Karsof. „Nun - ihr kennt die Meister der Insel. Was haben sie daraus geschlossen?"
    „Das liegt auf der Hand", stöhnte Stull. „Sie denken, dass wir nicht mehr zuverlässig sind. Sie glauben, dass wir entweder als Bewacher versagt haben, oder dass wir gegen sie arbeiten."
    „Ich sehe, du begreifst", lobte der Androide. Er nickte dem Berater des Kommandanten anerkennend zu. „Und solche Schlussfolgerungen genügen für die Meister der Insel. Diese haben sich niemals auf das geringste Risiko eingelassen. Wenn irgend etwas undurchsichtig für sie blieb, .wurde es konsequent vernichtet." Karsof kehrte leicht schwankend zu seinem Sessel zurück. Er ließ sieh in die Polster sinken und verhüllte sein Auge mit den bei den rot eingefärbten Rüsseln. Er atmete laut und keuchend. „Du lügst", sagte er mühsam. „Das ist nicht die Wahrheit. Die Meister der Insel würden so etwas niemals tun." Waylinkin entblößte seine Zähne und grinste den Rotrüssel an, als habe dieser einen Scherz gemacht. „Die Meister haben schon immer so gehandelt. In dieser Hinsicht sind sie übervorsichtig. Sie radieren lieber ein ganzes Volk aus, als ein Risiko einzugehen. Das weißt du ganz genau. Und wenn du nicht durch Freunde gedeckt worden wärest, dann wärst du nach dem Fanythawan-Zwischenfall längst tot. Muss ich das wirklich noch betonen?"
    Karsof zuckte zusammen, als habe Waylinkin ihm einen Faustschlag versetzt. „Die Meister der Insel haben ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis. In ihrer Geschichte gibt es zahllose Beispiele dafür, wie sie reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen. Von jeher haben sie unter einer panischen Existenzangst gelitten, und jetzt haben sie eI3 mit fremden Wesen zu tun, die sie nicht so recht einordnen können, deren Stärke sie nicht kennen und vor denen sie sich fürchten."
    „Das ist kein Grund, unser ganzes Volk auszulöschen", begehrte Stull auf. „Du lügst. Du bist ein Agent einer

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