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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitabläufen, staunte er. Die Schatten sind Wesen, für die die Zeit schneller verläuft als für die anderen. Ich muß mich selbst beschleunigen. Vielleicht kann ich sie dann besser sehen.
    Seltsamerweise blieb der Erfolg aus, solange er versuchte, den Zeitablauf seiner Spur bewußt zu verändern. So sehr er sich auch bemühte, es änderte sich nichts. Erst als er aufgab und daran dachte, sich so zu verzögern, daß er in die Vergangenheit zurückkehren konnte, geschah, was er vergeblich angestrebt hatte. Allmählich veränderten sich die Zeitabläufe. Die Wesen, die sich nach seinem Empfinden normal bewegt hatten, wurden immer langsamer, bis sie schließlich zu Statuen zu erstarren schienen. Aus den Schatten dagegen formten sich Geschöpfe, die mit normaler Geschwindigkeit durch die Straßen schritten.
    Einige hatten es besonders eilig. Sie schoben sich durch die Menge der Erstarrten; stießen verschiedentlich mit einigen von ihnen zusammen oder rempelten sie an. Andere wiederum schritten gemächlich durch die Straßen, als hätten sie alle Zeit der Welt. Über die Hochbrücke rollten motorgetriebene Fahrzeuge, die sich durch nichts von denen unterschieden, die von den Wesen des langsameren Zeitablaufs benutzt wurden.
    Waylinkin hatte sogar den Eindruck, daß sie aus derselben Fabrik stammten wie die anderen.
    Diese Wesen waren zwar kleiner Als die langsameren, glichen ihnen jedoch ansonsten aufs Haar. Sie lebten .gemeinsam mit ihnen in einer Welt, diel unterschiedliche Zeitabläufe hatte, und sie hatten sich mit ihnen arrangiert.
    Lediglich einige Kinder trieben ihren Schabernack mit den Langsamen. Waylinkin beobachtete, daß sie sich einen Spaß daraus machten, die Gesichter der anderen mit Farbe zu beschmieren, ihnen dunkle Tuchfetzen über die Augen zu binden oder einen Stolperdraht quer über den Bürgersteig zu ziehen. Doch tauchten bald Erwachsene auf, die sie mit Schlägen auf die Rückseite ihres Körpers bestraften, und die Farben, Augenbinden und Stolperdraht wieder entfernten, bevor die Opfer merkten, was mit ihnen geschehen sollte.
    Vergeblich dachte das Geschöpf des Deka logs darüber nach, wie so etwas möglich war, und was ein derartiges Zeitphänomen verursacht hatte. Gern hätte er sich in anderen Teilen der Stadt oder gar des Planeten umgesehen, doch es gelang ihm nicht, sich räumlich zu verändern.
    Schließlich wurde ein Kind auf ihn aufmerksam. Es schrie wie am Spieß und begann, mit Farbkugeln nach ihm zu werfen. Die Geschosse prallten neben ihm an die Wand, platzten und hinterließen häßliche Farbflecke. Ein unerträglicher Gestank stieg Waylinkin in die Nase und veranlaßte ihn zur Flucht.
    Er verzögerte den Zeitablauf. Die Kinder wurden zu huschenden Schemen. Die großen Säulenwesen bewegten sich wieder normal, wurden dann aber schneller und schneller, bis sie ebenfalls wodurch die Straße rasende Schatten aussahen, deren Konturen sich verwischten. Der Androide glitt auf die Zeitspur und verlor den Kontakt zu den dahinrasenden Bildern. Er machte sich auf den Weg in die Vergangenheit, um Rhodan zu suchen und zu töten.
    Mittlerweile war ihm klargeworden, daß er Rhodan zu einem Zeitpunkt begegnen mußte, der hinter dem Schuß auf den Terraner lag. Falls Rhodan diesen überlebt haben sollte, würde er ihn aufsuchen und umbringen.
    Waylinkin wußte, daß er auf keinen Fall früher eingreifen durfte, weil er dadurch ein heilloses Durcheinander schaffen würden wie hätte der Twonoser auf den lebenden Rhodan schießen können, wenn er - Waylinkin - den Terraner schon vorher tötete?
    Der Androide beschloß, mit äußerster Vorsicht vorzugehen, um sich nicht selbst in einer Zeitfalle zu fangen, aus der es keinen Ausweg mehr gab.
     
    *
     
    Der bewohnte Planet war schnell gefunden. Nisel klinkte sich auf eine vielversprechende Spur ein, die von Milliarden anderer begleitet wurde, und bei der er auf vielfältiges Leben hoffen konnte.
    Als er die Zeitabläufe so verlangsamt hatte, daß er Einzelheiten erkennen konnte, erschien er auf einer Landzunge vor einer Stadt. Ein filigranartiges Wesen eilte unruhig am Wasser hin und her. Es bestand aus zahllosen metallisch schimmernden Halbbögen, deren Enden auf dem Boden ruhten. Bei seinem Anblick dachte der Androide unwillkürlich an ein heillos ineinander verstrickten Drahtknäuel das bis zur Hälfte im Boden steckte, so daß der untere Teil nicht zu sehen war. Doch diesen unteren Teil gab es nicht Das Wesen bestand nur aus Halbbögen. Zwischen

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