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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwanzlosen Ratten mit Schuppenhaut und Echsenkopf ähnelten. Es waren die Tiere, mit deren Hilfe Kazzenkatt Rhodan und ihn in die Vergangenheit geschickt hatte.
    Was hatten sie mit ihm zu tun? Und weshalb sah er sie ausgerechnet jetzt? Täuschte er sich, oder spiegelte sich in ihren bösartig funkelnden Augen tiefe Befriedigung wider?
    Ich habe meine Aufgabe nicht erledigt, dachte er. Es ist mir nicht gelungen, Rhodan so zu demoralisieren, wie Kazzenkatt es erwartet hat. Rhodan ist eine in sich völlig gefestigte Persönlichkeit. Er ist mir überlegen.
    Ich sollte sein Leben schützen, aber auch das konnte ich nicht. Werde ich jetzt verrückt? Versagt mein Gehirn, weil ich versagt habe?
    Ein Hauch schien ihn zu streifen. Waylinkin fühlte, daß er bewegt wurde. Er schien sich um sich selbst zu drehen, und eine unsichtbare Kraft schien ihn in die Unendlichkeit zu saugen. Die Chronimale verschwanden. Dafür erschienen ferne Sonnen, die rasch größer wurden und in unmittelbarer Nähe an ihm vorbeizogen. Er wandte seinen Kopf zur Seite, konnte die Protuberanzen einer Sonne sehen, die bis fast zu ihm hochschössen, verspürte aber deren Glut nicht.
    Entsetzen packte ihn, als er bemerkte, daß er mit ungeheurer Geschwindigkeit auf einen Planeten zustürzte. Es war ein roter Wüstenplanet, ohne das geringste Zeichen von Leben.
    Waylinkin glaubte, auf seiner Oberfläche zerschmettert zu werden, doch er flog durch ihn hindurch, als sei er nicht wirklich vorhanden. Dann näherte er sich einer anderen Welt, die erheblich größer war als der rote Planet. Sie leuchtete blau und hob sich scharf vom Schwarz des Weltalls ab. Abermals raste der Androide mit unverminderter. Geschwindigkeit in die Atmosphäre hinein, verspürte jedoch keinen Widerstand und keinen Lufthauch. Er glaubte, daß er auch diese Welt einfach durchqueren würde, aber er irrte sich wiederum.
    Plötzlich stand er im Gras neben einem grünenden Baum und blickte in eine steppenartige Ebene hinaus, auf der sich Hunderttausende von Tieren der unterschiedlichsten Art bewegten. In seiner unmittelbaren Nähe glitt eine riesige Schlange durch das Gras. Sie schien sich eine zwölfbeinige Antilope als Opfer ausgesucht zu haben.
    Waylinkin bückte sich und griff ins Gras, weil er es fühlen wollte. Wurde er getäuscht? Gaukelte ihm sein kollabierendes Gehirn falsche Bilder vor? Oder war dies eine von vielen möglichen Wirklichkeiten?
    Etwa fünfzig Meter von ihm entfernt, hob sich ein Kopf auf einem langen Hals aus dem Boden. Es war ein Kopf mit schnabelartig vorspringender Nase, schillernden Facettenaugen und einem Gewirr von Fächern und Antennen in allen Farben des Regenbogens. Waylinkin hatte den Eindruck, daß die Augen auf ihn gerichtet waren. Er fühlte sich jedoch nicht bedroht, da sich nicht nur der Baum, sondern auch noch einige Büsche zwischen ihm, und dem fremden Wesen befanden.
    Dann aber ruckte der Kopf eines ähnlichen Wesens kaum zehn Meter von ihm aus einem Loch im Boden, und ein eigenartiges Rumpeln ertönte. Gleich darauf tauchten sieben weitere Köpfe dieser Art aus verborgenen Nestern, und kaum zwei Minuten später sah, Waylinkin Hunderte von Facettenaugen auf sich gerichtet. Er war umgeben von fremdartigen, ziemlich neugierigen Geschöpfen. Eines nach dem anderen kroch aus dem Boden hervor. Es waren vierbeinige, insektoide Wesen mit grünen Flügeln, behaarten braunen Rümpf en und mit lang auslaufenden, stachelbewehrten Schwänzen.
    Das Rumpeln, das zu Anfang so leise gewesen war, daß der Androide es kaum wahrgenommen hatte, war zu einem alles beherrschenden Geräusch geworden. Bei jeder Bewegung der Wesen ertönte es.
    Waylinkin erkannte, daß es von den Muskeln der Wesen erzeugt wurde, und daß diese sich mit seiner Hilfe miteinander verständigten. In diesem Fall half ihm sein Translator überhaupt nichts, da dieser nicht auf eine derartige Kommunikation programmiert war.
    Einige der Fremden bewegten sich tanzend durch das Gras und modulierten dabei die Muskelgeräusche stärker als die anderen. Zugleich zog sich der Kreis um Waylinkin enger.
    Das Geschöpf des Dekalogs fürchtete um seine Sicherheit. Es beobachtete, daß die Stachelschwänze der insektoiden Wesen heftig zuckten, und es wollte sich zurückziehen, um sich nicht einem möglicherweise tödlichen Gift auszusetzen. Dabei stellte es fest, daß es sich nicht von der Stelle bewegen konnte.
    Verblüfft blickte es an sich herunter. Es empfand sich als völlig normal. Es setzte seine

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