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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Füße zur Seite und kam doch keinen einzigen Schritt weiter.
    Also doch eine Illusion! dachte es. Dies kann nicht wirklich sein, obwohl ich Gras rieche und den Wind auf meiner Haut spüre. Es muß eine Täuschung sein. Ich bin nicht hier, sondern noch immer im Schacht des Mobys.
    Wer oder was treibt sein Spiel mit mir? Und wozu? Kazzenkatt hat nichts von solchen Dingen erwähnt. Ein unbekannter Faktor ist hinzugekommen und schafft mir neue und unbekannte Voraussetzungen, oder er bringt mich um meinen Verstand.
    Eines der Wesen rückte ihm bedrohlich nahe. Der Schwanz peitschte hin und her, und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zuschlug und ihn tötete.
    Oder geht es durch mich hindurch, so wie ich durch den Planeten gestürzt bin?
    Nein, das konnte nicht sein. Hatte er das Gras nicht in seinen eigenen Händen gespürt?
    Das Wesen schnellte sich auf ihn zu, In panischem Entsetzen versuchte Waylinkin zu fliehen. Im gleichen Moment löste er sich vom Boden, schwebte sanft in die Höhe und entfernte sich von dem Baum, unter dem er gestanden hatte.
    Fünf weitere Wesen der gleichen Art sprangen hinter ihm her, flatterten heftig mit den Flügeln und erreichten ihn doch nicht. Er glitt schwerelos bis über die Wolken hinaus, glaubte, ein Gewirr von Linien zu sehen und zweifelte mehr denn je an seinem Verstand.
     
    2.
     
    Der Zeitgänger fuhr - wie er es seit Äonen getan hatte - die Zeitspuren ab, um nach weiteren absurden und phantastischen Bildern zu suchen.
    Er hing seinen Gedanken nach und überlegte, ob er nicht auf der Zeitspur zurückfahren und sich die Schlacht Von Anfang an ansehen sollte. Doch da schreckte ihn etwas auf, und er bemerkte die Nähe einer anderen Intelligenz - und als intelligent sah er nur an, wer die Fähigkeit hatte, sich nach Belieben auf der Zeitstraße zu bewegen. Triumphe, Tragödien und Katastrophen der normalen intelligenten Lebensformen - wie etwa der Menschen - waren für ihn nichts weiter als eine Art Panoptikum.
    Mein Name ist Nisel! rief er, noch bevor er den anderen gesehen hatte. Er folgte einer neuen Zeitspur und klinkte sich ein, als er dem anderen nahe genüg war, um Kontakt mit ihm aufnehmen zu können. Dann schwebte er über dem schwarzen Wasser eines nächtlichen Ozeans. Nur wenige Meter von ihm entfernt tanzte eine diffuse Gestalt über den Wellen. Sie sah aus wie ein Nebelfetzen, der jeden Moment vom Wind auseinandergetrieben werden konnte. Keine zweihundert Meter weiter trieb ein großes, beleuchtetes Schiff auf dem Meer. Sein Bug tauchte tief ins Wasser. Zahllose Gestalten versuchten, sich von dem sinkenden Schiff zu retten, das offenbar mit einem Eisberg kollidiert war.
    Es gibt nicht genügend Rettungsboote, bemerkte der andere belustigt. Seine Gedanken wehten zu Nisel herüber. Sie haben das Schiff für unsinkbar gehalten. Jetzt müssen sie wohl umdenken. Ach, um es nicht zu vergessen, ich bin Abesch.
    Bist du schon länger hier?
    Seit sie mit dem Eisberg zusammengestoßen sind. Es war besonders amüsant. In letzter Zeit habe ich Glück gehabt. Ich war Zeuge bei einer Reihe wirklich unterhaltender Szenen, und ich bin immer gerade dann auf die richtige Zeitspur gekommen, als es etwas zu sehen gab! Auf einem anderen Planeten war ich dabei, als einer der Eingeborenen einen bislang als unbesiegbar geltenden Berg erklommen hat. Es waren wahrhaft bewegende Bilder.
    Immer dann auf die richtige Spur, wenn es etwas zu sehen gab?
    Ja, ich weiß, was du sagen willst, aber für mich ist es nicht immer leicht, mich genau einzuklinken. Ich muß dann hin und wieder korrigieren, und das ist dann natürlich etwas mühsam.
    Ich kann dich auf eine Zeitspur führen, auf der du verfolgen kannst, wie ein. Raumschiff eines Sternenvolks auf einem Planeten landet, auf dem die Primitiven gerade die Atombombe erfunden haben. Du kannst dir kaum vorstellen, wie viel Aktion die Folge war.
    Ich liebe solche Szenen, gestand Abesch. Die Krönung aller Abenteuer aber ist ein Vorstoß in die Grenzzeit.
    Die Grenzzeit? stieß Nisel entsetzt hervor. Das kann nicht dein Ernst sein. Die Grenzzeit ist eine Zone, der sich ohne besonderen Grund kein normaler Zeitgänger auf mehr als 10.000 Jahre nähern würde.
    Er begann, an dem Verstand des anderen zu zweifeln, der angeblich Schwierigkeiten hatte, sich richtig in die Zeitspur einzuklinken, und der nun auch noch in einer überaus gefährlichen Zone gewesen sein wollte.
    Normal?
    Verzeih. Ich wollte dich nicht beleidigen, ich meinte nur,

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