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1205 - Wer die Totenruhe stört

1205 - Wer die Totenruhe stört

Titel: 1205 - Wer die Totenruhe stört Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beruf aus neugierig. Auch jetzt war diese Neugierde nicht verschwunden, und so bückte er sich dem Fundstück entgegen.
    Als Filmemacher von Gruselstreifen hatte er schon genügend Schädel in den Händen gehalten, nur waren das keine echten gewesen. Hier glaubte er fest daran, es mit einem echten Schädel zu tun zu haben. Er merkte schon den Druck in seinem Magen. Die Nervosität ließ sich einfach nicht vertreiben, und er gab sich einen allerletzten Ruck, um den Schädel zu umfassen.
    Das Gebein schimmerte in zwei Farben. Zum einen war es sehr bleich, zum anderen hatte es eine gelbliche Tönung. Die Fläche war recht glatt. Auch als er mit seinen Fingern darüber hinwegstrich, spürte er keine Unebenheiten.
    Er drehte ihn so, dass er gegen das Gesicht schauen konnte.
    Augenhöhlen, eine Mundhöhle, Löcher, wo einmal die Nase gewesen war. Aber alles lag nicht so richtig frei, denn in die Öffnungen hinein hatte sich Erde gewühlt.
    Craig drehte den Schädel. Er betrachtete ihn von allen Seiten.
    Er versuchte auch, das ungefähre Alter des Schädels herauszufinden, was ihm natürlich nicht gelang, denn er war kein Fachmann.
    Für ihn stand allerdings fest, dass dieser Totenschädel nicht einfach weggeworfen worden war. Er hatte zuvor einen anderen Platz gehabt, und das konnte nur in der Erde gewesen sein. Also musste jemand ein Loch gebuddelt und den Schädel herausgeholt haben.
    Averell schüttelte den Kopf. Es war schwer zu glauben. Wer, zum Henker, hatte ein Interesse daran, so etwas zu tun?
    Irgendwelche Grufties, die ein makabres Totenfest feiern wollten? Oder Satansjünger, die ihren schaurigen Ritualen nachgingen?
    Das alles war möglich. Nur transportierte Craig das mehr auf die Großstadt und weniger auf das platte Land, auf dem er Teile eines Jahres verbrachte.
    Dieser Fund ging ihm verdammt gegen den Strich. Er merkte auch, wie Ärger in ihm hochstieg, obwohl eigentlich nichts passiert war.
    Mit dem Fundstück in der Hand drehte er sich um, ging einige Schritte zur Seite und schaute hinter den alten Grabsteinen nach, ob dort nicht ebenfalls irgendwelche Köpfe oder auch Gebeine lagen.
    Nein, da lag nichts mehr. Je länger er seine Blicke allerdings über den Boden gleiten ließ, umso mehr stellte er fest, dass sich der Untergrund verändert hatte.
    Craig Averell überlegte. Hatte er sich verschoben? Waren andere Bilder entstanden.
    So genau konnte er es nicht beantworten, aber es war schon etwas passiert, denn der Boden zeigte Risse. Sie zogen sich dort durch das Erdreich, wo sie gestern noch nicht gewesen waren. Es gab keinen Zweifel, diese Veränderungen mussten über Nacht entstanden sein, und das gab ihm schon zu denken.
    Wie war das möglich?
    Er schluckte und merkte, dass der Speichel noch immer recht bitter schmeckte. Und jetzt fiel ihm auch ein, dass die verga ngene Nacht nicht so ruhig verlaufen war wie sonst. Es hatte eine gewisse Veränderung gegeben.
    Ein Rumoren in der Tiefe, als hätte die Erde für einen Moment kurz gebebt.
    Im Dorf hatte er mit einer Frau darüber gesprochen, bei der er immer einkaufte. Sie war noch recht blass gewesen und hatte von der Rache der Geister gesprochen.
    Craig war nicht weiter darauf eingegangen. Später in seinem Haus hatte er darüber nachgedacht und fand dieses Thema recht spannend. Die Menschen in derart einsamen Landstrichen hatten oft einen gewissen Blick für Dinge und Hintergründe, über die sich ein Städter keine Gedanken machte.
    Wenn er jetzt so den Boden betrachtete, kam ihm die Erdstoß-Theorie nicht mal so absurd vor. Es gab tatsächlich einige Risse, die sich krumm und schief durch den Boden zogen.
    Craig wollte sie nicht verfolgen, aber er konnte schon sehen, dass sie sich nicht nur auf einen Teil des alten Friedhofs begrenzten, sondern sich wie Adern durch diese Totenlandschaft und auch vorbei an den Grabsteinen zogen.
    Das brachte ihn auf eine Idee. Er schloss die Augen und stellte sich vor, an einem anderen Ort zu sein. Zugleich holte er sich den Anblick des Friedhofs wieder vor Augen, malte sich die Strecke aus, die er immer fuhr, und verglich nun die Stellung der Grabsteine mit denen, wie er sie am heutigen Tag gesehen hätte.
    Standen sie nicht noch schiefer und krummer? War ihm das nicht schon bei der Anfahrt auf dem Friedhof aufgefallen?
    Es konnte, aber es musste nicht sein. Er öffnete die Augen wieder und kümmerte sich um die Realität. Die sah so aus, dass er noch immer den Schädel in den Händen hielt, als wäre er eine

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