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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine flüchtige Bewegung erkannt zu haben. Er streckte die Hand mit der Waffe vor und schoß.
    Etwa dort, wo er die Verfolger vermutete, gab es eine Detonation, nicht besonders heftig, aber mit einem lauten Knall verbunden. Als Antwort kamen neue Energieschüsse zurück.
    Salik feuerte noch dreimal, ohne sichtlichen Erfolg.
    Ihm blieben noch sechs Geschosse.
    „Wir müssen weiter, Wöleböl, denn hier sitzen wir in der Falle, Was ist das dort in der Mitte des Saales?
    Sieht so aus, als wäre da ein Loch. Hat das Gebäude einen Keller?"
    Wöleböl begann plötzlich an allen Gliedern zu zittern. Seine Flügel hingen schlaf fherab.
    „Mehr als nur einen Keller – jetzt weiß ich es", flüsterte er mit verängstigter Stimme. „Die Berichte, die ich hörte, waren keine Lügen, keine bloßen Vermutungen. Es gibt sie wirklich..."
    „Was gibt es wirklich?" drängte Salik ihn, endlich das Geheimnis zu lüften, das er nicht einmal andeutungsweise kannte. „Die ganze Zeit erwähnst du die schrecklichen Gefahren, die hier angeblich auf jeden lauern sollen, dabei sehe ich nur ein Loch."
    Wöleböl riß sich sichtlich zusammen und versuchte, ruhig zu bleiben.
    „Komm mit!" sagte er plötzlich, als habe er einen Entschluß gefaßt .Aber halte dich seitlich, damit wir vom Korridor aus nicht gesehen werden können. Sie sind noch zu weit entfernt."
    In weitem Bogen näherten sie sich dem Loch, das sich als senkrecht in die Tiefe führender runder Schacht entpuppte, an dessen Wandung so etwas wie eine Wendeltreppe hinabführte, die unmittelbar vor ihnen begann.
    „Die Kavernen der Blinden Eremiten!" hauchte Wöleböl, erneut vor Entsetzen gebeutelt „Wir sind verloren!"
    „Verloren sind wir, wenn wir hier stehen bleiben", fuhr Salik ihn an, heftiger als er es beabsichtigte. „Die Geriokraten haben kein Erbarmen mit uns, vielleicht diese... wie sagtest du? Blinde Eremiten? Wer sind sie?"
    „Niemand kennt sie, aber wer ihnen begegnet ist tot Noch nie kehrte jemand aus diesen Kavernen zurück, die sich unter ganz Starsen in großer Tiefe erstrecken sollen."
    Salik wußte, daß die Angst des Meykatenders begründet war, wenn auch die Art der Gefahr, die in der Tiefe auf sie lauerte, vorerst ein Rätsel blieb. Die Gefahr, die ihnen hingegen von den Geriokraten drohte, war bekannt. Und das war entscheidend.
    „Wir müssen es wagen, Wöleböl. Aber wir müssen auch verhindern, daß uns die Geriokraten zu nahe kommen. Vielleicht gelingt mir ein glücklicher Treffer."
    Die Stufen der Treppe, die an den Wänden entlang in die Tiefe führte, waren so breit und niedrig, daß man die Konstruktion auch als Rampe bezeichnen konnte. Sie besaß sogar zum Schachtinnern hin ein metallenes Geländer.
    Salik stieg so weit hinab, daß der gesamte Körper in Deckung War. Wöleböl blieb dicht neben ihm.
    Sie warteten.
     
    *
     
    „Nun komm schon, Kalk. Du siehst, sie haben nur eine primitive Waffe, wie sie gern von den Stahlsöldnern benutzt wird. Aber sie sind nicht treffsicher."
    „Wir haben bis jetzt auch immer danebengeschossen", erinnerte Kalk Hulnan. „Was erwartet uns da vorn?
    Du weißt es doch, also sage es mir endlich."
    „Die Kavernen der Blinden Eremiten!"
    Kalk hätte vor Schreck bald seine Waffe fallen lassen.
    „Was hast du gesagt? Die Kavernen? Bist du wahnsinnig geworden, ihnen dorthin zu folgen? Man erzählt sich doch..."
    „Man erzählt sich viel", stoppte ihn Hulnan. „Denke an den Lebensdom, Kalk! Wenn wir Salik nicht erwischen ..."
    „Ich weiß, ich weiß! Wir haben keine andere Wahl! Geh du vor!"
    Hulnan gab einen hellen Laut des Unmuts von sich, setzte sich aber wieder in Bewegung, wobei er sich dicht an der Wand des Korridors hielt. Eine andere Deckungsmöglichkeit gab es nicht.
    Der grüne Lichtschimmer wurde intensiver, als sie sich dem Rundsaal mit dem Abstieg zu den Kavernen näherten. Hulnan schien mehr darüber zu wissen, als er Kalk verriet. Vielleicht war er sogar schon einmal hier gewesen.
    Kurz vor der Korridormündung hielt er an und wartete, bis Kalk neben ihm war.
    „Es gibt keinen zweiten Ausgang aus dem Saal, nur den Weg hinab in die Kavernen. Ich kann sie nirgendwo sehen, also sind sie verrückt genug, den Weg in den sicheren Tod zu wählen."
    Kalk gab keine Antwort. Stumm starrte er in Richtung Saalmitte, wo der Beginn der Rampe gut im grünen Schimmer zu sehen war.
    Hulnan hob die Waffe und schoß.
    Das Energiebündel tauchte den oberen Teil des Geländers in grelles Licht, und in diesem

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