1207 - Ich komme aus der Hölle
gekommen und hat es an einer Kette zurückgezerrt. Sonst wäre ich tot.«
»Der Killer war also da!«
»Klar. Er ist meinetwegen gekommen. Er wollte mich umbringen.«
»Hat er Ihnen denn einen Grund ge nannt?«
»Ja und nein. Es muss mit Evelyn zusammenhängen. Er wollte wohl nicht, dass wir beide miteinander arbeiten und dass wir uns so gut verstehen. Nein, das wollte er nicht. Das konnte er einfach nicht verkraften! Ich weiß die Gründe auch nicht…«
»Haben Sie ihn erkannt?«
»Nein, Mr. Sinclair.«
»Es war Ben Fuller!«
Nach dieser Antwort hörte ich zunächst nichts. Es musste ihn geschockt haben. Forrester zog ein Gesicht, in dem der Unglaube stand. »Aber Ben ist tot.«
»Das war er.«
»Und jetzt nicht mehr?«
»Ja und nein. Es ist möglich, dass er es geschafft hat, einer anderen Welt zu entfliehen.«
»Dem… dem… Jenseits?«
Ich zuckte die Schultern. »Oder auch der Hölle«, sagte ich.
Nick Forrester war noch immer fassungslos, als er flüsterte:
»Evelyn sprach von einem Unfall. Daran kann ich mich gut erinnern. Es ist in seinem Gartenhaus gewesen. Er muss nicht Acht gegeben haben, denn plötzlich fing es dort an zu brennen, und er hat es nicht geschafft, das Feuer zu löschen.«
»Bewusst nicht, wie wir jetzt annehmen können.«
Es war noch immer etwas viel für Nick Forrester. Trotzdem stellte er eine nächste Frage. »Warum hat er das denn getan? Das begreife ich nicht.«
»Es gibt eben Menschen, denen die Hölle bereits zu Lebze iten nahe steht. Zu ihnen kann Ben Fuller gehört haben. Er ist seinen Weg gegangen, ohne seine Frau.«
»Da haben Sie Recht, Mr. Sinclair. Evelyn hat mir davon berichtet. Er hat ihren neuen Job immer gehasst. Er hat auch mich gehasst. Er hat unsere Mädchen gehasst. Er hat all die gehasst, mit denen seine Frau zu tun hatte, sei es nun beruflich oder privat. Es muss wirklich bei ihm wie ein Feuer gewesen sein. Nun ja, und im Feuer hat er sich schließlich auch verbrannt.«
»Sollte man meinen.« Ich schüttelte den Kopf. »Leider erhielt er Unterstützung von einer anderen Seite. Es trat das ein, was er sich gewünscht hatte. Er bekam Kontakt zur Hölle, und die schickte ihn wieder zurück. Seit dieser Zeit fühlt er sich unbesiegbar. Er kann jetzt das vollenden, was er sich schon als normaler Mensch vorgenommen hat. All die töten, denen er seinen Hass entgegenspritzte. Und da hat er mit seiner Frau angefangen. Aber sie ist nicht die einzige Tote in diesem Kreislauf des Grauens geblieben.«
»Wer denn noch?«, flüsterte Nick.
»Eine Studentin names Kate ROSS.«
Nick Forrester überlegte kurz. »Tut mir Leid«, sagte er dann, »den Namen habe ich nie gehört.«
»Sie hat auch mehr auf private Rechnung gearbeitet.«
»Und warum musste sie sterben?«
»Da kann ich nur raten. Ich denke jedoch, dass Evelyn sie gekannt haben muss. Wenn wir davon ausgehen, dass Ben alles hasste und womöglich auch eifersüchtig war, müssen wir das als Motiv annehmen. Denke ich mir.«
»Ja, so könnte es sein, Mr. Sinclair, obwohl ich es auch jetzt nicht begreife. Diese Gedankengänge nachzuvollziehen, ist mir unmöglich. Er hat nicht nur Evelyns Existenz vernichten wollen, er wollte auch allen anderen Schaden zufügen. Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Wie ist das möglich?«
»Befreien Sie sich von dem Gedanken, dass er ein Mensch ist, Mr. Forrester.«
»Was ist er denn?«
»Ein Dämon. Zumindest ein dämonisches Geschöpf. Durch die Macht der Hölle gezeichnet, der er vertraut hat. Eine andere Antwort kann ich Ihnen leider nicht geben.«
Nick hatte ein Tuch hervorgeholt und tupfte sein Gesicht ab.
Er war auch damit beschäftigt, letzte kleine Splitter aus der Haut zu ziehen. »Das kann ich mir alles gar nicht vorstellen, Mr. Sinclair. Das will ich auch nicht wissen. Es bringt mich nur durcheinander. Verdammt, ich bin kein Engel und bin es auch nie gewesen, aber mit der Hölle und ähnlichen Dingen habe ich mich nie beschäftigt.«
»Seien Sie froh, Mr. Forrester. Man muss im Leben wirklich nicht alles haben. Die normalen Dinge reichen schon aus.«
»Stimmt. Aber Ben Fuller ist noch da.«
»Leider müssen wir davon ausgehen. Er hätte es beinahe geschafft, Saskia in seine Gewalt zu bekommen. Er muss sie verfolgt haben. Zum Glück waren wir schneller.«
»Er hat sie verfolgt. Ich habe es gesehen. Ich lag doch hier. Sie rannte die Treppe hoch, um ihm zu entkommen. Er war dann hinter ihr her. Ich weiß auch nicht, wo er sich jetzt befindet.«
Da
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