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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf den Himmel über der Stadt. Das einzige Problem für ihn bildeten die unterschiedlichen Schwerkraftverhältnisse über den Stadtvierteln. Deshalb hatte er den Vogel mit beweglichen Schwingen gebaut, um einen Ausgleich herstellen zu können.
    „Wenn uns die Fraternität nicht holt, werden wir es schaffen", bekräftigte er.
    „Du meinst die Triaden?" forschte Chulch. Er wußte gar nicht mehr, was er denken sollte.
    „Ja, Chulch", erwiderte Gradunoch sanft. „Aber es ist anders, als du denkst. Die Triaden sind von den Fratres geschickt. Noch hie haben Fratres selbst die Häuser betreten. Die Triaden holen die Bürger heraus.
    Hast du vergessen, was ich über meinen Vater sagte? Er verschwand während einer Schwarzzeit aus seinem Labor. Ich habe es nicht direkt beobachten können, aber ich bin sicher, daß die Fraternität ihre Helfer in unser Haus geschickt hat, um ihn zu holen. Er war ein kluger Kopf. Vielleicht halten sie ihn gefangen und lassen ihn für sich arbeiten."
    Chulch schwieg. Er versuchte, die Informationen zu verarbeiten, aber er schaffte es nicht. Er starrte immer nur den Vogel an, und sein Hungergefühl, das langsam in ihm aufkeimte, verging rasch wieder.
    Die geheimnisvollen Triaden. Sie kamen in der Dunkelheit, und er hatte sich immer vor ihnen gefürchtet.
    Sie arbeiteten für die Fratres im Kraken, und Gradunochs Worte ließen den Treumann erschauern bei dem Gedanken daran, was alles in den Straßen und Häusern geschah, solange die Dunkelheit anhielt. Das Versteck, in dem Gradunoch und seine Helfer arbeiteten, erschien ihm plötzlich nicht mehr sicher genug. Er wollte hinaus und ein besseres Versteck suchen, aber sein Herr klärte ihn darüber auf, daß er damit das Versteck verraten würde.
    „Wenn sie von uns wissen, dann suchen sie in der Schwarzzeit nach uns", sagte Gradunoch. „Wir dürfen uns nicht rühren!"
    Die fünf Stunden vergingen schleppend langsam. Immer wieder ging Chulch um das Monstrum von einem Kunstvogel herum, den Gradunoch als Flugwagen bezeichnet hatte. Er dachte an die lächerlichen Fahrzeuge, die die Status-Zwei-Bürger manchmal für den Straßenverkehr bauten. Es sah nicht danach aus, als würde der Wagen jemals fliegen.
    Chulch entdeckte jedoch auch die Entschlossenheit in Gradunochs Augen, und als der Starsenspender im Hintergrund der Halle wieder aufleuchtete, kurz flackerte und dann seine übliche satte Goldfarbe annahm, da erbat er sich zunächst einmal eine ausgiebige Mahlzeit. Gradunoch besorgte sie ihm. „Hast du es dir überlegt?" wollte er wissen.
    Der Treumann sah sich um.
    „Mir scheint, ich bin der Stärkste von den hier Anwesenden. Ich werde dir dabei helfen, den Vogel an den vorbestimmten Ort zu bringen. Wie willst du ihn transportieren?"
    „Wir zerlegen ihn und schmuggeln die Einzelteile heimlich fort. Es darf nicht auf fallen, da wir nur den Ausgang durch den Turm haben!"
    „Ich werde die schwersten Teile tragen", nickte Chulch. „Du mußt mir nur sagen, wann es losgehen kann!"
    Gradunoch schwieg. Viele Stunden kümmerte er sich nur um seinen Flugwagen, und als er den Befehl zum Auseinandernehmen gegeben hatte, war er plötzlich verschwunden.
    „Sie haben ihn geholt", durchzuckte es Chulch. „Die Triaden waren da!"
    Im nächsten Augenblick fand er den Gedanken lächerlich. Er zog sich in die Nähe des Starsenspenders zurück und legte sich zwischen zwei Ballen weichen Papiers. Müdigkeit übermannte ihn, und er schlief ein und träumte von einer heilen Welt, bis Gradunoch ihn berührte. Er erwachte und richtete sich schläfrig auf.
    „Es ist Zeit", sagte der Status-Zwei-Bürger. „Wir fangen an!"
    Chulch erhob sich und schüttelte seine Benommenheit ab. Er sah, daß der Vogel in unzählige Einzelteile auseinandergefallen war. Die vielen Bürger, die an ihm arbeiteten, verpackten sie in Papier wie das, zwischen dem er geschlafen hatte. Sie schnürten die Teile zu kleinen, unauffälligen Bündeln. Lediglich ein paar ließen sich nicht klein kriegen. Sie waren teilweise größer als Chulch selbst, obwohl der Treumann ein Riese war im Vergleich mit den meisten, die hier arbeiteten.
    „Zeigt mir den Weg", verlangte er. „Ich werde die schweren Teile rasch an ihr Ziel bringen!"
    „Wir brechen in einer Kolonne auf", erläuterte Gradunoch. „Im Abstand von wenigen Sichtweiten marschieren die Träger los, und die Kolonne wird nur dann unterbrochen, wenn die Gefahr besteht, daß man uns beobachtet oder verfolgt."
    Chulch trat an eines der

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