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1208 - Leichenwelten

1208 - Leichenwelten

Titel: 1208 - Leichenwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erst als sie wieder die Wand im Rücken als Stütze spürte, ging es ihr etwas besser.
    Jetzt sah sie auch wieder klarer und erkannte zuerst die weiche Gehirnmasse, die noch immer zwischen ihren Fingern klebte. In diesem Augenblick wurde sie an dicke Würmer erinnert. Wild schlenkerte sie die Hand, um das Zeug loszuwerden.
    Teile davon klatschten auf den Boden, andere blieben noch kleben.
    Vor ihr stand Aristide Goya. Er hatte mich sich selbst zu tun.
    Beide Hände versuchten, das Gehirn wieder richtig in Form zu bringen. Im Moment konnte er sich nicht so bewegen, wie er wollte, und es war die Zeit, die Jane eigentlich ausnutzen musste.
    Wenn sie nicht so verdammt schwach gewesen wäre. Der letzte Schlag hatte ihr beinahe den Rest gegeben. Sie sah die Waffe nicht zu weit entfernt auf dem Boden liegen. Sie schien Jane sogar anzulächeln. Sie lockte, aber die Detektivin fand einfach nicht die Kraft, hinzulaufen und sie aufzuheben.
    Die Waffe! Ich muss sie haben! Sonst bin ich verloren! Es waren Gedanken, die sie antrieben. Die Entfernung zwischen ihr und der Waffe war lächerlich, im Normalfall, doch bei ihr verhielt es sich anders.
    Jane kam nur mit kleinen Schritten voran, da sie noch immer um das Gleichgewicht ringen musste.
    Auch Goya hatte sein Kämpfen. Er keuchte. Er stieß ein Knurren aus.
    Er war noch immer damit beschäftigt, sein Gehirn zu richten. Und er drehte sich bei seiner Aktion einige Male um die eigene Achse.
    Dabei sah er auch Jane Collins! Er hielt inne.
    Für einen Moment kreuzten sich ihre Blicke.
    Goyas Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Er war kaum zu beschreiben. Das rote Gesicht, der verzerrte Mund, die Augen, die aus den Höhlen quollen, und der dicke Speichel, der von seinen Lippen tropfte. Hinzu kam das obere Drittel des Schädels, das einfach nur ein hässliches Gebilde war.
    Jane ging weiter.
    Sie kümmerte sich nicht mehr um das Aussehen ihres Feindes.
    Nur die Waffe war wichtig.
    Und sie schaffte es tatsächlich, sie zu erreichen.
    Bücken konnte sie sich nicht. Dann hätte sie ein Schwindel erfasst und zu Boden gerissen. So blieb ihr nur eine Möglichkeit.
    Sie ließ sich auf die Knie fallen, auch wenn es schmerzte.
    Der Griff nach der Beretta.
    Jane hielt sie mit beiden Händen fest. Dann hob sie die Waffe an, und sie wusste auch, dass sie sich drehen musste. Die Hände zitterten, und dieses Zittern drang durch die Arme hoch bis zu ihren Schultern. Es bereitete ihr eine wahnsinnige Anstrengung, die Beretta anzuheben, und sie brüllte vor Freude auf, als sie es geschafft hatte. Noch kniend drehte sich Jane etwas zur Seite, um so das Ziel besser finden zu können.
    Auch Aristide Goya hatte sich wieder erholt. Aus seinem Mund drang ein undefinierbarer, irgendwie tierischer Laut, als er die Mündung auf sich gerichtet sah.
    Er sah nur noch eine Chance.
    Er wollte sich auf Jane Collins stürzen.
    Jane feuerte! Sie schoss, was das Magazin hergab. Kugel auf Kugel jagte sie aus dem Lauf.
    Die Geschosse jagten in das Gehirn des Mannes. Sie fetzten es auseinander. Kleine Teile wurden herausgerissen und fielen zu Boden.
    Der Kellerraum war erfüllt von den krachenden Echos der Schüsse, die so dicht aufeinander folgten, dass es sich anhörte, als wäre zwischen den Wänden eine Bombe explodiert.
    Aristide Goya musste die geweihten Silberkugeln nehmen. Er hielt sich zwar auf den Beinen, aber er torkelte hin und her wie eine Puppe, deren Motor verkehrt lief.
    Er schlug um sich. Er suchte nach Halt und Rettung, ohne dergleichen zu finden. Er drehte sich herum, dann lief er vor, senkte den Kopf und rannte direkt gegen eine Wand.
    Sein Gehirn wurde durch den Aufprall zusammengedrückt.
    Dann rutschten seine Beine nach hinten weg, als hätte man sie ihm weggeschlagen. Er prallte auf den Bauch und blieb bewegungslos liegen.
    Jane Collins drückte noch einmal ab.
    Es klickte nur.
    Das Magazin war leer.
    Genau in diesem Augenblick wurde die Kellertür wuchtig nach innen gestoßen…
    ***
    Wir hatten die Schüsse auf der alten Treppe gehört. Wir hatten uns beeilt wie selten, aber wir wären trotzdem zu spät gekommen, denn Jane hatte es bereits geschafft.
    Sie kniete auf dem Boden.
    Wir hörten sie weinen. Ihre Schultern zuckten. Als ich zu ihr lief, erkannte sie mich zuerst nicht. Suko kümmerte sich um den Mann im weißen Anzug, der auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte.
    Ich würde ihn mir später anschauen. Jane Collins war jetzt wichtiger.
    Sie zitterte in meinen Armen und begriff erst

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