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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körperhaltung zu lesen. Ordoban straffte sich merklich.
    „Feuerbefehl wie besprochen!" sagte er und verfolgte, wie die beiden äußersten Flanken der Flotte sich zerstreuten. Die Schiffe flogen Einzelmanöver, um die geschlossene Front der Titalla aufzulösen.
    Ob es wirkte, würden die nächsten Augenblicke zeigen.
    Ordoban hatte die Warnungen seiner Ratgeber mit Absicht in den Wind geschlagen. Der Befreiungsplan hatte bisher so vorzüglich funktioniert, daß er keinen Grund sah, ihn zu ändern.
    Jetzt entschied es sich, ob Nagu Nakira zu besiegen war, oder ob ein Rest eines negativen Potentials erhalten bleiben würde.
    Es durfte nicht sein, denn er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Nagu Nakira vollständig zu bekehren.
    Die Schiffe der Flotte verglühten. Fassungslos verfolgte Ordoban, wie sich die Titalla durch die Schutzschirme nicht aufhalten ließen und sich als glühende Lohen an die Schiffshüllen hefteten. Die Anzeigen der Ortungsgeräte schlugen bis in den Gelbbereich aus und verschmorten fast. Die Schiffe versuchten auszuweichen, aber die Feuerwesen waren schneller. Keines der Flankenschiffe entkam, und aus den Explosionsherden entfernten sich viel mehr der Feuerwesen, als gekommen waren. Gleichzeitig ging eine Kapitulationsforderung von den Titalla ein.
    Ordoban hatte längst seine Befehle gegeben. Die Flotte vollführte ein neues Manöver, aber es half ihr nicht viel. Ehe Ordoban und seine Kommandanten die Situation richtig begriffen, waren sie von allen Seiten eingeschlossen. Zibbatu erfaßte als einziger inmitten der Hektik, welcher Vorgang sich draußen an den Flanken vollzogen hatte.
    „Sie gebären!" schrillte er durch den Kommandoraum des Flaggschiffs. „Sie benutzen die Energie unserer Schiffe, um sich zu vermehren!"
    Ordoban reagierte einen Augenblick lang verunsichert, dann aber hatte er sich wieder in der Gewalt. Er dachte an sein Testament, das er vor langer Zeit gemacht hatte und das von seinem Memoroboter an die Öffentlichkeit getragen worden war. Er dachte an die Botschaften von seinem Ruhm, den er bereits besaß.
    Längst hatte er das Lebensalter eines Saddreykaren um ein Mehrfaches überschritten, und schon aus diesem Grund war er zu einer Legende geworden.
    Sie durften diesen Kampf nicht verlieren.
    Ordoban hatte eine Vision. Er sah eine Flotte vor sich, die um ein Millionenfaches größer war als die seine. Er fragte sich, was er tun würde, wenn er sie befehligte, und die Antwort, die er sich gab, war eine Mischung aus Stolz und Furcht. Er würde sie lenken, aber er würde Angst haben, mit ihr einen ähnlichen Fehler zu machen wie jetzt beim Kampf gegen die Titalla.
    „Wir greifen an!" sagte er mit harter Stimme. „Das Flaggschiff setzt sich an die Spitze!"
    „Tu es nicht!" Das war die Stimme Azizbuls, seines Stellvertreters. „Wir lassen nicht zu, daß du dein Leben aufs Spiel setzt!"
    „Schweig!" rief Ordoban aus. „So wahr ich hier stehe, ich werde keinen meiner Saddreykaren im Stich lassen!"
    Das Flaggschiff vollführte einen kurzen Sprung durch das übergeordnete Kontinuum und drang an der Spitze eines sechstausend Schiffe starken Verbandes auf die Feuerwesen ein. Ordoban kapitulierte nicht, und er tat es so kund, daß er sofort aus allen Waffen das Feuer eröffnen ließ. Er wollte die Brut von Nagu Nakira ausrotten, wenn es sein mußte. Von geistiger Reife zeugte das gerade nicht, aber nach kosmischen Maßstäben war Ordoban sowieso ein junges, unreifes Wesen.
    Der legendäre Kämpe verlor diesen Kampf, der gleichzeitig sein letzter sein sollte. Das Flaggschiff wurde von einer Explosion zerrissen, und wie ein Wink des Schicksals verschonte sie die gesamte Besatzung mit einer Ausnahme.
    Ordoban brach schwer verletzt zusammen, und aus der klaffenden Wunde in der oberen Hälfte seines Körpers sickerte das Blut in dicken Strömen. Zibbatu warf sich aufschreiend über ihn, aber Azizbul riß ihn zurück und machte Platz, damit sich die Medoroboter um den Verletzten kümmern konnten. Sie trugen ihn hinaus, und von da an befand sich die Flotte der Saddreykaren auf der Flucht. Von einem Winkel des Kampfplatzes schoß sie in den anderen, und die Titalla zogen das Netz immer enger.
    Plötzlich hing ein matter Ruf über dem Kommandoraum.
    Ordoban! Er stand unter der Tür. Er war frisch operiert, und zwei Roboter stützten ihn.
    „Azizbul!" sagte er mit vibrierender Stimme. „Hilf mir. Befolge exakt jede meiner Anweisungen. Ich weiß einen Weg, wie wir uns in Sicherheit

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