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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstört.
    „Atlan", raunte Chulch, „die Lage sieht nicht gut für uns aus. Wir sollten uns entscheiden. Entweder warten wir auf einen Freundschaftsbeweis des Stahlherrn, oder wir versuchen zu fliehen. Ehrlich gestanden, würde ich die zweite Möglichkeit vorziehen."
    „Warten wir ab", sagte Atlan. Er baute immer hoch darauf, daß Lethos von seinen Stahlsöldnern über diesen Schauprozeß informiert wurde. Und wenn der Stahlherr die Möglichkeit dazu hatte, würde er hoch rechtzeitig eingreifen.
    Die Menge verstummte, als du beiden zwergenhaften Lippeninterpreten vortraten und Aufstellung vor den Stahlsöldnern nähmen, von denen die Hälfte ihnen zugewandt war. Der Melukke, in dem Atlan Illor zu erkennen glaubte, hielt sich dabei im Hintergrund, Während der andere die Arme beschwörend hob und mit salbungsvoller Stimme verkündete: „Stahlherr, du hast durch deine Söldner die Anklage gegen vier Statusverbrecher gehört, jetzt teile uns deinen Spruch über deine Söldner mit."
    Der Lippeninterpret behielt seine beschwörende Haltung bei, seine Augen wanderten mit durchdringendem Blick über die Reihe der ihm zugewandten Stahlsöldner.
    Es war so still, daß Atlan nicht einmal zu atmen wagte. Er war selbst gespannt, was nun passieren würde.
    Chulch und Wöleböl schien es nicht anders zu ergehen.
    Im Zuschauerraum wurde ein Murmeln und Raunen laut, als die den Interpreten zugewandten Stahlsöldner plötzlich ihre Insektenschädel zu verformen begannen und daraus eine menschliche Gesichtsmaske bildeten. Von seinem Standort konnte Atlan keine Einzelheiten erkennen, aber er wußte auch so, daß ihre Maskenbildnisse Lethos' Gesichtszüge trugen.
    „Der Stahlherr zeigt sich uns", verkündete der Interpret. „Und der Stahlherr verkündet seinen Willen." Nach einer kurzen Pause, in der er seine theatralische Pose verstärkte, die Arme höher reckte und die Hände zu Fäusten ballte, verkündete er mit erhobener, verstellter Stimme, als spräche der Stahlherr aus ihm: „Starsen darf nicht grau werden. Das Leben in meiner Metropole darf nicht Zu Anti-Leben werden. Wer Vitalenergie vergeudet, fördert Anti-Leben. Wer für Status ist, der paktiert mit dem Grauleben. Und wer so handelt, der ist mein. Todfeind. Für meine Todfeinde aber soll STATUS TÖDLICH sein. Tod meinen Feinden!"
    Atlan sah nicht, ob sich die Lippen der Stahlherrn-Masken, die die Stahlsöldner bildeten, überhaupt bewegten. Das spielte auch keine Rolle, denn für ihn war sowieso klar, daß es nicht Lethos-Terakdschan gewesen sein konnte, der gesprochen hatte. Hier wurde gewissenlos manipuliert, um ein Todesurteil zu erwirken.
    Damit hatte der Arkonide nicht gerechnet. Er sah keinen Sinn dahinter, daß sich Ghaatin potentieller Verbündeter entledigen wollte. Ihn, Atlan, und seine Gefährten zu verurteilen, war gleichbedeutend mit einer Stärkung der Gegenseite.
    Seht scharfsinnig! meldete sich sein Extrasinn. Daraus ist zu schließen, daß Ghaatin gar nicht an Verbündeten interessiert ist, die dem Stahlherrn treu sind. Dieser falsche Missionar arbeitet gegen die Interessen von Lethos-Terakdschan.
    Atlan blickte auf die ihnen zugewandten Stahlsöldner hinunter. Sie wirkten auf ihn immer noch feindselig, wie Mordmaschinen, die auf den entsprechenden Exekutionsbefehl warteten.
    Der Arkonide konzentrierte sich auf einen von ihnen und fixierte ihn mit den Blicken, als wolle er ihn hypnotisieren. Dabei dachte er intensiv an Lethos-Terakdschan. Und er nannte im Geiste ihrer beiden Namen: Tengri Lethos! Terak Terakdschan!
    Hörte ihn der Hathor nicht, der Träger des Bewußtseins von Terak Terakdschan war, dem Begründer des Ritterordens? Und wenn er ihn hörte, warum setzte er sich nicht telepathisch mit ihm in Verbindung?
    „Lethos-Terakdschan! Atlan braucht deine Unterstützung!
    Atlan war für einige Augenblicke der Wirklichkeit völlig entrückt, so daß er nicht merkte, was um ihn vor sich ging. Erst eine zornige Stimme lief ihn in die Gegenwart zurück.
    „Das Todesurteil soll vollstreckt werden. Stahlsöldner tut eure Pflicht. Im Namen des Stahlherrn!"
    Im Namen des Stahlherrn! Hast du das gehört, Lethos? Das ist eine Verhöhnung deiner Person. Schreite ein, Lethos-Terakdschan!
    Als die Stahlsöldner die Waffenmündungen aus ihren metallenen Insektenschädeln ausführen, erhob sich im Zuschauerraum ein Geraune. Atlan ließ alle Hoffnung fahren. Jetzt war es selbst für eine Flucht zu spät.
    „Im Namen des Stahlherrn - Feuer!"
    Aber die

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