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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stahlsöldner schossen nicht. Statt dessen schienen ihre Schädel zu zerfließen, zu etwas anderem zu werden. Atlan atmete auf. Sie erhielten wenigstens eine Galgenfrist, einen Zeitaufschub.
    Die Stahlsöldner, die dem Exekutionskommando angehörten, bildeten aus sich das Bildnis des Stahlherrn.
    Und dieses Bildnis bewegte die Lippen!
    „Lethos, bist du es?" rief Atlan. „Wenn du mich sehen kannst, dann setze dich mit mir in Gedankenverbindung."
    Aber so sehr sich Atlan darauf konzentrierte, die telepathische Botschaft blieb aus. Dafür erklang die Stimme von Illor, dem Lippeninterpreten: „Hört den wahren Willen des Stahlherrn. Er zeigt sich wieder über seine Diener, um die vorangegangene Fehlinterpretation zu korrigieren. Vernehmt, was der Stahlherr zu sagen hat: SEI MIR WILLKOMMEN, ATLAN! ICH BRAUCHE DEINE HILFE GEGEN DAS UM SICH GREIFENDE GRAULEBEN. KOMM ZU MIR - ICH ERWARTE DICH..."
    Illor wurde in seiner Interpretation unterbrochen, als sich der andere Interpret auf ihn stürzte. Im Hintergrund schrie Ghaatin Befehle. Er gebot den Hegeten: „Vollstreckt das Todesurteil. Tötet die Statusverbrecher!"
    Aber die Hegeten zögerten.
    Atlan nutzte die allgemeine Verwirrung, um. die Todestreppe zu verlassen und nicht länger eine so leichte Zielscheibe abzugeben. Aus dem Zuschauerraum waren tumultartige Geräusche zu hören. Die Verwirrung griff weiter um sich.
    Auf der Bühne standen die dreißig Stahlsöldner weiterhin starr. Sie verharrten noch immer im Bann ihrer Stahlherrn-Masken, die pausenlos die Lippen bewegten. Atlan hatte nicht die Zeit, die „Worte von den Lippen abzulesen. Aber er sah, daß sich Illor des anderen Interpreten erwehrt hatte und laut wiedergab, was die Stahlherrn-Masken lautlos sagten. Aber in dem aufkommenden Lärm war nichts zu verstehen.
    Und dann fielen die Stahlherrn-Masken in sich zusammen. Die Stahlsöldner wandten sich wie auf Kommando den Hegeten zu, die Ghaatin gegen die Gefangenen mobilisiert hatte. Und die Stahlsöldner eröffneten auf sie das Feuer. Nacheinander brachen die Echsenwesen paralysiert zusammen, die übrigen ergriffen die Flucht Ghaatin rief verzweifelt nach Verstärkung. Atlan bahnte sich einen Weg zu ihm. Als der Kyrlier die drohende Gefahr erkannte, ergriff auch er die Flucht Atlan verfolgte ihn nicht Es war besser, die Gunst des Augenblicks zu nutzen. Er erreichte Illor, der wie in Trance dastand. Chulch und Wöleböl tauchten auf seiner Seite auf, redeten auf ihn ein. Dann kam auch Ar'Gentov zu ihnen. Er schlang seine tentakelartigen Arme um Atlans Oberkörper und drehte ihn zu sich.
    „Ich bin auf eurer Seite", sagte er. „Ich verstehe zwar überhaupt nichts mehr. Aber ich kämpfe mit euch gegen die gemeinsamen Feinde."
    „In Ordnung", sagte Atlan, der nebenbei zufrieden feststellte, daß sich die Stahlsöldner schützend um sie geschart hatten. Und aus allen Richtungen strömten weitere hinzu. Endlich ein Zeichen von Lethos! Atlan wandte sich Illor zu und fragte: „Hat dir der Stahlherr noch etwas mitgeteilt? Hat er gesagt, wo er mich treffen will?"
    Der Melukke nickte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er kam nicht mehr dazu. Denn da wurde die Bühne wie von einem gewaltigen Erdbeben erschüttert. Die Stöße waren so heftig, daß sie von den Beinen gerissen wurden. Im Fallen sah Atlan, wie der Bühnenboden aufbrach und die Stahlsöldner durcheinander purzelten. Illor wurde von Chulch zu Boden gerissen, Wöleböl rang mit flatternden Flügeln um Halt.
    Ein Krachen und Bersten erfüllte die Halle, als der Boden vor der Bühne barst. Splitter und Trümmer flogen durch die Luft. Aus der so entstandenen Öffnung tauchte ein rotierendes Energiefeld auf, stieß weiter in die Höhe. In seinem Schlepptau erschien ein stumpf kegeliges Gebilde, das sich noch einige Meter den Weg ins Freie bahnte, bevor es zum Stillstand kam.
    Eine Schleuse öffnete sich, und darin erschien ein Kyrlier.
    „Atlan! Hierher! Ich bringe euch in Sicherheit."
    Ohne lange zu Überlegen, bedeutete Atlan den anderen durch Gesten und Zurufe, sich durch die Schleuse in dieses seltsame Gefährt zu begeben. Da Illor sich nicht von der Stelle rührte, zog Atlan ihn einfach mit sich, und die Stahlsöldner, inzwischen gut hundert an der Zahl, folgten ihm. Auch Ar'Gentov schloß sich ihnen an.
    „Mosker!" rief Illor erstaunt aus, als er an Bord kam und den Kyrlier erkannte. Auch „Ar'Gentov zeigte sich erstaunt, als er hinter der Schleuse einen alten Bekannten traf.
    „Zoke, du

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