1215 - Der Ruf des Stahlherrn
Sinne des Wortes in den Untergrund. Er hoffte nur, daß seine Gegner nicht vorzeitig auf seine Aktivitäten aufmerksam wurden. Darum ging er sehr vorsichtig ans Werk.
Jen Salik blieb quasikörperlich im Aktivator unter dem Lebensdom zurück, in Form seines Zellaktivators.
Geistig aber floß er mit der Vitalenergie durch die Kavernen. Es war eine neue Erfahrung für den Ritter der Tiefe, als körperlichen Bezugspunkt nur seinen fest verankerten Zellaktivator zu haben, aber sich mittels unzähligen mentalenergetischen Fühlern durch die Unterwelt von Starsen zu erstrecken. Dabei hatte er das Gefühl, zum erstenmal der Bestimmung eines Ritters der Tiefe nähergekommen zu sein. Dies war eine Aufgabe, die seinem Status gerecht wurde - und es war die richtige Form, an die Lösung der Aufgabe zu gehen.
Er legte Meile um Meile mit dem Strom von Vitalenergie zurück, bekam die Kavernen aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen. Er spürte die Kraft in sich, diese toten und vom Grauleben bedrohten Gebiete zu beleben, die unzähligen Mutationen zurück zu ihren ursprünglichen Formen zu regenerieren und die vielen aufgelassenen Vitalenergiespeicher zu aktivieren.
Diese Kraft wohnte der Vitalenergie inne, nur war diese Energie nicht in ausreichendem Maß vorhanden.
Es müßte gelingen, vom Vagenda einen ausreichenden Vitalenergiestoß für Starsen zu bekommen, dann wäre diese Metropole noch zu retten. Davon war Salik überzeugt.
Sein anfänglicher Optimismus erhielt aber einen argen Dämpfer, als er versuchte, einen längst aufgelassenen Speicher mit Vitalenergie zu aktivieren.
Auf seinem Vorstoß in Richtung Starsenmauer, zu jenem Tortransmitter, in dem vor fast sechs Tiefenjahren Lethos-Terakdschan materialisiert war, kam er auch zu jenem Aktivator. Salik glaubte, daß er wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen wäre, wenn er nur genügend Vitalenergie in ihn leitete.
Den Ausschlag für diesen Versuch ergaben die vielen Blinden Eremiten, die zu diesem leeren Aktivator strömten wie Pilger zu einem Heiligtum.
Doch schon nach kurzer Zeit mußte er erkennen, daß sein Plan zum Scheitern verurteilt war. Gerade noch im letzten Moment, als er schon drauf und dran war, die Vitalenergien in den Aktivator zu leiten, erkannte er, daß dieser irreparable Schäden aufwies. Er war brüchig und verrottet - und er wäre unter der Belastung der Vitalenergie förmlich explodiert. Das hätte für diesen Teil von Starsen eine schreckliche Katastrophe bedeutet, vielleicht sogar für ganz Starsen. Denn durch die Entladung der Vitalenergie hätte ein Absaugeffekt entstehen können, in dessen Folge die Metropole vom Tiefeneinfluß erfaßt worden wäre.
Salik zog die Vitalenergien ab, leitete sie zurück und setzte seinen weiteren Vorstoß in Richtung Starsenmauer in einem gedrosselten Energiefluß fort.
Es gab vier Tortransmitter in Starsen, die sich alle in der die Metropole umgebenden Mauer befänden.
Einst waren durch diese die Einwanderer aus dem Hochland in die verschiedenen Teile des Tiefenlands abgestrahlt worden.
Doch das lag schon lange zurück. Seit vielen Tiefenjahrtausenden waren die Transmitter nun schon blockiert, funktionierten nach keiner der beiden Seiten mehr. Niemand in Starsen schien zu wissen, warum das so war, aber Salik vermutete, daß dahinter die Vertreter des Graulebens steckten, jene Macht, die nach der Herrschaft über das Tiefenland strebte.
Nun hatte aber vor sechs Jahren einer dieser Transmitter den Stahlherrn nach Starsen gebracht, ein Ergebnis, das die gesamte Metropole in seinen Bann schlug. Und diesen einen Tortransmitter hatte sich Salik zum Ziel gesetzt. Dorthin ließ er die Vitalenergie seinen Geist tragen, in der Hoffnung, ein Wiedersehen mit Lethos-Terakdschan zu feiern.
Salik erreichte jenen Transmitter. Es war ihm nicht möglich, diese gewaltige Anlage in der Starsenmauer und diese selbst mit menschlichen Augen zu sehen. Dafür ermöglichte ihm die Vitalenergie, die innere Struktur der Anlage zu erfassen.
Er wußte, daß die Starsenmauer aus einer Art von Formenergie bestand, die die Eigenschaften von Stahl angenommen hatte. Die Mauer war nicht glatt, sondern wies viele Unregelmäßigkeiten auf, so daß sie eher an eine Felswand erinnerte, die allerdings in weiten Teilen strenge, geometrische Formen auf wies.
Ohne sich lange mit solchen Betrachtungen aufzuhalten, leitete Salik seine energetischen Fühler zu der Transmitteranlage. Er ging dabei vorsichtig ans Werk, tastete
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