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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Macht zu kommen. Da ist mir Ghaatin noch lieber, der sich nicht hinter dem Mäntelchen einer verlogenen Moral versteckt."
    „Willst du es noch einmal mit ihm versuchen?" fragte Atlan.
    Ar'Gentov antwortete nicht sofort darauf. Er schien zu überlegen.
    „Ich bleibe dem Statussystem treu", sagte er schließlich. „Aber da ich keine Wahl habe, kämpfe ich mit euch ums Überleben. Du verträgst doch ein offenes Wort!"
    „Immer."
    „Dann hör zu. Ich bleibe bei euch, um mir mal diese Seite der Medaille anzusehen. Aber ich werde nichts tun, was sich gegen das Statussystem richtet. Wenn ich gehen will, dann werdet ihr mich nicht daran hindern. In Ordnung?"
    „In Ordnung."
    Eine Weile verhielt sich der Troteer still und Atlan hoffte, sich von dem monotonen Gerumpel und den anderen Fahrgeräuschen in den Schlaf wiegen lassen zu können.
    „He!" raunte ihm Ar'Gentov da aus nächster Nähe zu. „Wenn ich ehrlich sein soll, dann muß ich zugeben, daß mir Ghaatins Art noch weniger behagt."
    Ar'Gentov hatte kaum ausgesprochen, als eine gewaltige Detonation erfolgte. Atlan fühlte sich emporgehoben, er wurde zur Seite geschleudert und suchte vergeblich nach Halt. Eine zweite Explosion erschütterte den BOHRER, dann eine dritte und vierte, und jede klang näher als die vorangegangene.
    Chulch schreckte hoch und stieß mit einer unkontrollierten Bewegung den um Gleichgewicht ringenden Ar'Gentov um. Die Explosionen hatten Chulch wohl aus einem schönen Traum gerissen, denn er rief in einer Art Sprechgesang: „Furchtbar dein Atem, zürnende Vagenda, da hilft kein Flehen, kein Fluchen, kein Lamentieren."
    Atlan erreichte den Ausgang des im Heck liegenden Ruheraums. Ein aufgeschreckter Hegete kam ihm entgegen und meldete: „Wir müssen auftauchen. Ghaatin hat einen Sperrgürtel aus Minen gelegt. Da kommen wir nicht durch.
    Aber wir sind schon nahe der Starsenmauer."
    Da zerriß eine weitere Explosion die Luft.- Atlan wußte sofort, daß sie diesmal einen Volltreffer abbekommen hatten. Der Boden bäumte sich unter ihnen auf, stieß sie zurück. Eine heiße Druckwelle preßte Atlan gegen die Wand. Als sie vorbeigestrichen war und er wieder sehen konnte, stellte er fest, daß der BOHRER in zwei Teile gerissen worden war. Durch die wirbelnden Rauchwolken sah er die reglosen Gestalten von zwei Hegeten.
    „Raus hier?" befahl Atlan. „Wir müssen weg sein, bevor Ghaatins Leute eintreffen, um uns den Rest zu geben."
    Als Atlan ins Freie kam, fand er sich im Knotenpunkt eines Netzwerkes von Höhlen. Gut hundert Meter weiter lag der Bugteil des BOHRERS. Einige Gestalten kletterten aus der zerfetzten Öffnung. Unter ihnen erkannte er auch Wöleböl und atmete erleichtert auf.
    „Tas hädde ein böses Ente nehmen können", sprudelte der geschockte Meykatender hervor.
    Nacheinander kamen auch Mosker, Illor, Zoke und die beiden BOHRER-Piloten aus dem Leck geklettert.
    Sie hatten jeder einige Blessuren davongetragen, aber ernsthaft verletzt waren sie nicht.
    Aber drei Opfer hatten sie zu beklagen. Es handelte sich um Hegeten, die sich beim Auflaufen auf die Mine im Mittelteil des Gefährts aufgehalten hatten. Sie mußten, auf der Stelle tot gewesen sein.
    Mosker dirigierte sie in eine enge Höhle, die. breit genug war, um Chulch gerade noch passieren zu lassen. Dabei erklärte er Atlan: „Vielleicht ist es besser so. Der BOHRER hätte ohnehin eine zu gute Zielscheibe abgegeben. Ghaatin wird glauben, daß es uns erwischt hat. Bis er die Wahrheit erfährt, sind wir längst an der Starsenmauer."
    „Der Stahlherr wird uns beistehen", fügte Illor hinzu, in dessen Gefolge sich immerhin noch an die neunzig Stahlsöldner befanden.
     
    6.
     
    Die goldenen Flammen griffen nach ihm.
    Die Vitalenergie, jene lebenserhaltende Kraft, die den Tiefeneinfluß aufhob und verhinderte, daß Leben zu Grauleben entartete, hüllte ihn ein, begann an ihm zu lecken und ihn zu durchdringen.
    Jen Salik wußte, was nun mit ihm geschehen würde. Aber er sah dem Kommenden furchtlos entgegen. Er war sicher, daß das Eingehen in die Vitalenergie nicht gleichbedeutend mit dem Tod war. Er verließ sich auf seinen Zellaktivator.
    Der Auflösungsprozeß war weder mit Schmerz verbunden noch verursachte er ihm negative Empfindungen. Jen Salik empfand dabei eher ein Hochgefühl, als er von seiner körperlichen Substanz befreit wurde.
    Er lebte weiter, blieb er selbst, sein Ich-Bewußtsein blieb in einer Aggregatform des Lebens erhalten.
    Er löste sich auf. Er wurde zu

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