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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirst ihn nicht mehr stoppen können.«
    Diese Meinung passte mir nicht. Ich hatte das Gefühl, Stacheldraht zu schlucken, und stellte fest, dass meine Chancen immer mehr dem Nullpunkt entgegensanken.
    Er hatte Recht. Hier brauchte er nicht zu bluffen und auch nicht zu lügen. Es ging mir tatsächlich dreckig. Zwar erlebte ich keine körperlichen Schmerzen, aber das Wissen, in dieser Welt waffenlos gefangen zu sein, konnte mir schon den Mut nehmen, und ich fühlte mich alles andere als gut.
    »Es gibt nicht nur mich«, erwiderte ich. Das war mehr ein leichtes Aufflackern des Widerstandswillens.
    Mallmann lächelte abfällig. »Du denkst dabei an deine Freunde?«
    »An wen sonst?«
    »Vergiss sie. Sie werden kein Problem sein. Wir kümmern uns um Suko, die Conollys und auch um diese Privatdetektivin. Unserer Macht haben sie nichts entgegenzusetzen. Da brauchst du keine Sorge zu haben. Denk nicht an sie. Denk an dich und daran, dass du deine Welt nicht mehr als normaler Mensch wiedersehen wirst. Das ist vorbei, John. Ich habe dich jetzt bei mir, und ich freue mich, dass Carlo Rosetti dir die Waffen abgenommen hat. Er ist wirklich ein sehr treuer Diener. Er hat sich entschieden, einen bestimmten Weg zu gehen, und den wird er auch nicht verlassen.«
    »Das habe ich erlebt. Aber stand er nicht mal auf der anderen Seite? Diente er nicht…«
    Scharf winkte Mallmann ab. »Hör auf! Er hat sich perfekt tarnen können und so lange gewartet, bis ein bestimmter Zeitpunkt erreicht war. Das ist jetzt geschehen, John. Er hatte nichts dagegen, dass ich ihm aus dieser Welt meine Boten schickte. Und sie haben das Blut einer jungen Frau getrunken, die Rosetti zu Gast hatte.«
    »Das von Eva Sardis?«
    »Genau.«
    Ich bekam einen roten Kopf. In mir stieg die Wut hoch. Wie im Zeitraffer liefen die letzten Stunden vor meinem geistigen Auge ab. Ich hatte zu Beginn den Fall eigentlich nicht ernst genommen. Ich war aus London in die kleine Stadt Yerby im Westen des Landes gefahren, um ein Heim für alte Priester zu besuchen. Dabei hatte ich nur meinem Freund Father Ignatius einen Gefallen erweisen wollen, der einfach den Verdacht hatte, dass in diesem Rest House einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
    Er hatte Recht behalten. Auf der Fahrt dorthin hatte ich Lilian Sardis kennen gelernt, die ihre verschwundene Schwester Eva suchte und Schreckliches befürchtete. Sie traute dem Chef des Heims nicht über den Weg. Gemeinsam hatten wir Rosetti kennen gelernt und waren gemeinsam von ihm reingelegt worden. Dass der uns angebotene Wein ein Betäubungsmittel enthielt, hatten wir nicht gewusst.
    Nach dem Erwachen war ich in der Vampirwelt gelandet.
    Was mit Lilian passiert war, wusste ich nicht. Die Frage bedrückte mich, und das sah Mallmann mir an.
    »Du denkst an deine kleine Freundin - oder?«
    »Das kann ich nicht leugnen.«
    »Sie gehört ebenfalls zu meiner Truppe. Eva hat ihr Blut getrunken. Ich lasse sie in der normalen Welt. Dort sind sie schon dabei, ihre Zeichen zu setzen. Ich habe schließlich eine andere Person an meiner Seite, die sich schon freut, auf ihre Art und Weise mit dir zusammen sein zu können.«
    Nach diesen Worten hörte ich hinter mir ein scharfes Lachen.
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer es ausgestoßen hatte.
    Justine Cavallo!
    Eine blonde, fast zu perfekte Frau. Zugleich eine Blutsaugerin und Bestie. Mit Schaudern dachte ich an die beiden Kämpfe, die wir uns geliefert hatten. Wäre es nach ihr gegangen, würde kein Blut mehr in meinen Adern fließen. Aber es ging nicht nach ihr, denn Dracula II hatte mich »gerettet« und mich in seine verdammte Welt geholt, weil er noch einiges mit mir vorhatte.
    Der Kampf gegen die schöne Justine war schlimm gewesen.
    Nicht weil ich irgendwelche Verletzungen davongetragen hätte. Allein das Wissen, dass sie mir als Vampirin überle gen war, konnte mich schon depressiv mache. Ich hatte sie ja erlebt. In ihren Händen war ich nur ein Spielball gewesen. Ich hatte mich nicht gegen sie wehren können. Ohne spezielle Waffen ist ein Mensch einem Blutsauger immer unterlegen.
    Obwohl sie blonde und keine dunklen Haare besaß, erinnerte sie mich immer ein wenig an Lady X, die ich noch von damals her aus der Mordliga des Solo Morasso her kannte. Nur dass Justine nicht mit einer Maschinenpistole bewaffnet war.
    »Dann sind beide Schwestern jetzt Untote?«, fragte ich mit leiser Stimme.
    »So habe ich es haben wollen. Eva hat sich von Lilian das Blut geholt. Perfekt,

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