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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Godwin, ich möchte allein sein.«
    »Das kann ich verstehen.« Er ging und ließ mich zurück.
    ***
    Ich fand nicht weit entfernt vom Kloster einen großen Stein.
    Dort hockte ich mich nieder, schaute in die Nacht, warf hin und wieder einen Blick gegen den Himmel und dachte über einen Fall nach, der wie ein Schneeball gewesen war und sich zu einer Lawine entwickelt hatte, die mich leicht hätte zermalmen können.
    Das war nicht der Fall gewesen. Ich hatte Glück gehabt, aber ich selbst hatte wenig daran getan. Man hatte mir gezeigt, wie wehrlos ein Mensch sein kann, wenn er die Waffen nicht mehr besaß, auf die er sich immer verlassen hatte.
    Da hatte Godwin mit seiner letzten Bemerkung nicht gelogen.
    Ich konnte wirklich froh sein, noch am Leben zu sein.
    Mittlerweile war die Tageswende angebrochen, und über den Ort hatte sich die Stille der ersten Morgenstunde gelegt. Es war eine so wunderbare Ruhe und zugleich eine Stimmung wie im Traum, die zudem vom hellen Vollmond verzaubert wurde.
    Trotz der Ruhe fühlte ich mich erschöpft, alt und irgendwie ausgewrungen. Ich schaute nach vorn. Tatsächlich aber war mein Blick ins Leere gerichtet. Hätte mir jetzt irgendjemand eine Frage gestellt, ich wäre nicht in der Lage gewesen, sie zu beantworten. Die Schrittgeräusche hatte ich nicht gehört. Ich wurde erst aufmerksam, als die Person neben mir stand. Dass es kein Feind war; spürte ich und hob auch nicht den Kopf.
    Jemand setzte sich neben mich. Es war Nora Thorn!
    »Du hast es geschafft, John. Du lebst.«
    Ich musste lachen. »Das hat mir schon mal jemand gesagt. Trotzdem danke.«
    »Leider geht es weiter.«
    »Richtig«, sagte ich scharf lachend und nickte dabei. »Auch mit Dracula II?«
    »Genau. Ich habe ihn nicht halten können. Er ist stark, er verwandelte sich, und es gelang ihm schließlich, mich abzuschütteln. Dann verschwand er wie eine düstere Sternschnuppe. Er wird wohl seine Welt wieder aufgesucht haben.«
    »Klar, mit Justine zusammen.«
    »Ich hätte es auch gern anders gesehen, John. So wirst du dich auch in Zukunft mit ihr beschäftigen müssen.«
    Ich schaute sie jetzt an und fragte dabei: »Was ist mit dir, Nora? Ist das nicht auch deine Sache?«
    »Mich musst du vergessen, John. Ich will es mal hart ausdrücken. Ich bin für die Menschheit versaut.«
    »Aber du bist ein Mensch!«
    »Ja«, sagte sie und schluchzte dabei auf. Könnte auch sein, dass ich mich geirrt hatte. »Ich bin ein Mensch, aber ich bin anders. Außerdem bin ich auf der Suche. Vielleicht gibt es noch mehr Menschen, denen das gleiche Schicksal widerfahren ist wie mir.«
    »Bestimmt, Nora, man liest ja immer viel.«
    »Okay, dann gehe ich jetzt.« Sie stand auf, und ich hielt sie schnell fest.
    Nora schaute auf mich herab. Sie nahm meinen Kopf zw ischen ihre Hände. »Ich muss und werde meinen eigenen Weg gehen. Aber ich werde hin und wieder ein Auge auf dich haben, John.« Sie küsste mich flüchtig auf den Mund. »Eine gute Zeit wünsche ich dir…«
    Dann ging sie.
    Ich schaute ihr nach, bis die Dunkelheit sie verschluckt hatte.
    Irgendwann stand ich auf und ging mit schleppenden Schritten zurück zum Kloster der Templer. Es gab noch einiges zu richten und zu erklären. Dabei mussten mir meine Freunde helfen, was sie auch gern taten…
    ENDE des F�nfteilers

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