Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vor Schreck, als er erfaßte, daß Bonsin irgendeine Chemikalie aus dem Labor genommen und dem Getränk beigefügt hatte. Er eilte aus der Tür, stellte fest, daß niemand zu ihm herübersah und schlüpfte ins Nebengebäude. Die gläserne Tür zum Laboratorium stand noch offen, und die Flasche, aus der Twirl sich bedient hatte, lag auf dem Boden.
    Terakdschan bückte sich, nahm sie auf und roch daran. Stöhnend ließ er sie sinken.
    Die Flasche hatte eine hochgiftige Substanz enthalten. Wenn Twirl diese dem Getränk der Stramen beigemischt hatte, mußte es Tote geben.
    Ich muß verhindern, daß sie trinken!
    Lethos stürzte zur Tür hinaus. Er blickte zu dem Mann hinüber, dem Twirl das Gefäß gegeben hatte. Dieser hatte mittlerweile daraus getrunken und es weitergereicht. Es ging von Hand zu Hand.
    Zu spät!
    Twirl stand grinsend zwischen den büffelköpfigen Männern und winkte ihm zu. Langsam ließ er die Arme sinken, als Lethos ihm mit einer Geste zu verstehen gab, daß er sofort zum Lift kommen sollte. Er zögerte kurz, gehorchte dann jedoch.
    Lethos schob sich an den Häuserwänden entlang, nutzte die Deckung einiger herumstehender Fässer und schaffte es schließlich, unbemerkt bis zum Lift zu kommen.
    Wenig später traf Bonsin dort ein.
    Seine Lippen bewegten sich, aber Lethos verstand nicht, was er sagte, weil die mittlerweile betrunkenen Stramen so laut sangen und schwatzten.
    „Du hast ihnen Gift gegeben", rief Terakdschan dem jungen Abaker zu. „Wir müssen sofort verschwinden."
    „Gift?"
    „Pures Gift. Es wird alle umbringen, die davon trinken."
    Bonsin blickte ihn entsetzt an.
    „Das wollte ich nicht", stammelte er. „Es sah doch so schön aus, was in der Flasche war.
    Das kann doch kein Gift gewesen sein."
    Lethos nahm ihn an der Hand, damit er nicht weglaufen konnte, und versuchte gleichzeitig, den Lift zu öffnen. Es gelang ihm nicht.
    „Hallo, Freunde", ertönte eine Stimme. „Wo wollt ihr denn hin?"
    Er drehte sich um. Fünf Stramen näherten sich ihnen. Sie waren so betrunken, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten.
    „Ihr wollt doch wohl nicht verschwinden?" fragte einer von ihnen.
    „Nein, nein, natürlich nicht", beteuerte Lethos, der sich verzweifelt fragte, wie sie diesen gewaltsamen Wesen entkommen sollten, wenn Bonsin nicht bereit war, mit ihm zu teleportieren. „Wir haben uns nur ein wenig die Füße vertreten."
    „Das ist nicht gut", erwiderte der Strama mit schwerer Zunge. „Das wollen wir nicht."
    „Schon gut", versuchte Lethos sie zu beschwichtigen. „Wir gehen wieder ins Haus zurück."
    „Das braucht ihr nicht. Der Kleine hat uns was zu trinken gegeben. Es wirkt besser als alles, was wir vorher hatten."
    Lachend und singend hoben sie Twirl auf ihre Schultern, um ihn zu feiern, und zogen mit ihm davon. Keiner von ihnen reagierte in der Weise auf das Gift, die Lethos erwartet hatte.
    Die Chemikalie brachte sie nicht um, sondern versetzte sie in eine euphorische Stimmung.
    Lethos setzte sich stöhnend auf den Boden. Fassungslos beobachtete er, wie Bonsin weitere Flaschen mit dem Gift heranschleppte und in die Trinkgefäße entleerte. Dabei lachte und scherzte der junge Abaker, als habe er schon jahrelang mit den Stramen zu tun gehabt.
    Mit dem Gift könnte man normalerweise ganze Volksstämme ausrotten, dachte Lethos-Terakdschan. Aber die Stramen kommen dadurch nicht um, sie leben damit erst richtig auf. Alle Feindseligkeiten sind verschwunden. Keiner denkt daran, sich an Twirl oder mir in irgendeiner Weise auszulassen. Die Bande ist einfach nur übermütig - und maßlos betrunken.
     
    3.
     
    Die Fahrstuhlsäule versank im Schutt, und ihr Oberteil verschmolz derart mit ihrer Umgebung, daß Lethos es nicht mehr ausmachen konnte.
    Bonsin setzte sich auf den Boden.
    „Was ist?" fragte Terakdschan. „Bist du unzufrieden?"
    „Ich wäre so gern bei meinen Freunden geblieben."
    „Du hast unverantwortlich gehandelt. Du konntest nicht wissen, daß sie so auf das Gift reagieren würden. Du hättest sie auch umbringen können."
    „Das glaube ich nicht."
    Er ist sich seiner Sache erstaunlich sicher! erkannte Lethos. Warum?
    „Wie bist du auf den Gedanken gekommen, gerade diese Flasche zu nehmen?"
    „Du fragst wie Meister Dovhan", erwiderte Twirl mißmutig. „Muß das sein?"
    „Ich habe nur daran gedacht, was passiert wäre, wenn auch nur einem der Stramen schlecht geworden wäre."
    „Du willst nicht, daß ich Freunde habe."
    Lethos-Terakdschan fühlte,

Weitere Kostenlose Bücher