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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schritt tat.
    Der Schock saß tief.
    Es half Twirl nur wenig, daß seine Vernunft ihm den richtigen Weg wies. Er mußte den Abgrund überwinden, der sich bei dem Inferno in Dovhans Kuppe.1 vor ihm aufgetan hatte, und er fürchtete sich vor einem Sturz in die Tiefe der unkontrollierten parapsychischen Mächte, vor dem Entsetzen, daß ihn nach Dovhans Todesdrohung und seiner Psi-Antwort überkommen war. Er hatte Angst davor, erneut einer tobenden, krachenden und ins Chaos versinkenden Welt gegenüberzustehen, zu wissen, daß er allein für diesen Ausbruch von Gewalt verantwortlich war, und doch machtlos gegen die aus ihm selbst kommenden Kräfte zu sein.
    „Gibt es keinen anderen Weg?" fragte er schüchtern.
    „Die Antwort kannst du dir selbst geben."
    „Ich habe Angst."
    „Wovor? Hast du nicht inzwischen schon einige deiner Para-Kräfte eingesetzt, ohne daß es zu einer Katastrophe kam? Hast du nicht teleportiert? Und hast du deine Fähigkeit zur Telepathie nicht bereits in aller Behutsamkeit genutzt? Hat dir das nicht gezeigt, daß du die Kontrolle hast?"
    „Ich könnte sie wieder verlieren."
    „Die Voraussetzungen waren anders. Du hattest gerade erfahren, daß Dovhan, dem du vertraut hast, dich töten wollte. Was dann folgte, war nur Ausdruck deiner Enttäuschung und deines Entsetzens. Jetzt befindest du dich in einer ganz anderen Situation. Du weißt, daß du etwas gegen den Grauen Lord unternehmen mußt, aber du kannst deine Gefühle beherrschen."
    „Das stimmt. Du bist klug, Lethos."
    „Du solltest nicht versuchen, mich mit Komplimenten abzulenken. Beginne. Mein Geist ist offen für deine Fragen."
    „Was wird passieren, wenn ich mich ganz auf dich und die Waffe konzentriere? Wer bin ich dann? Ich werde nichts mehr sehen und hören."
    „Ich werde über dich wachen. Wir sind sicher, uns droht von keiner Seite Gefahr.
    Überzeuge dich selbst. Deine telepathischen Sinne sollten dir verraten, daß sich niemand in unserer Nähe aufhält."
    Bonsin senkte den Kopf und blickte auf den Boden. Er nickte. „Es ist wahr. Wir sind allein."
    „Dann warte nicht länger." Der Abaker legte seine vier Hände gegen die Brust. Er verzog das Gesicht und hob ein Ohr steil in die Höhe. Erwartungsvoll blickte er Terakdschan an, doch dieser lächelte nicht. Er schien die Clownerie Twirls nicht zu bemerken.
    Bonsin schnellte sich aus dem Stand in die Höhe und schlug einen Salto.
    „Alles ist viel leichter, wenn ich es nicht tue", sagte er lauernd. Er hoffte, daß Lethos weiterargumentieren würde, doch er irrte sich. Der Freund lächelte nur und wartete.
     
    5.
     
    Der Kampfroboter baute sich nach der Art des PALADIN-Spezialroboters auf, war also innen hohl und bot in seiner Steuerzentrale genügend Platz für zwei Personen wie Lethos-Terakdschan und Twirl.
    Doch der erste Versuch, ihn aus der Gedankenwelt Terakdschans zu erschaffen, scheiterte. Der Roboter sah recht kläglich aus.
    „Das ist der Beweis", sagte Bonsin und streckte theatralisch alle vier Arme aus. „Ich kann es nicht. Ich habe mir jede nur erdenkliche Mühe gegeben, aber es geht nicht. Es übersteigt meine Kräfte."
    „Schöne Worte", sagte Lethos lächelnd. „Ich bin gerührt."
    „Verspotte mich nicht, oder ich... ich..."
    „Nun? Entscheide dich. Womit willst du mir drohen?"
    Bonsin ging nicht auf diese Frage ein. Er tat einfach, als habe er sie nicht gehört. Er hüpfte auf der Stelle herum, schlenkerte mit den Armen und Beinen wie ein Sportler, der Muskeln und Sehnen lockern will, und sang leise und falsch vor sich hin.
    Terakdschan wurde unsichtbar.
    Erschrocken blickte Twirl sich um.
    „Wo bist du?" fragte er.
    Der Freund antwortete nicht.
    „Lethos! Du darfst mich nicht allein lassen. Ich tu ja, was du willst."
    „Das genügt mir nicht", erwiderte Terakdschan und wurde wieder sichtbar.
    „Warum nicht?"
    „Du sollst nicht das tun, was ich will, sondern das, was für uns beide wichtig ist. Du sollst deinem Volk helfen und mir nicht alles überlassen. Du sollst nicht nur an dich denken, sondern auch an meine Freunde Atlan und Jen Salik, an dein Volk und an die anderen vielen Wesen, die im Grauland unter der Knute von Lord Mhuthan leben."
    „Das ist viel."
    „Überhaupt nicht. Hör endlich mit deinem Selbstmitleid auf und benimm dich wie ein Mann."
    „Ich bin kein Mann."
    „Na gut, dann bist du ein Clown."
    Das war zuviel. Twirl verschwand.
    Lethos-Terakdschan legte sich bäuchlings auf eine Mauer und stützte den Kopf auf den Armen ab. Er

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