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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, was die Trexcoer planten.
    „Viel zu schade, damit noch drei Tage zu warten."
    Er kicherte stillvergnügt und dachte noch einmal daran, wie der Hohepriester ihn behandelt hatte. Dann knüpfte er die Plane an allen Seiten los und zog sie herab. Jetzt lagen die in zahllosen Röhren und Flaschen steckenden Feuerwerkskörper offen vor ihm.
    „Sie sind alle mit Zündschnüren verbunden", sagte er laut. „Das macht es mir leichter."
    Nach kurzer Suche fand er die Stelle, an der alle Zündschnüre zu einem Knotenpunkt zusammenliefen. Hier entzündete er den Funken und rannte dann wie von tausend Furien gehetzt zu Lethos-Terakdschan hinüber, umklammerte diesen und teleportierte mit ihm.
    Da Terakdschan jedoch von den Kristallen gefesselt wurde, gelang es ihm nicht, weiter als etwa hundert Meter zu kommen. Doch das genügte. Die Kristallsplitter fielen von Terakdschan ab, und er wurde frei.
    „Was hast du angestellt?" fragte er - doch seine Worte gingen in dem Krachen und Donnern der gezündeten Feuerwerkskörper unter. Er blickte zum Lager der Trexcoer hinüber. Dort wuchs ein funkensprühendes Feuerwerk von außerordentlicher Farbenpracht auf. Zahllose Raketen jagten in den grauen Dunst hinauf und schufen seltsame Lichthöfe in der Höhe. Böllerschüsse ließen die Luft erzittern, und ein Lichtdom entstand, der im Grauland wie der Bote aus einer fernen, längst vergessenen Welt erschien.
    Bonsin-Twirl hüpfte vergnügt in die Höhe und schlug die Hände klatschend gegeneinander. Er schrie seinen ganzen Triumph hinaus und machte keinen Hehl aus seiner Schadenfreude.
    Die Trexcoer eilten laut klagend über die Hügel und durch die Ruinen. Ihre Kristallkörper funkelten und leuchteten im Widerschein des Feuerwerks.
    „Wie blöd sie sind", rief Bonsin. „Sieh sie dir an. In drei Tagen wäre dies das „Feuer der Freude" gewesen, und jetzt jammern sie darüber, daß es brennt. Dabei ist es heute genauso schön wie in drei Tagen. Dumm sind sie. Komm. Wir verschwinden."
    Er streckte seine Hände nach Terakdschan aus und teleportierte mit ihm bis in die Nähe von Eugen-3, der Forschungsstation des Tiziden Torleman. Lethos konnte vor der Teleportation noch erkennen, wie die manifestierten Gestalten sich auflösten.
     
    *
     
    „Danke", sagte Lethos-Terakdschan. „Du hast mich aus einer unangenehmen Lage befreit. Zugleich hast du mir zu verstehen gegeben, daß nun alles in Ordnung ist."
    „Was habe ich?" fragte Bonsin. „Da weggeholt habe ich dich, mehr aber auch nicht.
    Mich hat geärgert, daß sie dich gefesselt haben."
    Terakdschan lachte.
    „Du kannst mich nicht täuschen, Bonsin."
    „Außerdem habe ich dir gezeigt, wie wütend ich werden kann, wenn man so tut, als wäre ich noch zu jung und zu dumm."
    „Du willst mir Feuer unter dem Hintern machen, wenn nicht alles nach deiner Nase geht?"
    „Könnte sein."
    Terakdschan setzte sich auf den Rest einer abgebrochenen Säule. Seine gelben Augen funkelten, und das Lächeln auf seinen Lippen vertiefte sich.
    „Ich habe dieses Intermezzo ganz anders verstanden."
    „Dann hast du dich geirrt."
    „Das glaube ich nicht. Wolltest du mir nicht zeigen, wie das ist, wenn einer dem anderen nicht zuhört?"
    „Kann schon sein."
    „Und warst du es nicht, der taube Ohren gegenüber allem hatte, was ich in der letzten Zeit gesagt habe?"
    „Dann willst du mir Feuer unter dem Hintern machen?"
    „Überhaupt nicht Ich will nur, daß du dich öffnest, daß du endlich bereit bist, Verantwortung zu übernehmen. Ich möchte, daß du dich zu deinen eigenen Fähigkeiten bekennst, und daß du damit aufhörst, dich wie ein trotziges Kind zu benehmen."
    „Ich bin noch ein Kind."
    „Dem Alter nach vielleicht."
    „Es gibt nun mal kein anderes Kriterium für ein Kind."
    Terakdschan lachte.
    „Warum lachst du?" fragte Bonsin argwöhnisch.
    „Weil du einen Witz gemacht hast."
    „Es war kein Witz", schrie der Abaker wütend.
    „Schade."
    „Du hörst mir nicht zu."
    „Nein. Es ist umgekehrt."
    Twirl-Bonsin runzelte die Stirn und eilte mißmutig zu der Ruine eines kastenförmigen Hauses hinüber. Er trat mit einem Fuß gegen die Mauer und brachte sie zum Einsturz.
    „Und während wir darüber streiten, wer wem nicht zuhört, baut der Graue Lord seine Macht aus. Wenn du ihm noch mehr Zeit läßt, gibt es vielleicht gar keine Umkehr mehr, und dieses Land und deine Leute werden für alle Zeiten grau bleiben."
    „Ich will nicht. Ich bin ein Kind", schrie Twirl.
    „Dann hatte der

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