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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sternförmig, so daß sie aus der Höhe wie ein großer Seestern aussahen.
    „Ich bin nicht zu jung", preßte Bonsin trotzig durch die Zähne. „Warum hört er mich nicht an? Warum glaubt er, es besser zu wissen? Nur weil er älter ist als ich?"
    Er hatte das Gefühl, gegen eine Wand anzurennen und hilflos von ihr abzuprallen.
    „Er versucht noch nicht einmal, über das nachzudenken, was ich gesagt habe. Er geht einfach davon aus, daß er recht hat. Basta."
    Er begann, wie ein Kind herumzutollen. Er sprang über große Steine hinweg, schlug mehrere Salti hintereinander und hüpfte auf den Händen herum. Er brauchte die körperliche Anstrengung, um zur Ruhe zu kommen. Aber so sehr er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht, seinen Zorn einzudämmen. Im Gegenteil. Seine Wut steigerte sich immer mehr. Schließlich ging er dazu über, einige Trexcoer zu beschimpfen, die in der Nähe standen.
    Sie reagierten nicht.
    „Sie tun so, als wäre ich gar nicht da", schnaubte er. „Lethos, warum sind sie so?"
    Er rannte durch die Reihen der Kristallwesen und sprach dabei viele von ihnen an. Er forderte sie auf, für ihn Partei zu ergreifen und Lethos-Terakdschan zu helfen. Doch keiner von ihnen beachtete ihn. Schließlich kehrte er verzweifelt zu Lethos zurück.
    „Was kann ich denn noch tun?" fragte er. „Begreifst du das? Sie müßten doch erkennen, daß ich recht habe, aber irgendwie haben sie eine Art Grenzschranke. Hier bin ich, da bist du."
    Er versetzte einem Stein einen Fußtritt, doch der Stein flog nicht davon. Er war nur die Spitze eines größeren Steins, der tief im Boden vergraben war. Bonsin kreischte Vor Schmerz. Er hüpfte auf der Stelle herum und hielt sich seinen Fuß.
    „An allem sind diese blöden Trexcoer schuld", stöhnte er schließlich, „Ich könnte ihnen..."
    Er fluchte lauthals, setzte sich auf den Boden, stützte seinen Kopf in vier Hände und brütete fast eine Stunde lang vor sich hin. Lethos-Terakdschan sah, daß der Hohepriester abermals näher kam. Der Tfexcoer kroch von einem seiner Gefolgsleute zum anderen, um mit ihnen zu sprechen. Die zahllosen Dreieckskristalle seines Körpers leuchteten in allen Farben des Spektrums, bis sein jeweiliges Gegenüber die Arme auseinander breitete und sich auf den Boden sinken ließ.
    Bonsin beobachtete ihn eine Zeitlang, hielt es dann nicht mehr aus und eilte zu ihm hin.
    Gestenreich redete er auf ihn ein, erreichte jedoch auch jetzt überhaupt nichts. Der Hohepriester ignorierte ihn und setzte seine Arbeit fort. Twirl stieß ihn schließlich mit Händen und Füßen an, änderte aber dadurch auch nichts an der Haltung des Trexcoers.
    „So ein sturer Bock", klagte er, als er zu Lethos zurückkehrte.
    „So was ist mir im ganzen Leben noch nicht passiert."
    Er stemmte vier Fäuste in die Seiten, kratzte sich mit den hintersten, verkümmerten Beinen und hob die Schlappohren hin und wieder steil in die Höhe.
    „Ich denke nach", berichtete er. „Nicht, daß du denkst, bei mir ist Sendepause."
    Er blickte Lethos-Terakdschan an.
    „Hoffentlich hörst du mich wenigstens."
    Lethos konzentrierte alle ihm innewohnenden Kräfte auf eine einzige Muskelbewegung, und es gelang ihm zu blinzeln. Bonsin sah es, und er lächelte glücklich. Er wußte, in welch schwieriger Lage der Freund war, und er erfaßte, wie groß die Anstrengung für diesen gewesen war, ihm ein Zeichen zu geben.
    „Man sollte ihnen die Suppe versalzen", sagte der Abaker. „Vielleicht vergeht ihnen der Hochmut, wenn ich ihnen klarmache, daß es sich sehr wohl für sie gelohnt hätte, mit mir zu reden."
    Er drehte sich wie ein Kreisel mehrere Male um sich selbst, hüpfte auf der Stelle, schlug einen Salto und rannte dann in das Grauland hinaus, als habe er sich endgültig entschlossen, den Trexcoern und Terakdschan den Rücken zu kehren. Nach einiger Zeit blieb er stehen, wartete etwa eine Stunde, schlug dann einen weiten Bogen und näherte sich dem Lager der Kristallwesen dann von der gegenüberliegenden Seite.
    Er kauerte sich hinter eine halbverfallene Mauer und spähte zu den Trexcoern hinüber.
    Er sah, daß der Hohepriester sich in der Nähe Terakdschans aufhielt, erhob sich und schlenderte zu der Plattform hinüber, auf der das „Feuer der Freude" in drei Tagen entzündet werden sollte. Niemand hielt ihn auf, auch dann nicht, als er die Plane über dem aufgeschichteten Material lüftete und sich ansah, was darunter war.
    „Das gibt ein feines Feuer", murmelte er, als er erkannt

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