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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ja schaurig an.“
    „Es ist die Wirklichkeit. Kommissar. Es
geschieht manches, was wir nicht wahrhaben wollen, und doch existiert es.“
    „Ja, da haben Sie recht.“
    Das Gespräch drehte sich notwendigerweise
noch um diese unappetitlichen Dinge, aber als es dann ans Essen ging, wurde das
Thema fallengelassen.
    Gegen drei Uhr trennten sich die Männer.
    Eppstein kehrte ins Kommissariat zurück.
Kunaritschew fuhr ins Hotel, um sich fachgerecht zurechtzumachen, wie er
betonte - und Larry Brent fuhr zu dem alten Haus am Stadtrand, in dem Max
Klomberg lange Zeit bei seiner Schwester gewohnt hatte.
    Erna Klomberg war bereits vernommen worden,
doch Larry hielt es für angebracht, den Faden nochmal - in seinem Sinne -
aufzunehmen. Vielleicht kam jetzt. nach den mysteriösen Vorfällen. doch noch
einiges zur Sprache, woran vorher kein Mensch gedacht hatte.
    Der Himmel war seit dem frühen Morgen noch
nicht klarer geworden. Endlos grau und bewölkt spannte er sich über die Stadt,
und es hatte sich eingeregnet. Die roten Ziegeldächer in der Altstadt
schimmerten feucht, auf dem Kopfsteinpflaster und dem Asphaltbelag der Straßen
spiegelte sich das Licht der Laternen und der entgegenkommenden Autos.
    Nur wenige Menschen waren an diesem
regnerischen Spätnachmittag auf den Straßen, ebenso dürftig war der Verkehr.
    Larry kam schnell voran. Die genauen Angaben,
die Eppstein gemacht hatte, zahlten sich aus.
    X-RAY-3 fand das Haus auf Anhieb. Es war im
alten Wohnviertel. Links und rechts der schlecht asphaltierten Straße
    standen Häuser, zum Teil noch vor dem Krieg
erbaut, zum Teil danach. Rissig und grau schien der Verputz, klein waren die
Fenster. Die Häuser hatten etwas Kasernenmäßiges an sich. Die Straße endete
hier als Sackgasse. Rund hundert Meter dahinter lag offenes Feld, in der Ferne,
schemenhaft durch den Regenvorhang erkennbar, schimmerten die Umrisse
industrieller Gebäude. Sägedächer bestimmten die Silhouette.
    Die Wohngegend war ausgesprochen häßlich, und
diese Häßlichkeit wurde noch unterstrichen durch ein zwanzigstöckiges Hochhaus,
das rund hundert Meter hinter der Sackgasse begann und - knallgelb verputzt,
mit schwarzgerahmten Fenster und einer großen, auffälligen Eingangstür versehen
- leer in den grauen, regnerischen Himmel ragte.
    Im ersten Stock waren ein paar armselig
geraffte Vorgänge zu erkennen und ein grünes Schild, auf dem in großen
schwarzen Lettern zu lesen war:
    „Eigentumswohnungen preiswert zu verkaufen!
Nur noch zehn Prozent Aufnahmekapazität! Greifen Sie zu! Telefon ...“
    In dem Hochhausriesen hätten demnach neunzig
Prozent der angebotenen Wohnungen belegt sein müssen. Doch Stockwerk für Stockwerk gähnten. Larry Brent leere Fenster entgegen - bis auf das Büro
der" Bauträgergesellschaft. in dem eine Musterwohnung zu besichtigen war.
    Hier hatte sich jemand gehörig verkalkuliert.
Das Riesenhaus, stand leer, eine Bauruine kurz nach der Fertigstellung.
    Larry parkte am Straßenrand. Einen besonderen
Parkplatz gab es hier nicht.
    Der Hauseingang, der für ihn maßgebend war.
lag ihm genau gegenüber.
    Links neben dem. Haus wuchs armseliges.
verkümmertes Buschwerk, das hier in dem harten, mit Bauschutt vermischten Boden
keine richtige Entfaltungsmöglichkeit erhielt. Rechts war ein rostiger
Fahrradständer, in dem ein grellgrün lackierter Roller und ein Herrenfahrrad
abgestellt waren. An der Hauswand, deren dunkelbraun gestrichener Sockel große
Löcher und obszöne Kreidezeichnungen aufwies, lehnte ein schmutziggraues Moped.
    Die Haustür war grau gestrichen, das obere
Drittel verglast.
    Insgesamt wohnten acht Familien in dem Block.
Larry warf einen Blick auf die Namen neben den Klingelknöpfen und vergewisserte
sich, daß Erna Klomberg in der vierten Etage unter dem Dach wohnte.
    Er legte die Hand auf die Klinke und drückte
die Tür nach innen.
    Der Geruch von modriger Feuchtigkeit.
ungelüfteten Räumlichkeiten, nach Fisch und verbranntem Fett schlug ihm entgegen. An den Gerüchen, die sich von Stock zu Stock
veränderten, konnte er den Speisezettel zumindest des heutigen Tages genau
feststellen.
    Hinter einer Wohnungstür sang jemand das Lied
vom Mann, der in seiner Badewanne König war. Dann rauschte die Wasserspülung.
    Ein Stockwerk höher überschlug sich die
Stimme einer Mutter, die eine größere Auseinandersetzung mit ihrem
offensichtlich unartigen Sprößling austrug, der sich - den Wortfetzen nach zu
urteilen, die X-RAY-3 auffing - sträubte, als

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