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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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an Fässern und leeren Kästen
vorbei. Auf die Fässer waren schwarze Totenköpfe gemalt, darunter die
Aufschrift „Gift“.
    In den Kästen und Kartons lagerten noch
mehrere hundert leere Schachteln und Flaschen, die bereits mit Etiketten
versehen waren. Manche Kartons waren durchweicht von einer klebrigen, fettigen
Masse. Hier waren abgepackte Behälter mutwillig oder fahrlässig zerstört
worden. Die Aufschriften gaben Kenntnis davon, daß Gesichtsmilch und halbfette
Tagescreme zu Bruch gegangen war. ehe beide Produkte, die samtene Haut ihrer
Empfängerinnen erreichen konnten.
    Hier unten war es so dunkel, daß Eppstein mit
einer Taschenlampe arbeiten mußte.
    Mäuse und Ratten raschelten in dem
unterirdischen Lagerhaus. Eine Geruchsmischung zwischen Moder. Fäulnis und
undefinierbaren, ranzig gewordenen Chemikalien stieg den beiden Männern in die
Nase.
    Larry verzog das Gesicht. „Sie haben
    heute auch nicht Ihr bestes Rasierwasser
benutzt, Kommissar“, scherzte er.
    Eppstein lachte leise. „Ich verspreche Ihnen,
mich das nächste Mal zu bessern. Ich wußte nicht, daß ich hier einen so hohen
Besuch empfangen würde.“
    Der vordere Teil der unterirdischen
Lagerhalle war runde zwanzig Meter lang. Dann standen sie vor einer Mauer mit
einer feuerfesten dunkelgrün lackierten Tür.
    Eppstein drückte sie auf. Das ging ein
bißchen schwer.
    „Hier hinten finden Sie eine komfortable
Wohnung“, knurrte er. „Sie muß erst vor ein paar Stunden verlassen worden sein.
Die Matratzen waren noch warm, als wir eintrafen. Der Mieter ahnt noch nichts
von unserem Fund. Das ist der Grund, weshalb ich Sie informiert habe. Ich nehme
an. Sie sind sehr interessiert daran, zu erfahren wer sich hier häuslich
niedergelassen hat.“
    X-RAY-3 hatte das Gefühl, von einem Korridor
aus in eine Zweizimmerwohnung zu gelangen, die durch vorspringende Wände
unterteilt war.
    Ein Holzregal an der Wand war mit leeren
Bier- und Weinflaschen und Konservendosen angefüllt. In der Ecke waren zwei
Kästen als Tisch zusammengestellt worden. Dahinter lag eine mit Rostflecken
verunreinigte Matratze, die jemand in diesem Zustand, in dem sie sich befand,
vermutlich vom Sperrmüll geholt hatte.
    Eine niedrigere Kiste diente als Stuhl, eine
andere dazu, drei Paar Herrenschuhe - ein Paar braune, ein Paar schwarze und
ein Paar in beigem Wildleder - aufzunehmen.
    Es gab eine Petroleumlampe, Kerzen in allen
Dicken und Längen. Zigaretten. Schnaps, Brot und Butter, die in einer aufrecht
gestellten Kiste aufbewahrt wurden, welche als eine Art Schrank diente.
    „Das sieht ja hier toll aus“, murmelte Larry.
    „Jetzt müssen Sie bloß noch das zweite Zimmer
ansehen“. ließ Eppstein sich vernehmen. Er stand neben der vorspringenden Wand
und richtete den Strahl der Taschenlampe auf die andere Seite der „Wohnung“
    Larry brauchte nur einen Schritt auf die
Seite zu gehen und den Kopf nach rechts zu drehen.
    Im Lampenschein sah er die gespenstische
Szenerie.
    Vor ihm saßen drei Leichen!
     
    *
     
    „Drei Unfallopfer“, bemerkte Eppstein mit
dumpfer Stimme. „Sie stammen von verschiedenen Friedhöfen. Die Meldung, daß
dort Gräber aufgebrochen wurden, erreichte mich unmittelbar nach meiner
Rückkehr im Kommissariat. Noch ehe wir uns die Tatorte besehen konnten, folgte
ein neuer Anruf. Kinder, die hier gespielt und den Keller entdeckt hatten,
sprachen mit ihren Eltern darüber. Es sieht ganz so aus, als ob wir den
Schlupfwinkel eines perversen Blutsaugers und Grabschänders entdeckt haben.“
    Die bleichen Wesen in den zerfetzten
Totengewändern lehnten an der kahlen Kellerwand. Blutleer wirkte die Haut in
dem gleißenden Licht der Taschenlampe.
    Larry Brent trat einen Schritt weiter vor und
stand halbschräg vor Eppstein.
    Deutlich waren die blutunterlaufenen Stellen
an den Köpfen zu sehen, wo der Totensauger wie ein Ghul seine fürchterliche Tat
begangen hatte.
    „Wenn ich nicht wüßte, daß wir wirklich hier
sind, würde ich das alles für einen schrecklichen Traum halten“, knurrte
Eppstein. „Es sind nicht die ersten aus Gräbern herausgezerrten Leichen, die
ich zu Gesicht bekomme, aber ich kann mich an deren Anblick einfach nicht
gewöhnen.“ Er wirkte ebenso bleich wie die drei Toten. „Und dann kommt noch
eine neue Variante hinzu“, fügte er an. „Bisher hat sich der geheimnisvolle
Nachfolger Klombergs - oder wer immer das sein mag - auf die Friedhöfe selbst
beschränkt. Nun nimmt er seine Blutspender auch noch mit nach

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