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1222 - Das Chronofossil

Titel: 1222 - Das Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten, und damit gestand Kazzenkatt seine Niederlage ein. Die Hundertsonnenwelt war verloren, aber ein Verlust war immer zu ersetzen, und der Sarlengort beruhigte sich mit dem Gedanken, daß der Herr der Elemente eine neue Offensive eingeleitet hatte. Er rief die Eisige Schar.
    Ein Stich zuckte durch das Bewußtsein des Elements der Lenkung.
    Auch du bist zu ersetzen! Er dachte es und erinnerte sich an die Warnungen, die der Herr der Elemente ausgestoßen hatte.
    Kazzenkatt war nicht wohl in seiner Haut, aber er verdrängte die Gedanken daran und an die Schuld, die er auf sich geladen hatte. Nicht umsonst war er ein Schizomoralist, der sein Gewissen an- und ausknipsen konnte wie andere ihre Nachttischlampe.
    Er beobachtete die Würmer der Transzendenz. Mit Traktorfeldern wurden sie in die MASCHINE geholt. Sie waren zu träge, um sich rasch fortzubewegen. Die Anin An beförderten sie durch die Korridore und Hallen bis zu dem Pedotransmitter, der mit LAGER verbunden war. Er war aktiviert, und Kazzenkatt zählte die Zeiteinheiten. Die Evakuierung dauerte viel zu lange. Über dem Planeten tobte eine Raumschlacht zwischen den normalisierten Posbiraumern und den Gruuthen. Die Elemente des Raumes waren auf dem Vormarsch, aber auch die Posbis errangen Siege. Sie überluden etliche der Gruuthe und brachten sie damit zur Explosion. Die Roboter stürzten sich mit der ihnen eigenen Kompromißlosigkeit auf den Gegner, und Kazzenkatt bedauerte es zutiefst, daß sie nicht mehr seinen Befehlen gehorchten. Unter der Regie des Haßplasmas hatten sie eine wertvolle Waffe dargestellt.
    Den roten Würmern folgten mehrere tausend Elemente des Krieges. Sie bewegten sich raschelnd vorwärts, und in den Traktorstrahlen ballten sie sich zu dichten Pulks zusammen. Dabei verstärkte sich ihre bösartige Ausstrahlung, und Kazzenkatt vernahm ihr mentales Geflüster.
    Du bist ein Krieger des Dekalogs. Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Er ist aber auch die Mutter der Krieger. Sie leben mit und in ihm, und er ist zu ihnen wie die Mutter zu ihren Kleinen. Deshalb kämpfe, Element der Lenkung.
    Das Raunen und Wispern in seinem Kopf nahm eine Nuance zu.
    „Geht endlich!" brummte er. „Ich will euch nicht mehr sehen!"
    Ein Rauschen in der Atmosphäre des Planeten ließ ihn aufhorchen. Er beugte seinen Körper nach hinten und richtete ein paar der Sensorflecken gegen den Himmel. Die Posbis kamen. Es war ein deutliches Zeichen, daß auch das Haßplasma in den Kuppeln bereits einen Teil seiner Wirksamkeit verloren hatte. Schuld daran waren die unübersehbaren Mengen, die noch immer aus dem von Posbis abgeschirmten Pedotransmitter quollen. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann würde das Haßplasma vollständig in normales Plasma umgewandelt sein.
    Mehrere Anin An tauchten auf. 1-1-Cholb befand sich unter ihnen. Der Befehlshaber von MASCHINE-14 winkte ihm aufgeregt.
    „In einer nahen Bodenwelle marschieren über zehntausend Posbis auf", warnte er. „Sie haben uns bald erreicht. Sie kommen von dort drüben!"
    Er deutete mit einer seiner Greifextremitäten in die Richtung. Tatsächlich sah Kazzenkatt die ersten blinkenden Leiber. Sie eilten in breiter Front auf die MASCHINE zu.
    „Sie wollen uns hindern, unseren Rückzug heil zu überstehen", erkannte das Element der Lenkung. „Wir werden ihnen den Gefallen nicht tun! Beeilt euch mit der Evakuierung!"
    Rund dreißig Maskenelemente betraten die MASCHINE. Sie machten einen großen Bogen um Kazzenkatt. Sie wußten, was er von ihnen hielt, und er hatte ihnen den Verrat von Flyeris lange genug vorgehalten. Die Margenane hatten Phantasiegestalten angenommen, und er sah auch einen, der einen Posbi nachgebildet hatte. Der Anblick machte Kazzenkatt ärgerlich, und er dachte, daß gerade das die Absicht des Margenans sein mußte. Er ließ sich den Ärger nicht ansehen und atmete auf, als sie endlich in einer der kleineren Schleusen verschwunden waren, in denen keine Traktorstrahler eingesetzt wurden.
    Wieder meldete sich 1-1-Cholb. Noch immer hielt er sich in seiner Nähe auf.
    „Es ist jetzt auch für dich Zeit, Kazzenkatt", sagte er und gab sich Mühe, seiner Stimme einen wohltuenden Klang zu verleihen. „Die Elemente des Geistes, die Tjan, haben sich in ihren Depots niedergelassen. Sie sind mit Hilfe der Würmer und der Krebse in die MASCHINE gelangt."
    Noch einmal betrachtete das Element der Lenkung die heranstürmenden Posbis, dann betrat er die Schleuse, die für ihn reserviert war, und ließ sich

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