1222 - Das Chronofossil
Zeit blieben die Gedanken der Soldatenkönigin still. Als sie dann ihre Gedanken aktivierte und antwortete, da klangen sie noch immer nach Unglauben.
„Freiheit? Ich war noch nie frei. Was soll jetzt aus mir werden? Was soll ich tun?"
„Rufe deine Soldaten zurück", antwortete Gucky. „Sie tun Unrecht, denn sie töten harmlose und friedliche Wesen, die selbst entführt worden sind und auf ihre Heimkehr hoffen. Es sind die Zeitkonservierten!"
„Du kannst beruhigt sein, fremder Telepath. Meine Ableger sind bereits auf dem Weg zu mir. Sie haben alle Kampfhandlungen eingestellt. Sie werden mit meiner Masse verschmelzen, wie es immer war. Krieger kommen und gehen. Jetzt, da die Qualen zu Ende sind, mit denen man mich gezwungen hat, werde ich dafür sorgen, daß es keine Soldaten mehr geben wird!"
Die ersten der gesichtslosen Wesen kamen durch den Vorhang herein. Sie achteten nicht auf das, was um sie herum vorging. Sie verschwanden in der Öffnung zwischen den Maschinen und verschmolzen mit der Soldatenkönigin, die sie aus ihrer eigenen Substanz geklont hatte. Es würde eine Zeitlang dauern, bis der Prozeß abgeschlossen war. Dann aber würde endlich Ruhe herrschen in VERSTÄRKER.
„Ich habe es immer gehofft, daß einmal ein Retter erscheinen würde", teilte Sragjakryh mit. „In all den endlosen Zeiten habe ich den Gedanken daran nicht verloren. Ich selbst bin ein Einzelwesen aus den frühen Zeiten des Universums. Man hat mich entführt und unter das Joch des Chaos gespannt, ohne daß ich es wollte. Meine Heimat war ein kleiner, üppig bewachsener Asteroid, der um eine Zwergsonne kreiste. Sie haben den Asteroiden zerstört und die Zwergsonne für ihre eigenen Zwecke benutzt. Seither stecke ich in den Tanks dieser Maschinen und zittere vor dem Zeitpunkt, an dem einer kommt und sie aktiviert."
„Sie werden nie mehr aktiviert werden", beruhigte Gucky das Wesen. „Nur die Versorgungsanlagen werden arbeiten, und die Zeitkonservierten werden sich um sie kümmern, damit es dir an nichts fehlt. Normorken Shik selbst wird sich um dich kümmern.
Er ist ein fähiger Mutant, der den Kontakt zu dir finden wird!"
Unter den nicht enden wollenden Dankesbezeigungen des Wesens verließ Gucky die Maschinen und kehrte mit seinen drei Begleitern auf das Dach des Würfels zurück. In knappen Sätzen erstattete er Bericht. Sragjakryh meinte es ehrlich. Die Soldaten - hatten ihr Klettergerüst abgebaut und standen Schlange für die Rückkehr in ihre Königin.
„Damit ist der Kampf also beendet", stellte Stalion Dove fest. „VERSTÄRKER ist frei!"
Sie teleportierten in zwei Sprüngen in die Zentrale des Schiffes. Gucky und Ras verschwanden sofort wieder, um die Zurückgebliebenen zu holen. In der Zwischenzeit unterhielt sich Rhodan mit Normorken Shik. Von der BASIS ging die Meldung ein, daß man zusammen mit ein paar Einheiten der Endlosen Armada ganz nah an der Hundertsonnenwelt angekommen war. Der übrige Teil der Armada erstreckte sich auf allen Seiten weit in den Weltraum hinaus, und irgendwie erweckten die übertragenen Bilder den Eindruck, als gehörte die Hundertsonnenwelt jetzt zu diesem Heerwurm aus Raumschiffen aller Art.
*
Außerdem hatte Taurec das Chronofossil Hundertsonnenwelt inzwischen präpariert, indem er einen Teil der in ihm schlummernden Mentalsubstanz der Signalflamme abgegeben hatte. Der Aktivierung dieses Chronofossils stand nun nichts mehr im Wege.
„Dann kehren wir auf die BASIS zurück", entschied Rhodan. „Wir hören noch voneinander, Normorken!"
„Nicht mehr lange", plapperte das Akustikfeld, das der Zeitkonservierte projizierte. „Wir haben unser Versprechen gehalten und mit euch gegen den Dekalog gekämpft. Jetzt ist Kazzenkatt in die Flucht geschlagen. Wir werden bald zu unserem langen Flug aufbrechen. Vielleicht gelingt es uns; mit technischen Mitteln ein paar Nullsphären wiederherzustellen, die uns ein langes Überleben garantieren, bis wir unsere Heimat gefunden haben. Wir alle wollen nach Hause, und jeder von uns stammt aus einem anderen Abschnitt des Universums."
„Viel Glück", meinte Rhodan. Und Gucky fügte hinzu: „Auf, Stalion Dove. Zurück nach Hause!"
„Ich begleite euch kurz auf die BASIS", nickte der Oxtorner. „Aber ich habe kein Zuhause. Oxtorne ist mir fremd geworden, und der Okrill Peruz existiert nicht mehr. Was also kann ich tun? Das Schicksal hat mich mit den Zeitkonservierten zusammengeschmiedet. Ich werde bei ihnen bleiben und sie begleiten, sobald
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