Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ungegliedert.
    „Sprich!" schrie der Graue Lord unbeherrscht.
    „Die Archivare haben deine Truppen angegriffen, oLord", begann der Bote. „Sie besitzen mächtige Waffen, gegen die die Ratane und Paladine nichts ausrichten können.
    Deine Armee ist zerschlagen, oLord. Was noch übrig ist, irrt ziellos im Gelände umher."
    Einige Sekunden lang war es totenstill am Fuß der Rampe, die in die große Höhle des Vitalenergiespeichers führte. Es war, als empfänden selbst die Roboter das Niederschmetternde der Botschaft, die der Graue Lord soeben erhalten hatte.
    In die Stille hinein sagte Atlan: „Da hast du es, kleiner Grauling. Du bist in Wirklichkeit nicht halb so mächtig, wie du es dir immer einbildetest."
    Es irrlichterte auf der grauen Fläche, hinter der sich das Gesicht des Lords Mhuthan verbarg.
    „Und wenn es so wäre, verdammter Ritter", grollte er. „Was hättest du davon? Ob mir Sieg oder Niederlage beschieden ist - du und deine Kumpane werden es nicht mehr erfahren." Er richtete sich hoch auf. Seine Stimme dröhnte bis in den hintersten Winkel der großen Höhle, als er in unbeherrschter Wut schrie: „Roboter, diese Kreaturen sind auf der Stelle..."
    Abermals wurde er unterbrochen. Ein greller Blitz zuckte durch den Felsengang. Die Fladenkörper der Vitalsaboteure, die den Grauen Lord umringten, bäumten sich auf.
    Voller Staunen sah Atlan, wie sie sich zu kleinen Kugeln verformten, kaum so groß wie zwei Fäuste, und wie die Kugeln zu zerbröckeln begannen.
    Aus dem Hintergrund schallte eine helle, triumphierende Stimme: „Habt keine Angst! Der Graue Lord kann euch nichts anhaben."
     
    *
     
    Es war ein Schlachten, keine Schlacht.
    Das mächtige Heer war wehrlos. So fest hatte Lord Mhuthan an den Erfolg seines Unternehmens geglaubt, daß es ihm nicht nötig erschienen war, seiner Armee Anweisungen für den Notfall zu hinterlassen. Die Truppe wußte nicht, wie sie reagieren sollte, als sie von den Archivaren angegriffen wurde.
    Eine halbe Stunde lang rollte der Donner der Explosionen über das Land, unaufhörlich, erbarmungslos. Der Blitz einer jeden Detonation bedeutete das Ende einer Ratangruppe.
    Schnelle, wendige Fahrzeuge jagten die in der Höhe kreisenden Verbände und vernichteten sie mit Intervallgeschützen und hochbrisanten Raketen. Den Paladinen - und erst recht den Ratanen - fehlte die Initiative. Sie waren Zombies, organische Roboter mit einem Computer anstelle eines Bewußtseins. Für eine Situation wie diese waren sie nicht programmiert.
    Der einzige Instinkt, den sie besaßen - auch dieser nur ein Surrogat -war der Selbsterhaltungstrieb. Dieser gebot ihnen schließlich, das Heil in der Flucht zu suchen.
    Noch waren sie nicht gefährdet Noch lag Schatzen zum größten Teil unter dem Bann des Graueinflusses. Aber wehe ihnen, wenn es den Verteidigern gelang, Lord Mhuthan endgültig zu schlagen und sich von der Graukraft zu befreien. Sie würden die Grenze des Landes Schatzen nicht erreichen, sondern unterwegs zu Staub zerfallen.
    Die siegreichen Kämpfer kehrten zurück. Wer erwartet hatte, sie stolz und voller Triumph zu sehen, der wurde enttäuscht. Sie hatten getötet. Gewiß, es waren synthetische Geschöpfe ohne Eigenbewußtsein gewesen, die sie vernichtet hatten. Aber sie wußten, daß jeder Ratan, jeder Paladin den Schmerz des Todes gespürt hatte, als die Bombe explodierte, die Rakete oder der gebündelte Energiestrahl der Impulskanone ihn traf.
    Henner-Bak, der Älteste, war an der Spitze der Auserwählten gegen die in der Luft kreisenden Truppen geflogen. Er landete sein Fluggerät behutsam an derselben Stelle, die es während Tausender von Tiefenjahren eingenommen hatte. Als er müde und mit fahrigen Bewegungen aus dem Cockpit der Maschine kletterte, wirkte er eher wie einer, der soeben eine entscheidende Schlacht verloren hat.
    Twirl und der Hathor hatten den Verlauf des Kampfes auf den Videogeräten des Kommandopults verfolgt. Der Alte trat auf sie zu.
    „Wenn ich gewußt hätte, was es bedeutet, ein Krieger zu sein", sagte er niedergeschlagen, „ich hätte dem Grauen Lord das Museum auf einem Teller serviert."
    „So fühlst du jetzt", antwortete Lethos-Terakdschan. „Laß dem Verstand Zeit, alles zu begreifen. Warte, bis du die Tragweite eures Sieges überschaust. Dann bilde dir ein Urteil.
    Im übrigen geht es nicht nur um das Museum. Die Schlacht, die ihr geschlagen habt, kommt dem ganzen Land Schatzen zugute."
    Henner-Bak schloß die Augen. Einen Augenblick lang

Weitere Kostenlose Bücher