Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aus ihrer Erinnerung gerissen, quasi aus dem goldenen Käfig des Vagendas in die raue Wirklichkeit des Tiefenlands gestoßen.
    Sie erkannte auch sofort den Grund.
    Jen Salik, den sie schon fast so ins Herz geschlossen hatte wie ihren Schöpfer Trafala, hatte ihr den Zellaktivator entzogen und so für den Abbruch des Erinnerungsflusses gesorgt.
    Als sie sich wieder gefaßt hatte, wollte sie ihrem Ärger Luft machen. Aber dann erkannte sie die veränderte Situation und beließ es bei einem befreienden Seufzer.
     
    3.
     
    „Clio, wir machen später weiter", sagte Jen Salik und deutete auf seine Brust, wo er den Zellaktivator unter dem TIRUN verstaut hatte. „Wir bekommen Besuch."
    „Es war unhöflich, mich so abrupt zu unterbrechen", erklärte die Spielzeugmacherin.
    „Wir kommen noch darauf zurück", versprach Jen Salik und schenkte ihr ein versöhnliches Lächeln. „Du hast uns sicher noch viel Interessantes zu erzählen."
    Clio erwiderte sein Lächeln, ihr voller Mund bekam dabei, wie Salik meinte, einen maliziösen, geradezu anzüglichen Zug. Salik wurde dabei heiß und kalt, und er hatte das Gefühl, daß sie seine Zuneigung völlig falsch interpretierte. Er wandte sich abrupt ab und machte, daß er zu den anderen kam.
    Atlan, Lethos und Domo Sokrat hatten sich hinter einer geborstenen Kuppelwandung verschanzt, die auf der dem Transmitterdom abgewandten Seite lag. Twirl war nicht bei ihnen. Der Abaker durchstöberte die Ruinen auf der Suche nach irgend etwas, mit dem er sich die Zeit vertreiben konnte.
    Salik blickte durch einen breiten Riß in der geborstenen Wand auf das dahinter liegende Land. Es wirkte ziemlich öde. Nur vereinzelte, wild wuchernde Pflanzeninseln ragten aus der Ebene heraus. In einem weiter entfernten Binnengewässer spiegelte sich der graue Tiefenhimmel. In der Ferne war undeutlich die Wölbung einer Tiziden-Station zu sehen.
    Dazwischen waren verstreute Gruppen von Wesen zu erkennen, die durch die trostlose Landschaft irrten. Wenn man genauer hinsah, dann konnte man da und dort auch einzelne Geschöpfe verschiedener Abstammung sehen, die sich in dem fremden Land zurechtzufinden versuchten, nach Nahrung oder Geborgenheit suchten.
    Über dieser Szene war eine winzige Gestalt zu erkennen, die etwa dreißig Meter über dem Boden schwebte. Sie flog mit solch geringer Geschwindigkeit, daß die Bewegung aus dieser Entfernung kaum auszumachen war.
    Es handelte sich um einen einzelnen Exterminator, der sich offenbar auf einem Erkundungsflug befand, Er kam ihrem Versteck allmählich näher, und er war der Grund, warum Salik Clios Erzählung unterbrochen hatte.
    Domo Sokrat hatte ihn entdeckt, und Atlan hatte seinen Orbiter nur mit, Mühe davon abhalten können, dem Gegner entgegenzustürmen.
    „Darauf wartet er doch nur, Sokrates", begründete der Arkonide seine Vorsicht. „Die Exterminatoren haben aus ihrer Schlappe gelernt. Sie wissen, daß sie nichts gegen uns ausrichten können, wenn sie als wilde Horde auftreten. Sie sind ausgeschwärmt und stehen miteinander in Verbindung. Wenn wir uns diesen Burschen dort schnappen, machen wir nur die anderen auf uns aufmerksam."
    Der Haluter fügte sich dieser Argumentation nur widerwillig.
    „Der Exterminator kommt geradewegs auf uns zu", sagte Domo Sokrat gerade.
    „Noch hat er uns nicht entdeckt", erwiderte Lethos-Terakdschan. „Wenn es soweit ist, können wir ihn immer noch gefangen nehmen."
    Der Exterminator flog auf eine Gruppe von krummen Bäumen zu, in der sich irgend etwas bewegte. Er ging noch tiefer und richtete seine Stabwaffe nach unten. Im nächsten Augenblick löste sich ein Energiestrahl und. setzte die dichten Baumkronen in Brand.
    Gleich darauf stob eine Gruppe formlos erscheinender Wesen nach allen Seiten davon.
    Der Exterminator setzte daraufhin seinen Flug fort, beschleunigte und kam nun rascher näher. Offenbar hatte er erst jetzt die Ruine entdeckt.
    „Jetzt hat er uns, mein Ritter", sagte Domo Sokrat anklagend zu Atlan. „Es wird Zeit, daß du etwas unternimmst."
    „Wie recht du hast, Sokrates", sagte Atlan und blickte dem Haluter in das dritte Auge, das sich durch eine gelbliche Färbung von den beiden anderen unterschied. „Das wirst du übernehmen. Lenke den Exterminator auf eine falsche Fährte. Den Rest überlasse ich dir.
    Es wäre jedoch wünschenswert, wenn wir einen Gefangenen in verhörfähigem Zustand bekämen."
    Der Haluter stieß ein donnerartiges Gelächter aus und entfernte sich nach links, bis er ihren

Weitere Kostenlose Bücher