Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Blicken entschwunden war.
    Inzwischen hatte der Exterminator seinen Flug erneut gestoppt. Er schwebte über einer Reihe von Höhlen, die sich in der Flanke einer Bodenerhebung befanden. Irgend etwas in der größten der Höhlen hatte seine Aufmerksamkeit erregt, denn er kreiste über ihr mit vorgehaltenem „Zepter".
    „Was will er denn bei dem Zugang in die Kavernen?" wunderte sich Atlan, als der Exterminator näher flog, eine Energiesalve abschoß und dann in die Höhle eindrang.
    „Na, vielleicht sind wir damit aller Sorgen enthoben", meinte Salik. „Erinnere dich der Klon-Fabriken, die die Tiziden unter dem Graueinfluß in den Kavernen des Transmittergebiets eingerichtet haben. Wenn der Exterminator eine solche entdeckt hat, dann wird er ganz gewiß abgelenkt."
    „Da wird Sokrates aber enttäuscht sein", sagte Atlan und hielt in die Richtung Ausschau, in die der Haluter verschwunden war. Aber es war nichts von ihm zu sehen. Plötzlich lenkte ein Ausruf von Salik seine Aufmerksamkeit wieder auf die Höhlen.
    „Seht nur, wen der Exterminator aufgestöbert hat!" rief der schmächtige Ritter der Tiefe aus. „Das ist unglaublich ... furchtbar!"
    Aus den Kavernenzugängen, die gerade noch einen so verlassenen Eindruck gemacht hatten, drängten auf einmal Dutzende von Lebewesen in panikartiger Flucht. Viele von ihnen kamen nicht weit. Ihre Körper begannen wie unter Schockstrahlen zu zucken, bevor sie zusammenbrachen. Insgesamt mochten es an die hundert sein, die der Exterminator aus den Kavernen getrieben hatte. Nachdem die letzten ins Freie geflohen waren, tauchte der Exterminator wieder in der Höhle auf. Er schwenkte sein Zepter und bestrich die Fliehenden wahllos mit irgendwelchen unsichtbaren Strahlen. Nur an der Wirkung war überhaupt zu erkennen, daß er seine Waffe aktiviert hatte - die Fliehenden brachen reihenweise zusammen und blieben reglos liegen.
    „Das sind Abaker!" stellte Salik erschüttert und überrascht zugleich fest. Seit der Völkerwanderung hatten sie keine Abaker mehr zu Gesicht bekommen und vermutet, daß sie allesamt vom Fiktivtransmitter erfaßt worden waren.
    „Wo ist Twirl?" Lethos-Terakdschan war plötzlich in Sorge um den jungen Abaker. Er fürchtete, daß sein Orbiter durchdrehen könnte, wenn er Zeuge dieser Szene wurde.
    Auch an Atlan war der Vorfall nicht spurlos vorübergegangen.
    „Mach schon, Sokrates", murmelte er. „Worauf wartest du denn noch? Mach dich dem Exterminator bemerkbar ..."
    Eine Explosion in etlichen Kilometern Entfernung unterbrach ihn. Gleich darauf stieg nahe davon eine dunkle Gestalt in den Tiefenhimmel auf. Ein Blick zu den Kavernenhöhlen zeigte Atlan, daß auch der Exterminator die Explosion registriert hatte.
    Und ihm war auch die fliehende Gestalt nicht entgangen. Er zündete seinen Rückentornister und nahm die Verfolgung auf.
    „Den Rest erledigt Sokrates", sagte Atlan überzeugt.
    Lethos-Terakdschan hatte das nicht mehr mitbekommen. In seiner Sorge um Twirl hastete er durch die Ruinen. Er fand ihn etwas außerhalb der zerstörten Eugen-Station.
    Twirl hockte apathisch da, auf die verkümmerten Hinterbeine gestützt, die vier Arme ruhten auf den abgewinkelten Standbeinen. In dieser Haltung starrte er leeren Blickes zu den Höhlen hinüber, wo seinen Artgenossen so übel mitgespielt worden war.
    Lethos hätte gern gewußt, was in dem Abaker vorging, aber er wagte nicht, in seine Gedanken zu dringen. Er ging zu ihm, berührte ihn und half ihm sanft auf die Beine. Dann legte er ihm einen Arm um die Schulter und ging mit ihm in Richtung der Höhlen.
    „Es ist ihnen nichts geschehen", redete er ihm zu. „Sie werden bald wieder alle zu sich kommen. Sicherlich haben sie nicht einmal viel gespürt ..."
    Lethos verstummte, als er Twirls seltsamen Blick auf sich gerichtet sah. Ihm war sofort klar, daß er etwas Falsches gesagt hatte.
    „Wovon sprichst du, Tengri?" fragte Twirl mit seltsam betroffen wirkender Stimme. „Ich habe nichts gesehen. Ich habe nur Gedanken gehört und... es waren nicht die Gedanken von Abakern..."
    „Wir gehen zu ihnen", sagte Lethos leicht irritiert.
     
    *
     
    Die Abaker waren einst Schädlinge gewesen, von den Tiziden ins Tiefenland eingeschleppt. Da die Gen-Techniker mit dieser Plage nicht fertig werden konnten, domestizierten sie sie und gaben ihnen Intelligenz.
    Aber die Tiziden gingen nicht soweit, die Abaker in die „Große Rekonstruktion", einzubeziehen. Sie beließen ihnen die Freiheit, ihre Unbekümmertheit und

Weitere Kostenlose Bücher