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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    „Die Zahl der Schiffe, die den Eisigen zur Verfügung steht", erklärte der HdE, „ist unwichtig. Viel wichtiger ist die Tatsache, daß sich alle Opfer des Kälteelements in der Minuswelt verändert haben. Und sie mußten sich verändern, denn sonst wären sie als Fremdkörper abgestoßen worden - so wie es bisher allen Feinden ergangen ist, die im Lauf der vergangenen Jahrtausende von der Kältewaffe neutralisiert wurden. Sie durchbrachen die Temperaturgrenze, stürzten in den Kosmos der Minuswelt, und die Minuswelt spuckte sie wieder aus. Und da ihnen der Rückweg in unser Universum versperrt blieb, verschwanden sie in der nulldimensionalen Leere des Multiversums.
    Erst vor kurzer Zeit", fuhr der Herr der Negasphäre fort, „machte ich mit der Hilfe Denkers die Entdeckung, daß es eine Möglichkeit gibt, die Kälteopfer der Minuswelt anzupassen. Zunächst erschien mir diese Möglichkeit nutzlos, doch ein Experiment bewies, daß sich aus den Kälteopfern eine perfekte Waffe schmieden ließ.
    Das Experiment zeigte, daß sich die künstlich eingeleitete Metamorphose, die die Kälteopfer an die naturgesetzlichen Bedingungen der Minuswelt angleicht, nicht mehr rückgängig machen läßt.
    Verstehst du jetzt?"
    „Die Metamorphose ist identisch mit der Verwandlung in einen sogenannten Eisigen?"
    „Richtig."
    Kazzenkatt registrierte das Vergnügen seines Herrn an dem Frageund-Antwortspiel und führ beflissen fort: „Die Anpassung an das Temperaturniveau der Minuswelt ist so perfekt, daß die Eisigen quasi zu Geschöpfen der Minuswelt werden, also keine Fremdkörper mehr darstellen."
    „Richtig", bestätigte der HdE erneut.
    „Folglich wird jeder Eisige, der in dieses Universum zurückkehrt, zu einem Fremdkörper?"
    „Zu einem Objekt, das anderen naturgesetzlichen Bedingungen unterliegt." Denker, der syntronische Computer, schaltete sich auf einen lautlosen Befehl des HdE hin wieder in die Diskussion ein. „Für ein solches Objekt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird es als Fremdkörper abgestoßen, oder es paßt sich an. Beide Möglichkeiten bringen uns keinen Nutzen. Deshalb haben wir mit technischen Mitteln eine dritte Möglichkeit eröffnet jedes eisige Objekt ist von einer Art Kokon umgeben, der die Funktion eines Sicherheitsventils hat. Der Kokon bewahrt den Eisigen davor, sich den naturgesetzlichen Bedingungen dieses Kosmos anzupassen, und er sorgt gleichzeitig dafür, daß es nicht zu einer Abstoßung in die null-Dimensionale Leere des Multiversums kommt."
    „Die Eisigen sind Zwitter?" fragte Kazzenkatt, noch immer nicht begreifend, wie sich diese Eigenschaft als Waffe nutzen ließ.
    „Sie verwenden das Gefälle zwischen dem hiesigen Temperaturniveau und dem weitaus niedrigeren Niveau der Minuswelt, um den strukturellen Kokon zu stabilisieren", erklärte der Computer. „Der Effekt wird von uns - und erstaunlicherweise auch vom Feind - als Psychofrost bezeichnet. In der Praxis sorgt der Psychofrost für eine räumlich begrenzte Überlappungszone, in der sowohl die Naturgesetze des Einstein-Universums als auch die der Minuswelt gültig sind. Die Ausdehnung der Zone ist abhängig von der Masse des betreffenden eisigen Objekts."
    „Welche Auswirkungen", fragte Kazzenkatt, „hat diese Zwitterzone auf Bewohner dieses Kosmos? Oder auf die Eisigen?"
    „Verheerende Auswirkungen", antwortete der Herr der Elemente mit sichtlicher Befriedigung. „Und zwar auf beide. Für einen Eisigen ist der Psychofrost mit seelischen und körperlichen Qualen verbunden. Nach unseren Erkenntnissen führt das höhere Temperaturniveau dieses Universums zu einem Phänomen, das ich als psychische Überhitzung bezeichnen möchte - eine Bewußtseinstrübung, die mit Aggressionen einhergeht."
    Der Herr der Negasphäre lachte wieder.
    „Ein willkommener Effekt", fuhr er fort „Und Wesen dieses Universums, sogar die physikalische Umwelt im Bereich der Überlappungszone, alles wird in Mitleidenschaft gezogen. Wer vom Psychofrost erfaßt wird, erleidet einen Bewußtseinsschock. Es ist, als ob die Gedanken einfrieren; das Opfer unterliegt einem Wiederholungszwang, ohne in der Lage zu sein, seine Situation als anormal zu erkennen. Es denkt immer und immer wieder die gleichen Gedanken, vollführt die ewig gleichen Bewegungen - bis es stirbt oder aus dem Einflußbereich des Psychofrosts entfernt wird. Die physikalische Wirkung ist ebenso erfreulich. In der Überlappungszone eines Eisigen sinkt die Temperatur."
    „Wobei die

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