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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiesen aus, daß die Strahlung des weißblauen Sonnenriesen Verth die Oberfläche des Planeten Gatas nur noch in stark reduziertem Maß erreichte. Die Computer der PRIMAT DER VERNUNFT waren mit Hochrechnungen beschäftigt. In Kürze, hoffte Kazzenkatt, würde er erfahren, daß die Zentralwelt der Blues auf dem Weg war, sich in einen Eisklotz nahe dem absoluten Nullpunkt zu verwandeln.
    Es gab allerdings ein paar kleine Probleme. Die Eisigen waren rebellisch geworden. Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe der Quelle, von der die Schmerzimpulse ausgingen.
    Sie waren überzeugt, daß Gatas nur zu dem einen Zweck in die Aura der Signalflammen gehüllt worden war, sie, die Geschöpfe der Minuswelt, in Angst und Schrecken zu versetzen und sie aus diesem Abschnitt des Universums zu vertreiben. Immer häufiger wurden die Stimmen, die einen sofortigen Angriff forderten. Immer schwerer fiel es Kazzenkatt, die Aufsässigen auf dem Weg über die Elemente des Dekalogs zu beruhigen und voreilige Aktionen zu verhindern. Nicht daß es ihm etwas ausgemacht hätte, Gatas in eine radioaktive Staubwolke zu verwandeln. Aber sobald er zum Angriff ansetzte, würden die Blues sich wehren. Im Augenblick hielten sie noch still, weil sie nicht wußten - so wenigstens stellte er es sich vor -, was der Aufmarsch der Eisigen zu bedeuten hatte.
    Gatas besaß technisch hochentwickelte und wirksame Verteidigungsanlagen. Dagegen anzutreten, wäre strategisch sinnlos gewesen. Sein Plan zielte darauf ab, Gatas mit Hilfe des Psychofrosts in die Knie zu zwingen - bevor die Blues merkten, wie ihnen geschah.
    Die Aufsässigkeit der Eisigen kam ihm ungelegen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, er mußte Shtelp zu Hilfe rufen. Von Chort aus sprach der Margenan zu den Besatzungen der Eisigen Flotte. Er sagte, was Kazzenkatt ihm zu sagen aufgetragen hatte. Es klang glaubwürdig, und vor allen Dingen erschien Shtelp in der Maske des Anführers, dem die Eisigen zu vertrauen gelernt hatten. Die Krise wurde im letzten Augenblick verhindert.
    Diese Krise wenigstens. Shtelp schaltete nicht ab, nachdem er seine Ansprache geliefert hatte.
    „Was gibt es sonst noch?" fragte Kazzenkatt unwillig.
    „Wir haben niemand gefunden", antwortete der Margenan. „Fort Cellar ist leer."
    „Und?"
    „Wenn Tormsen Vary wirklich auf Chort ist, wie du vermutest", sagte Shtelps zitternde Mentalstimme, „dann ist er uns durch die Lappen gegangen."
    „Das ist deine Schuld", antwortete Kazzenkatt hart.
    Der ungerechtfertigte Tadel erregte Shtelps Widerstandswillen. Zum ersten Mal, seit Kazzenkatt ihn kannte, entwickelte er eine eigene Meinung.
    „Es mag sein, daß es meine Schuld ist", sagte er bitter. „Aber es sind deine beiden Hälse, die umgedreht werden, wenn Tormsen Vary hier auf Chort Erfolg hat" Damit, dachte Kazzenkatt, hat er recht. Der Herr der Elemente würde sich nicht damit zufrieden geben, daß das Element der Lenkung die Schuld auf einen Untergebenen schob. Er war in diese Sache verwickelt, ob er wollte oder nicht. Verdammter Schwachkopf, schalt er Shtelp zornig. Konntest du nicht besser aufpassen? Er achtete indes darauf, daß der Margenan diese Gedanken nicht empfing.
    „Wenn Tormsen Vary auf Chort Erfolg haben will", dachte er statt dessen gezielt, „muß er seine frühere Rolle als Anführer zurückgewinnen. Das kann er nicht im verborgenen tun. Er muß sich zeigen, Du wirst davon erfahren, wenn du deine Späher geschickt verteilst. Sobald du Weißt, wo er sich aufhält, schlägst du Unbarmherzig zu. Damit ist das Problem gelöst."
    Shtelp wirkte erleichtert. Wie alle Masken, besaß er ein flüchtiges, opportunistisches Temperament Der Trotz, den er vor wenigen Augenblicken noch an den Tag gelegt hatte, war im Nu Verflogen.
    „So werde ich es tun", erklärte er mit Pathos. „Ich danke dir für deinen Rat."
    „Außerdem", sagte Kazzenkatt, „ist unsere Aufgabe hier bald erledigt. Gatas fällt in kurzer Zeit. Wenn wir nach Chort zurückkehren, hat Tormsen Vary keine Chance mehr."
    Damit beendete er das Gespräch. Es vergingen jedoch nur ein paar Sekunden, da drang wiederum eine Mentalstimme in seinen Zerotraum.
    Diesmal war es der Computer, ein integraler Bestandteil der PRIMAT DER VERNUNFT.
    Schon die ersten Impulse des synthetischen Gedankenstroms ließen Kazzenkatt verstört aus der Atmosphäre selbstzufriedener Beschaulichkeit auffahren.
    „Die Projektion der auf Gatas erzielbaren Temperaturen ergibt, daß die Abkühlung bei einem Wert von etwa

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